Grundstrukturen der kreislaufwirtschaftsrechtlichen Obhutspflicht© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (2/2023)
In der GesetzesbegrĂŒndung rechtfertigt der Gesetzgeber die EinfĂŒhrung der kreislaufwirtschaftsrechtlichen Obhutspflicht durch das immer drĂ€ngendere Problem der âWegwerfgesellschaftâ und der damit einhergehenden Ressourcenvernichtung. Zentrales Anliegen des Gesetzgebers ist
die Lösung des Problems der Retourenvernichtung, bei der retournierteWare des Kunden â vor allem im Versandhandel â aus tatsĂ€chlichen, wirtschaftlichen oder rechtlichen GrĂŒnden, zu denen auch steuerrechtliche Implikationen
zÀhlen, vernichtet wird.
Zur Erforderlichkeit eines Abfallbeauftragten fĂŒr den Lebensmitteleinzelhandel nach den §§ 59 KrWG, 2, 7 AbfallbeauftrV© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (2/2023)
Die Anwendbarkeit der AbfbeauftrV imAnwendungsbereich des ElektroGhat derGesetzgeber in § 2Abs. 3 S. 1 ElektroG ausdrĂŒcklich klargestellt.2Nach § 2Abs. 3 S. 1 ElektroG gelten, soweit das ElektroG keine abweichenden Vorschriften enthĂ€lt, das KrWG, mit Ausnahme von § 17 Abs. 4 und § 54 KrWG, und diejenigen Rechtsverordnungen in der jeweils geltenden Fassung, die auf der Grundlage des KrWG oder des bis zum 31.5.2012 geltenden KrW-/AbfG erlassen wurden. Damit ist auch die auf ErmĂ€chtigungsgrundlagen des KrWG gestĂŒtzte AbfBeauftrV auf die Entsorgung von Elektro- und ElektronikaltgerĂ€ten anwendbar. § 2Abs. 3 S. 2 ElektroG erklĂ€rt auĂerdem unter anderem die §§ 27, 59 Abs. 1 S. 1 und Abs. 2 KrWG sowie die §§ 60, 62 und 66 KrWG fĂŒr entsprechend anwendbar.
SĂ€chsisches Altlastenkolloquium ermöglicht Austausch zu Fragen der Altlastensanierung © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (1/2023)
Die VortrĂ€ge der Tagung gaben einen Ăberblick ĂŒber die im August 2023 in Kraft tretende Mantelverordnung und die Knackpunkte der darin verankerten neuen Ersatzbaustoff- sowie Bundes- Bodenschutz- und Altlastenverordnung, die Notwendigkeit der im Koalitionsvertrag der Bundesregierung Ende 2021 verankerten Novellierung des Bundesbodenschutzgesetzes sowie ĂŒber
vielfÀltige Themen der Altlastensanierung und des FlÀchenrecyclings, die die Akteure dieser Branche auch weiterhin herausfordern werden.
Die Versatzentwicklung des Bergwerks Preinsfeld â Auch eine Abfallgeschichte© Lehrstuhl fĂŒr Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der MontanuniversitĂ€t Leoben (11/2022)
Aus sicherheitstechnischen GrĂŒnden erfolgt im Gipsbergbau Preinsfeld die
VerfĂŒllung mit bergfremdem Material, da es nach Stilllegung des Bergwerks aufgrund von Wasserzutritten und der InstabilitĂ€t des GrubengebĂ€udes zu VerbrĂŒchen bis zur TagesoberflĂ€che kam. Um das GrubengebĂ€ude zu stabilisieren, wurde zunĂ€chst Realit, ein Abfall aus der Rauchgasentschwefelung, eingesetzt. Nach Ende der VerfĂŒgbarkeit dieses Materials wird derzeit gips-haltiges Tunnelausbruchmaterial des Semmering-Basistunnels im Sturzversatz eingesetzt.
Da Mineralwolleabfall zukĂŒnftig verwertet statt deponiert werden soll, wird an der Möglichkeit eines einsetzbaren Versatzprodukts mit Mineralwolleabfall geforscht. HierfĂŒr wurden im Labor unterschiedliche Rezepturen hinsichtlich ihrer einaxialen Druckfestigkeit und dem daraus resultierenden gebirgsstabilisierenden Einfluss getestet. Weiters muss das Eluat aus dem Versatzprodukt Grenzwerte, die fĂŒr eine Bodenaushubdeponie vorgeschrieben sind, einhalten.
