Wärmeatlas Hannover – ein strategisches Planungsinstrument zur Netzoptimierung

Die enercity Netzgesellschaft mbH (eNG), die Netzgesellschaft der Stadtwerke Hannover AG, hat 2007 beim Institut für Entwerfen und Konstruieren an der Leibniz Universität Hannover eine Studie über die Entwicklung des Wärmebedarfs in Hannover bis 2050 in Auftrag gegeben, deren Ergebnisse nun vorliegen.

Vor dem Hintergrund der Anreizregulierung ist es unerlässlich, zur langfristigen Sicherung der Wirtschaftlichkeit der Netze die zukünftige Wärmenachfrage möglichst genau abzuschätzen. Hierbei reicht eine Trendverlängerung der Absatzentwicklung aus der Vergangenheit nicht aus, vielmehr muss die zukünftige Entwicklung unter den sich verschärfenden Anforderungen an den Klimaschutz betrachtet werden. Eine weitere Aufgabe wird sein, eine Doppelversorgung von Gas und Fernwärme, wie sie zurzeit öfter vorzufinden ist, zu vermeiden und die Versorgung zu optimieren.
Bereits 1989 hatten die Stadtwerke Hannover eine Studie über die zukünftige Entwicklung des Raumwärmebedarfs in Hannover in Auftrag gegeben (sog. ARENHAGERTEC- Studie). Im Rahmen dieser Untersuchung war eine Gebäudetypologie für die Landeshauptstadt Hannover erstellt und eine repräsentative Stichprobenerhebung – die erste repräsentative Untersuchung dieser Art bundesweit – zu nachträglich durchgeführten Dämmmaßnahmen an Wohngebäuden durchgeführt worden. 2007 hat die enercity Netzgesellschaft mbH (eNG) mit finanzieller Unterstützung des enercity-Fonds proKlima eine Aktualisierung der Studie (die sog. Wärmebedarfsstudie) beim Institut für Entwerfen und Konstruieren (IEK) von Prof. Dr.-Ing. Dirk Bohne an der Leibniz Universität Hannover in Auftrag gegeben. Ziel war es, einen Wärmeatlas zu erstellen. Die Studie wurde im Oktober 2009 abgeschlossen. Sie besteht im Wesentlichen aus zwei Teilen: der Durchführung einer neuen Befragung zum Dämmstandard des Wohngebäudebestandes und der Erstellung eines Wärmeatlasses zur kleinräumigen Erfassung des derzeitigen und zukünftigen Wärmebedarfs im Stadtgebiet von Hannover. Gleichzeitig wollte die eNG dezidiert wissen, welche Gebäude von ihr direkt oder indirekt, z. B. über Heizzentralen, wärmeversorgt sind und welche nicht. Die Restmenge der nicht-wärmeversorgten Gebäude wurde dann als überwiegend ölbeheizt angesehen.



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 10 - 2011 (Oktober 2011)
Seiten: 6
Preis inkl. MwSt.: € 4,00
Autor: Prof. Dr.-Ing. Dirk Bohne
Dipl.-Ing. Benedikt Siepe

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