Die Ausbringung von wirtschaftseigenen Düngern (Gülle, Stallmist) und Siedlungsabfällen (Kompost und Klärschlamm) ist zugleich Segen und Fluch. Mit kaum einer anderen Tätigkeit steht der Landwirt so im Fokus der Öffentlichkeit. Für die einen Entsorgung und Belästigung, für die anderen wertvoller Dünger. In kaum einem anderen Bereich wirkt der gesetzgeberische Regelkreis so intensiv herein, wie in den der organischen Düngung.
Neben den gesetzlichen Grundlagen ist die Bemessung der Ausbringmenge (und damit der Düngungshöhe) wesentlicher Kernpunkt der Betrachtung von organischen Düngern und Siedlungsabfällen. Wie viel Gülle oder Gärrest darf der Landwirt wann auf die Fläche verbringen? Dabei ist diese Fragestellung eigentlich nicht neu. Aussagen in alten pflanzenbaulichen Lehrbüchern wie: „Zeig mir deinen Mist und ich sag dir was für ein Bauer du bist" [1], zeugen von der Bedeutsamkeit der organischen Düngung für den Ackerbau auch schon in den 50 Jahren. Dabei ist diese Erkenntnis nicht ein Zugewinn des letzten Jahrhunderts, denn bereits 1873 wurde im Lehrbuch „Der praktische Ackerbau" folgendes beschrieben: „Was bei dem Ernähren unserer Viehstapel das gute Heu darstellt, das gewährt unseren Kulturpflanzen der gute Stallmist". Trotz der Erkenntnisse früherer Generationen macht die aktuelle Diskussion um die Düngeverordnung aber auch eines deutlich, nur die genaue Kenntnis der Ertragswirksamkeit organischer Dünger stellt auch den verantwortungsvollen Umgang mit den selbigen sicher.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH | |
Quelle: | Wasser und Abfall 04 - 2018 (April 2018) | |
Seiten: | 4 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 10,90 | |
Autor: | Dierk Koch | |
Artikel weiterleiten | In den Warenkorb legen | Artikel kommentieren |
Klärschlamm als Sekundärrohstoff
© HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fakultät Ressourcenmanagement (9/2009)
In der Vergangenheit wurde Klärschlamm im Zusammenhang mit dem Thema "Sekundärrohstoff" immer als Sekundärrohstoffdünger gesehen. Diese Sichtweise hat sich in den letzten Jahren gewandelt. Neben dem Einsatz von Klärschlamm in der Landwirtschaft, wo Klärschlamm natürlich nach wie vor als Dünger (und Bodenverbesserer) eingesetzt wird, spielt Klärschlamm als Sekundärbrennstoff eine immer größere Rolle.
Zukunft der Klärschlammentsorgung
© Rhombos Verlag (9/2008)
Aus Gründen des vorsorgenden Bodenschutzes sollte Klärschlamm mittelfristig nur noch thermisch verwertet werden
Doppelstrategie bei der Entsorgung
© Rhombos Verlag (9/2008)
Die rheinland-pfälzische Landesregierung setzt neben der landwirtschaftlichen Verwertung von Klärschlamm auch auf neue thermische Verfahren
Risiko bodenbezogene Klärschlammverwertung
© Rhombos Verlag (9/2008)
Aktuellen Untersuchungen zufolge können sich durch die Düngung vor allem organische Schadstoffe im Boden anreichern
Düngemittel aus Klärschlammasche
© Rhombos Verlag (9/2008)
Die Ergebnisse aus dem EU-Projekt SUSAN legen die großtechnische Umsetzung eines neuen thermochemischen Verfahrens für die Phosphor-Rückgewinnung nahe