Die sichere Versorgung mit den fur Hi-Tech-Anwendungen essentiellen Edel- und Sondermetallen wird als zunehmend kritisch fur die europaische Volkswirtschaft angesehen. Altprodukte bilden eine wichtige Rohstoffquelle fur diese Metalle, die durch ein umfassendes Recycling erschlossen werden kann. Hierfur reichen allerdings die bestehenden, auf Massenstrome ausgelegten Recyclingansatze nicht aus, es gilt statt dessen hocheffiziente Prozessketten zu entwickeln, die mit hohen Ausbeuten auch die nur in Spuren enthaltenen „Technologiemetalle“ gewinnen. Neben innovativen Recyclingprozessen sind hier die Auslegung des Gesamtsystems und die Vermeidung von unkontrollierten Abflussen entscheidend. Hier bestehen erhebliche Defizite und die derzeitigen grosen Metallverluste konnen nur durch eine systemische Optimierung entlang der Wertschopfungskette vermieden werden.
Der Boom in der Elektronik und bei anderen modernen Produkten hat zu einer starken Nachfrage vor allem nach Edel- und Sondermetallen gefuhrt. Doch in Europa gibt es fur diese „Technologiemetalle“ nach uber tausendjahriger Bergbautradition nur noch wenige Primarlagerstatten. Elektronische Bauelemente sind das Herz von Informationstechnologie und Kommunikation, aber auch zunehmend im Automobil, im Maschinen- und Anlagenbau, in Energie- und Umwelttechnik. Um immer ausgeklugeltere Funktionen zu erzielen, werden heute in der Elektronik bis zu 60 verschiedene Elemente eingesetzt. In einem komplexen Materialverbund sind neben Kunststoffen, Glas/Keramik, Eisenmetallen und Kupfer auch weitere Basismetalle sowie Edel- und Sondermetalle enthalten. Letztere kommen zwar nur im Spurenbereich vor, haben aber oft einen dominierenden Anteil am Materialwert der Gerate. Da die spezifischen Eigenschaften der Technologiemetalle ausschlaggebend fur die wachsende Funktionalitat der Gerate sind, hat die sturmische technische Produktentwicklung zu einem rasanten Nachfrageanstieg dieser Metalle gefuhrt. So stecken z. B. im einzelnen Handy oder Computer zwar nur wenige Milligramm an Gold, Silber und Palladium. Wird dieser allerdings mit den allein in 2010 weltweit verkauften 1,6 Milliarden Mobiltelefonen und 350 Millionen PCs und Laptops multipliziert, dann kommen beeindruckende Mengen und Werte zusammen.
Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH | |
Quelle: | 24. Kasseler Abfall- und Bioenergieforum - 2012 (April 2012) | |
Seiten: | 10 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 5,00 | |
Autor: | Dr. Christian Hagelüken | |
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