RĂŒckfĂŒhrung von Gipsabfallstoffströmen - Identifizierung und Bewertung
anfallender GipsabfĂ€lle© Lehrstuhl fĂŒr Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der MontanuniversitĂ€t Leoben (11/2022)
Recyclinggipse können einen Beitrag leisten, den zukĂŒnftig wegfallenden REAGips
zumindest teilweise zu kompensieren. Das Forschungsprojekt RueGips betrachtet bestehende Gipsabfallströme, prĂŒft das Recycling dieser AbfĂ€lle, erarbeitet und erprobt ein Sammel- und Logistikkonzept fĂŒr einen ausgewĂ€hlten Abfallstrom. Kernziel des Projektes ist es, LösungsansĂ€tze aufzuzeigen, welche die RĂŒckfĂŒhrung von recyclingfĂ€higen GipsabfĂ€llen steigern und somit die VerfĂŒgbarkeit von RC-Gipsen erhöhen. Erste Ergebnisse des Projektes zeigen, dass in Deutschland ĂŒberwiegend GipsplattenabfĂ€lle aus dem RĂŒckbau einem Recycling durch Aufbereitungsanlagen zugefĂŒhrt werden und andere GipsabfĂ€lle nicht bzw. nur in einem geringen MaĂe im Kreislauf gefĂŒhrt werden. Weiterhin konnte bereits ermittelt werden, dass Recyclinggipse nach Herkunft und bisheriger Anwendung unterschiedliche Herausforderungen mit sich bringen.
Der Wertstoff Porenbeton-Bruch â Vorschlag fĂŒr eine umfassende
Verwertungsstrategie© Lehrstuhl fĂŒr Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der MontanuniversitĂ€t Leoben (11/2022)
Der Baustoff Porenbeton erfreut sich in Deutschland seit den 1960er Jahren
groĂer Beliebtheit, da sich aus dem spezifisch leichten mineralischen Baustoff tragende monolithische Wandkonstruktionen errichten lassen, ohne zusĂ€tzliche DĂ€mm-MaĂnahmen fĂŒr den WĂ€rmeschutz von beheizten GebĂ€uden vornehmen zu mĂŒssen. Die fĂŒr den PrimĂ€rbaustoff Porenbeton vorteilhaften Eigenschaften, wie beispielsweise geringe Rohdichte und gute WĂ€rmedĂ€mmung, kehren sich fĂŒr den Reststoff im Bauschuttstrom in Nachteile um: Geringe Kornfestigkeit, hohes Wasseraufnahmevermögen, geringe WitterungsbestĂ€ndigkeit.
Nachhaltigkeit im Erdbau â Zeitweise flieĂfĂ€hige selbstverdichtende
VerfĂŒllbaustoffe aus mineralischen Baurestmassen© Lehrstuhl fĂŒr Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der MontanuniversitĂ€t Leoben (11/2022)
Mineralische Baurestmassen (z. B. Bodenaushub und Bauschutt) stellen nicht
nur in Deutschland jĂ€hrlich den gröĂten Abfallstrom dar und mĂŒssen gemÀà dem deutschen Kreislaufwirtschaftsgesetz möglichst hochwertig wiederverwendet werden. Obwohl die Wiederverwendung mineralischer Baurestmassen in Deutschland mittlerweile weit fortgeschritten ist, gibt es fĂŒr einige Stofffraktionen mit vergleichsweise ungĂŒnstigen erdbautechnischen Eigenschaften hĂ€ufig keine hochwertige Verwertungsmöglichkeit, weshalb diese nach wie vor verfĂŒllt oder
gar beseitigt werden.
Mining the Future â Untersuchungen zur Tunnelausbruchverwertung am
Beispiel des Future Circular Collider am CERN© Lehrstuhl fĂŒr Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der MontanuniversitĂ€t Leoben (11/2022)
CERN (Conseil Européen pour la Recherche Nuléaire) ist mit ca. 3400 Mitarbeiter,
23 Mitgliedstaaten und mit mehr als 14.000 Gastwissenschaftlern aus 85 LĂ€ndern das weltweit gröĂte Forschungszentrum fĂŒr Teilchenphysik. Mit dem Nachweis des Higgs-Boson gelang 2012 einer der gröĂten Erfolge im Bereich der experimentellen Physik. Mit dem Future Circular Collider (FCC) soll ein neuer Teilchenbeschleuniger zur VerfĂŒgung stehen, der mit einer LĂ€nge von ca. 100 km eine der gröĂten jemals gebauten unterirdischen Infrastrukturen darstellen wird.
Genese von KVA-Flugaschen: Neue Einblicke mittels thermodynamischer
Modellierung© Lehrstuhl fĂŒr Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der MontanuniversitĂ€t Leoben (11/2022)
Um die SchwermetallrĂŒckgewinnung aus KVA-Flugaschen zu optimieren, sind
detaillierte Kenntnisse ĂŒber die geochemischen Eigenschaften und insbesondere ĂŒber die Bindungsformen der Schwermetalle von groĂer Bedeutung. Erkenntnisse einer frĂŒheren Studie zeigen, dass die Charakterisierung der sehr feinkörnigen Aschen, insbesondere fĂŒr Schwermetalle mit geringen Konzentrationen (Cu, Pb, Cd), mit konventionellen Methoden (XRD, SEM) an ihre Grenzen stöĂt. Daher wird in dieser Folgestudie thermodynamische Modellierung als ergĂ€nzenden Ansatz verwendet, um Informationen ĂŒber die vorhandenen und thermodynamisch stabilen
Schwermetallbindungsformen entlang des RauchgaskĂŒhlpfades zu erhalten.