Das größte Steinkohlenrevier von Vietnam befand sich Jahrzehnte lang nicht nur im Konflikt mit den natürlichen Ressourcen, sondern insbesondere auch mit Siedlungsgebieten und dem Tourismus, da sich die Bergwerke innerhalb der Stadtgrenzen von Ha Long und direkt angrenzend an das UNESCO Weltnaturerbe Ha-Long-Bucht befinden. Dieser Umstand und die beginnende Umweltgesetzgebung in Vietnam haben dazu geführt, dass der Bergbau umfangreiche Umweltmaßnahmen umgesetzt hat und die Region sich immer mehr zu einem beliebten Tourismusziel entwickelt.
1 Ausgangssituation
Die Region Ha Long ist bekannt für ihre malerische Landschaft mit fast 2 000 Kalksteininseln in der Ha-Long-Bucht, die 1994 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt wurde. Doch das gebirgige Hinterland in Küstennähe birgt auch die größten Steinkohlevorkommen Vietnams, die schon seit der französischen Kolonialzeit und hauptsächlich im Tagebauabgebaut werden. Wo Natur und Bergbau so nah beieinander liegen (Bilder 1 und 2), sind Nutzungskonflikte vorprogrammiert.
Historische Entwicklung des Bergbaus in Ha Long
Vor Beginn des Bergbaus war die Halbinsel Hon Gai ein von Wald bedecktes Hügelland mit Höhen von 300 bis 500 m ü. d. MSP. Im Küstenbereich gab es ausgedehnte Mangrovenwälder, durchzogen von natürlichen Kanälen[6]. Als Ende des 18. Jahrhunderts die französische Kolonialmacht die Rechte bekam, für einen Zeitraum von 100 Jahren dort Steinkohle abzubauen, begann eine massive Veränderung der Landschaft. Die French Northern Coal Company grenzte 1888 ein Bergbaugebiet von Bai Chay (Ha Long) bis Cam Pha ab. Der Abraum aus den Bergwerken verfüllte mit der Zeit die Kanäle, die Mangrovenwälder verschwanden. Die mit Abraum verfüllten Bereiche wurden nach und nach als Siedlungsfläche für die zugezogenen Bergleute mit ihren Familien erschlossen [6]. Nach dem 2. Weltkrieg und dem Indochinakrieg endete 1954 die französische Besatzung. Der Kohleabbau ging auch während des danach folgenden Vietnamkrieges weiter, aber die Kohleproduktion nahm erst nach dem Ende des Krieges 1975 wieder zu. Der größte Tagebau in Hon Gai, Ha Tu, hatte 1975 eine Jahresproduktionvon 1,3 Mio. t, 1980 betrug die Förderung 1,8 Mio. t.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH | |
Quelle: | Wasserwirtschaft - Heft 05 (Mai 2022) | |
Seiten: | 6 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 10,90 | |
Autor: | Dr.-Ing. Katrin Brömme Dr.-Ing. Sandra Greassidis Univ.- Prof. Dr. Harro Stolpe Mien Tran | |
Artikel weiterleiten | In den Warenkorb legen | Artikel kommentieren |
Ausnahmen von Grenzwerten für Müllverbrennungsanlagen in einer Gasmangellage?
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (5/2023)
Nach § 31g BImSchG i.V.m. § 6 Abs. 6, § 24 17. BImSchV „sollen“ Müllverbrennungsanlagen eine Ausnahme von der Einhaltung von immissionsschutzrechtlichen Grenzwerten bzw. einzelnen Anforderungen dieser Verordnung erhalten.1 Besteht unabhängig von diesen neuen Ausnahmeregelungen ein zwingender Anspruch nach Katastrophen- und Infektionsschutzrecht, allgemeinem Ordnungsrecht, grundrechtlichen Schutzpflichten oder auf der Basis einer behördlichen Duldung? Oder können diese Gesichtspunkte das Ermessen bei Erteilung einer über § 31g BImSchG zu erteilenden Ausnahmen zu einem Anspruch verdichten? Zwar trat in diesem Winter keine Gasmangellage auf. Das Thema bleibt aber akut.
Stand und Perspektiven alternativer Antriebstechniken für schwere Nutzfahrzeuge
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2023)
Die Entwicklung alternativer Antriebe für schwere Nutzfahrzeuge hat in den letzten Jahren viele Fortschritte gemacht. Erste Serienfahrzeuge sind bereits auf dem Markt verfügbar oder deren Markteinführung ist von verschiedenen Herstellern bereits angekündigt. Diese Entwicklung wirft bei den Nutzern die Frage auf, wie die Perspektiven der einzelnen alternativen Antriebsoptionen aussehen. Dieser Beitrag ordnet den erreichten Entwicklungsstand für schwere Nutzfahrzeuge (Fahrzeugklasse N3) und Sattelzugmaschinen aus Nutzersicht ein und versucht, daraus mögliche Perspektiven abzuleiten.
Unterstützende Auswertungen und Darstellungen für die Beurteilung von Niederschlagswassereinleitungen auf die Gewässerökologie
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (1/2023)
In stark urban geprägten Einzugsgebieten sind oft die Anwendungsgrenzen des biologischen Nachweises gemäß des Merkblatts DWA-M 102-5 / BWK-M 3-5 überschritten. Zur Unterstützung wird für diese Fälle ein praxisnah entwickeltes Bewertungsverfahren vorgeschlagen, wobei eine flächendeckende Validierung noch aussteht.
Klima-Wasser-Kooperation Ahlde - Entwicklung von Maßnahmen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (1/2023)
Innerhalb der „Klima-Wasser-Kooperation Ahlde“ (KLIWAKO) wurde für das Einzugsgebiet der Trinkwassergewinnung Emsbüren-Ahlde ein von Wasserversorgung, Landwirtschaft, Kommunen, Bürgern und Fachbehörden gemeinsam getragenes Wassermanagement als Anpassung an den Klimawandel entwickelt. Hierfür wurden von der Projektbegleitenden Arbeitsgruppe (PAG) Maßnahmenpakete entwickelt und mit Hilfe eines mit dem Oberflächengewässermodell gekoppelten instationären Grundwasserströmungsmodell für einen charakteristischen Jahresgang bzgl. ihrer Effizienz untersucht.
Klima-Wasser-Kooperation Ahlde - Ergebnisse des Feldversuchs
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (1/2023)
Innerhalb der „Klima-Wasser-Kooperation Ahlde“ (KLIWAKO) wurde der Fleunegraben im Rahmen eines von den Projektbeteiligten gemeinsam getragenen Feldversuchs für die Anpassung des Landschaftswasserhaushaltes des Trinkwassergewinnungsgebiets Emsbüren-Ahlde an den Klimawandel an zwei Punkten eingestaut. Der Feldversuch wurde durch ein umfassendes Monitoring im Sinne eines gläsernen Einzugsgebiets begleitet. Es wurde der Nachweis erbracht, dass im Nahbereich der Stauanlagen der Grundwasserkörper gestützt werden kann. Für längere Zeiträume konnten influente Verhältnisse aufrechterhalten bzw. Zeiträume mit effluenten Verhältnissen eingegrenzt werden.