Mobile Abwasserreinigungsanlage in der Altlastensanierung

Hohe Kosten für die Grundwasserreinigung von Altstandorten, die sich üblicherweise bei Sanierungsbeginn ergeben, können durch einen mobilen Anlagenaufbau deutlich verringert werden. Durch ein mobiles und kompaktes Konzept der Reinigungsanlage entfallen die anfänglich hohen Investitionskosten für einen stationären Infrastrukturaufbau. Ein flexibel einsetzbares Container-System kann punktuell und gezielt am gewünschten Ort eingerichtet und mit wenig Aufwand umgestellt werden, was erhebliche Vorteile bei zeitgleichen Bebauungsmaßnahmen der zu sanierenden Flächen bringt. Es wird der konzeptionelle Aufbau einer derartigen mobilen Anlage zur Schwermetallentfrachtung beschrieben. Materienrechtliche Aspekte mobiler Einrichtungen werden in diesem Artikel nicht behandelt.

Bei vielen Altlasten wird eine Beeinträchtigung der Grundwasserqualität festgestellt (UBA 2020). Daher kann im Vorfeld, während und im Rahmen der Nachsorge nach Abschluss der Sanierung eine Absenkung des Grundwasserspiegels innerhalb des Standortes erfolgen, um einen Austrag von Schadstoffen aus dem Altlasten- bzw. Altstandortbereich zu verhindern.
Als eine geeignete Sanierungsmaßnahme wird das „Abpumpen und Reinigen“ (pump & treat) des verschmutzten Grundwassers mithilfe einer Behandlungsanlage eingesetzt. Diese Maßnahme sieht das Entfrachten des Grundwasserstroms, also die Entfernung bzw. Reduktion der Kontamination, vor und erfolgt über einen Zeit-raum von mehreren Jahren bzw. bis zur Erreichung der Sanierungszielwerte.
In diesem Zusammenhang können anfänglich hohe Investitionskosten für einen stationären Infrastrukturaufbau durch den Einsatz einer mobilen Abwasserreinigungs-anlage vermieden werden. Die bestehenden Einheiten können darüber hinaus an verschiedenen Standorten verwendet werden und garantieren eine rasche Einsatzbereitschaft.
Es kommt ein sogenanntes „Pump and Treat“-Verfahren zum Einsatz. Unter dieser Bezeichnung wird die Entnahme von kontaminiertem Grundwasser aus der gesättigten Bodenzone mit einer nachfolgenden Behandlung verstanden. Die hydraulische Maßnahme selbst besteht dabei aus einer Fassung, Förderung und Behandlung des kontaminierten Wassers. Die Reinigung des belasteten Wassers erfolgt anschließend „on-site“ durch Abtrennung, Abbau oder Umwandlung der enthaltenen Schadstoffe über physikalische und/oder chemische Verfahren. Durch die Entnahme von Grundwasser wird abhängig von der Förderrate und den Grundwasserverhältnissen eine Absenkung des Grundwasserspiegels bewirkt, womit ein kurz- mittel- oder langfristiger Eingriff in den Wasserhaushalt vorgenommen wird. 



Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: Recy & Depotech 2020 (November 2020)
Seiten: 4
Preis inkl. MwSt.: € 2,00
Autor: Peter Müller
Robert Mischitz
B. Binder
Florian Hametner

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