Bestimmung des biogenen Kohlenstoffgehaltes im Restmüll mittels Bilanzenmethode: hohe Verlässlichkeit bei geringem Aufwand

Im Rahmen des CO2-Emissionszertifikatshandels könnte es zukünftig (ab 2011) für die Betreiber von Müllverbrennungsanlagen erforderlich sein, die Menge an emittierten CO2 aus fossilen Quellen zu bestimmen. Bestehende Methoden zur Quantifizierung dieser Emissionen sind entweder zeit- und kostenintensiv oder mit erheblichen Unsicherheiten verbunden.

An der TU Wien wurde in den letzten Jahren ein Verfahren, die sogenannte Bilanzen-Methode, entwickelt, das es unter ausschließlicher Verwendung von routinemäßig erfassten Betriebsparametern erlaubt, die fossilen CO2-Emissionen kostengünstig und ausreichend genau zu bestimmen. Die Methode stützt sich auf einen Abgleich von theoretischen Güter-, Stoff- und Energiebilanzen mit messbaren Bilanzen einer Anlage. Das Verfahren ermöglicht es neben den fossilen CO2-Emissionen auch die Anteile der eingesetzten Energieträger (Heizwertanteil biogener Materialien) im   Abfallinput zu bestimmen. Dies ist für die Betreiber in Hinblick auf die Förderung des Strom aus erneuerbarer Energiequellen („Ökostrom“) von großer Bedeutung. Derzeit wird das Verfahren an drei österreichischen Müllverbrennungsanlagen routinemäßig eingesetzt und liefert zuverlässige Ergebnisse, die von Behörden anerkannt werden.



Copyright: © Institut für Abfall- und Kreislaufwirtschaft - TU Dresden
Quelle: Band 52 - Abfallwirtschaft und Klimaschutz (September 2007)
Seiten: 10
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Professor Dipl.-Ing. Dr. Helmut Rechberger
Ass. Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Johann Fellner
Dipl.-Ing. Oliver Cencic

Artikel weiterleiten Artikel kostenfrei anzeigen Artikel kommentieren


Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

bifa-Text Nr. 42: CDM - Clean Development Mechanism in the waste management sector
© bifa Umweltinstitut GmbH (10/2009)
An analysis of potentials and barriers within the present methodological framework

Der Rechtsrahmen für den Handel mit CO2-Emissionsrechten in Ungarn
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2008)
Der Handel mit Emissionsrechten – als sog. flexibler Mechanismus – gehört zu den Mitteln des Klimaschutzes.1 Durch den Handel ist die Reduktion des Ausstoßes der Treibhausgase nicht zu erreichen. Dieser ermöglicht aber der betroffenen Branche, die notwendigen Reduktionsmaßnahmen dort durchzuführen, wo sie die geringsten Kosten verursachen. Gegenstände des Handels sind Rechte zur Freisetzung von je einer Tonne Kohlendioxid bzw. eines anderen (äquivalenten) Treibhausgases. Diese Rechte werden in den verschiedenen Rechtsvorschriften bzw. im Schrifttum unterschiedlich – (Emissions-) Rechte, Quoten, Zertifikate, Berechtigungen, Einheiten, usw. – benannt.

DIE ZUKUNFT DER SEKUNDÄRROHSTOFFMÄRKTE - ENTWICKLUNGEN VON MENGEN, QUALITÄTEN UND PREISEN -
© HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fakultät Ressourcenmanagement (12/2007)
Die Internationalisierung der Sekundärrohstoffmärkte wird von den hohen Preisen für Energie und Rohstoffe getrieben. Damit einhergehen die Bemühungen um eine nachhaltige Abfallwirtschaft, die umweltverträglich qualitativ hochwertige Ressourcen für den Aus- und Aufbau der Wirtschaftssysteme zur Verfügung stellen.

BEURTEILUNG NEUER STRATEGISCHER ANSÄTZE ZUR HAUSABFALLENTSORGUNG UNTER DEN ASPEKTEN DER RESSOURCENEFFIZIENZ UND KLIMARELEVANZ
© HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fakultät Ressourcenmanagement (12/2007)
Neue abfallwirtschaftliche Strategien zur Hausabfallentsorgung sind unter den Aspekten des Ressourcen- und Klimaschutzes sowohl ökologisch als auch ökonomisch zu bewerten. Hierbei kommt der Effizienz dieser Strategien eine hohe Bedeutung zu, da hierdurch deren Leistungsfähigkeit quantifiziert werden kann. Dies ist von besonderer Bedeutung, da neue Technologien zur Separierung und Aufbereitung vermischter Stoffgruppen mit den etablierten Systemen zu vergleichen sind.

STOFFSTROMMANAGEMENT VON BIOMASSEABFÄLLEN MIT DEM ZIEL: OPTIMIERUNG DER VERWERTUNG ORGANISCHER ABFÄLLE
© HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fakultät Ressourcenmanagement (12/2007)
Für die in Artikel 8 des 6. Umweltaktionsprogramms der EU aus dem Jahre 2002 festgeschriebenen Zielsetzung, die Ressourceneffizienz zu steigern, ist ein nachhaltiger Umgang mit Abfällen und natürlichen Ressourcen erforderlich. Dies entspricht auch dem im Rahmen der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie „Perspektiven für Deutschland“ bis zum Jahre 2020 festgelegten Zielsetzung, die Ressourcenproduktivität zu verdoppeln.

Name:

Passwort:

 Angemeldet bleiben

Passwort vergessen?