Flexible Stromerzeugung aus Bioenergie

Ein relevanter Beitrag zum Gelingen der Energiewende?
Auswirkungen einer flexiblen Stromproduktion aus Bioenergie auf den konventionellen Kraftwerkpark

Die flexible Stromproduktion mittels Biogas ist grundsätzlich  in der Lage zur Residuallastdeckung beizutragen. Die Rückwirkungen auf das Energiesystem bzw. auf den konventionellen Kraftwerkpark sind vielschichtig und stark abhängig von den flexiblen Strommengen, der dazu gehörigen installierten Leistung (somit der Volllaststunden) und der Bedarfsberücksichtigung (Fokus Tag, Tag und Woche, oder Tag, Woche und Jahr). Die flexible Stromproduktion mittels Biogas kann zu einer bis 24 %igen Reduzierung der in Betrieb befindlichen konventionellen Kraftwerkleistung führen. Die Starthäufigkeit der konventionellen Kraftwerke kann von über 7000 Starts auf weit mehr als die Hälfte der Starts reduziert werden. Die Vollbenutzungsstunden der in Betrieb befindlichen konventionellen Kraftwerke  können gleichzeitig um bis zu 27 % gesteigert werden. Darüber hinaus können, durch Reduzierung der Überschüsse (erst ab 60 % EE und hohen Biogasstrommengen) und durch die Reduzierung der Notwendigkeit Strom zu speichern, bis zu 10 TWh Strom direkt nutzbar gemacht werden. Diese Strommenge, die ohne eine flexible Stromproduktion nicht direkt nutzbar wäre, entspricht der Stromproduktion von bis zu 3000 Biogasanlagen mit einer Durchschnittsleistung von 400 kWel.



Copyright: © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock
Quelle: 7. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2013)
Seiten: 19
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Prof. Dr.-Ing. Uwe Holzhammer
Prof. Dr. Michael Nelles
Prof. Dr.-Ing. Frank Scholwin

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