Stand und Perspektiven der stofflichen und energetischen Bioabfallverwertung in Deutschland© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (12/2008)
Bezüglich der möglichen Beiträge, die die Abfallwirtschaft künftig bei der Energieversorgung leisten kann, gibt es derzeit noch unterschiedliche Schätzungen, die von etwa 3 % bis zu 8 % des Primärenergieverbrauches reichen. Unbestritten ist, dass die Abfallwirtschaft bei den Ersatzbrennstoffen und bei biologischen Abfällen einen höheren Beitrag zur Energieerzeugung leisten kann und wird als bisher mit rund 1,5 %; das Potenzial sollte allerdings gerade bei den biologisch abbaubaren Abfällen nicht überschätzt werden, denn hier kann es zur Nutzungskonkurrenz von Bioabfällen als potenzieller Brennstoff einerseits und als Inputmaterial für Kompostierungs- und Vergärungsanlagen andererseits kommen.
Lagerung von Energieholz für Biomasseheizkraftwerke© Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock (10/2008)
Der Beitrag der Biomasse zur Energieversorgung in Europa ist nach Angaben der Internationalen Energieagentur in den letzten Jahren von 45 auf 50,2 Millionen t Rohöleinheiten gestiegen. Dies bedeutet einen Anstieg um 1,1 Millionen Einheiten pro Jahr. In den kommenden Jahren müssten jährlich 8 Millionen t Biomasse zusätzlich für den Energiemarkt bereitgestellt werden, damit die für den Zeitraum von 2000 bis 2010 angestrebte Erhöhung der Biomasse auf 135 Millionen t Rohöleinheiten erreicht wird.
Potenzial von Biomasse aus der Landschaftspflege in Mecklenburg-Vorpommern am Beispiel ausgewählter Regionen© Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock (10/2008)
Die umfassende energetische Nutzung von biogenen Abfällen und Reststoffen kann einen wichtigen Beitrag leisten, das gesetzte Ziel zu erreichen, bis 2020 mindestens 20 % des Primärenergieverbrauchs durch erneuerbare Energien abzudecken. Der Anteil der Biomasse an der Energiebereitstellung aus erneuerbaren Energien beträgt derzeit rund 70 % wobei die Abfallbiomasse künftig ungefähr die Hälfte der energetisch nutzbaren Biomasse ausmachen könnte.
Produktion forstwirtschaftlicher Biomasse zur Energiegewinnung© Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock (10/2008)
Im angewandten Waldbau werden mit Blick auf das Produktionsziel und die Wirtschaftsführung drei grundlegend verschiedene Betriebsarten (Produktionssysteme) unterschieden. Diese werden im forstlichen Sprachgebrauch als Hochwald, Niederwald und Mittelwald bezeichnet.
Erzeugung von Energieholz in Energiewäldern und Agroforstsystemen© Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock (10/2008)
Die Nutzung holzartiger Biomasse zur energetischen Verwertung hat eine lange Tradition. Insbesondere in Privathaushalten war und ist Holz ein wichtiger Rohstoff zur Wärmebereitstellung. Seit etwa zwei Jahrzehnten gewinnt der Brennstoff Holz auch in der Industrie zunehmend an Bedeutung. In Verbindung von Kraft-Wärme-Kopplung dient Holz als Energiequelle zur kombinierten Strom- und Wärmeerzeugung. Die Nachfrage nach Dendromasse ist in den letzten Jahren weltweit rasant gestiegen (Schulte, 2007). Ursachen hierfür sind zum einen die gestiegenen Preise fossiler Energieträger und zum anderen die vor allem in Europa durch politische Rahmenbedingungen gesteuerte Förderung regenerativer Energieformen.
Bodenökologische Auswirkungen des Energieholzanbaus© Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock (10/2008)
Die Ziele der EU zur Senkung der CO2-Emission und die Notwendigkeit zur Reduzierung des Verbrauchs an fossilen Energieträgern haben die Diskussion um die Nutzung der Bioenergie befördert. Unter den nachwachsenden Rohstoffen bietet Holz aus Kurzumtriebsplantagen eine aussichtsreiche Möglichkeit für die Produktion biogener Energie und gilt zudem als hervorragendes Ausgangsmaterial für die Produktion von Biokraftstoffen der zweiten Generation (Biomass-to-Liquid) (Hartmann u. Kaltschmitt, 2002).
Produktionsverfahren Energieholz auf landwirtschaftlichen Flächen© Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock (10/2008)
Schnell wachsende Baumarten, angebaut auf landwirtschaftlichen Flächen, können einen wichtigen Beitrag zur Erzeugung erneuerbarer Energien leisten. Das Energieholzaufkommen aus der Forstwirtschaft und Sägeindustrie (Resthölzer) wird nicht ausreichen, um die Produktionsziele im Energiebereich auf der Basis Holz realisieren zu können. Bereits im Zusammenhang mit der Ölkrise Anfang der 1970er Jahre begann in Deutschland die Diskussion um Holzpotenziale für die energetische Nutzung, die auf landwirtschaftlichen Flächen erzeugt werden können.
Logistik der Energieholzbereitstellung© Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock (10/2008)
Das energetische Nutzen von Holz erfährt eine Renaissance. Mit dem Wissen um Klimawandel und den daraus resultierenden Folgen wurden politische Entscheidungen initiiert, die Energieholz gegenüber fossilen Energien wettbewerbsfähig machen. Darüber hinaus hat der konstante Aufwärtstrend von Ölund Gaspreisen in den vergangenen Jahren das Verbraucherverhalten verändert und zu einer unübersehbaren Popularität von Brennholz insbesondere im ländlichen Raum geführt. Mit der wachsenden Bedeutung von Energieholz und der steigenden Marktnachfrage entsteht ein vielschichtiges Interesse an Zusammenhängen, die mit der Bereitstellung und nachfolgenden Nutzung verknüpft sind.
Kriterien der nachhaltigen Erzeugung von Biomasse zur energetischen Nutzung© Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock (10/2008)
Nachdem die Bioenergie zunächst ausschließlich als ökologisch vorteilhaft galt, mehren sich die Stimmen, die insbesondere im Zusammenhang mit dem großflächigen Anbau von Energiepflanzen auch vor negativen Auswirkungen warnen. Diese werden bislang häufig im Zusammenhang mit Naturschutzfragen diskutiert, sowie bezüglich der Verdrängung von Nahrungs- und Futterpflanzen. Auch wird zum Teil in Zweifel gezogen, ob es sich wirklich bei jeder bioenergetischen Nutzungsrichtung um eine Klimaschutzmaßnahme handelt (z. B. Biokraftstoffe der 1. Generation). Gewiss ist es auch kein Beitrag zum Umweltschutz/Klimaschutz, wenn Wälder gerodet werden, um Bioenergiepflanzen anzubauen. Generell kann man Bioenergie nur dann als erneuerbaren Energieträger bezeichnen, wenn die dafür notwendige Biomasse nachhaltig erzeugt wird.