Der induktive Inline-Ofen für Recycling und Verwertung mineralischer Abfälle und Reststoffe

Bei der der Herstellung von Dämmstoffprodukten aus Mineralwolle entstehen
im störungsfreien Betrieb beachtliche 15-25 % Abfälle, bezogen auf die eingesetzten mineralischen Rohstoffe. Mit dem bekannten Stand der Technik kann dieser Anteil nicht weiter reduziert werden. Mit den allseits verwendeten aufwendigen Verfahren der Brikettierung und der Zurückführung von zerkleinerten faserigen Abfällen in den Strom der neu erzeugten Fasern kann nur ein Teil der Produktionsabfälle recycelt werden. Der Rest gelangt auf Deponien.

Aufgrund der Anforderungen an die Biolöslichkeit können KMF-Abfälle aus dem Abbruchsektor nicht als Einsatzstoff bei der Herstellung von Mineralwollwolleprodukten verwendet werden und werden ausnahmslos auf Deponien verbracht. Die immer strengeren gesetzlichen Vorschriften sowie die Vielzahl an nationalen und internationalen Förderprogrammen zeugen von der Dringlichkeit der Aufgabe, jegliche Deponierung von KMF-Abfällen zu vermeiden und diese im Sinne einer Kreislaufwirtschaft zu verwerten. Die IB Engineering GmbH hat den induktiv erhitzen Inline-Schmelzofen für mineralische Einsatzstoffe entwickelt, mit dem die abfallfreie Produktion von Mineralwolleprodukten möglich ist. Für die Verwertung von KMF-Abfällen aus dem Abbruchsektor schafft das induktive Schmelzen technologische Voraussetzungen innovative Verwertungsketten ohne Deponierung.

In der EU sind die Strategien für den Umgang mit Abfällen in den Richtlinien 1999/31/EG und 2008/98/EG festgelegt. Neben der Abfallvermeidung als oberste Priorität soll die Abfallpolitik gewährleisten, daß möglichst wenig Abfälle in Deponien verbracht werden und Wiederverwendung und stoffliches Recycling den Vorzug vor der energetischen Verwertung von Abfällen haben.
In Österreich besteht für den Umgang mit Abfällen aus künstlichen Mineralfasern (KMF) ein umfangreiches Regelwerk, mit dem die Beeinträchtigung von Mensch und Umwelt begrenzt und die Entwicklung ressourcen- und umweltschonender Technologien durchgesetzt werden soll (Schimek & Sattler 2020).
Im Leitfaden des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus „Künstliche Mineralfaserabfälle – KMF-Abfälle“ von 2019 steht: „Derzeit sind für KMF-Abfälle keine geeigneten Verwertungsverfahren in Österreich bekannt“. Mit der Novellierung der Deponieverordnung 2008 durch die Verordnung 144 vom 1.4.2021 wird die Deponierung von KMF-Abfällen ab dem 01.01.2027 verboten. Zum 31.12.2024 wird geprüft, ob ausreichende Verwertungsmöglichkeiten für KMFAbfälle etabliert sind. Mit diesen Maßnahmen, mit denen Österreich eine Vorreiterrolle einnimmt, sollen die beteiligten Unternehmen verpflichtet werden, in kurzer Zeit wirtschaftlich vorteilhafte Verwertungsketten von KMF-Abfällen aufzubauen.



Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: Recy & Depotech 2022 (November 2022)
Seiten: 8
Preis inkl. MwSt.: € 4,00
Autor: Victor Bartashov
Katharina Grass
Jurgen Sucker

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