Wasserwirtschaft 01/2016


Hydrologische, morphologische und sedimentologische Analysen als Grundlage für die Konzipierung von Schwall-Sunk-Maßnahmen – Fallbeispiel Alpenrhein
Priv.-Doz. Dipl.-Ing. Dr. Christoph Hauer, Dipl.-Ing. Patrick Holzapfel, Ao. Univ. Prof. Dipl.-Ing. Dr. Helmut Habersack, Dr. Diego Tonolla
Schwall und Sunk wurde als eine der wesentlichen anthropogenen Beeinträchtigungen alpiner Fließgewässer ausgewiesen und vielfach als prioritär für eine Sanierung definiert. Mitunter sind aber Mehrfachbelastungen in den alpinen Fließgewässern vorhanden, deren negative Auswirkungen sich auf das Gewässerökosystem überlagern können. Ziel des vorliegenden Beitrags ist es, anhand von Untersuchungen am Alpenrhein und an einigen ausgewählten Fallbeispielen aus Österreich wesentliche Komponenten für eine zielgerichtete Maßnahmenplanung zur Sanierung von Schwallstrecken aufzuzeigen.
Diskussion hydrologischer, morphologischer und sedimentologischer Kriterien für die Implementierung möglicher Schwall-Sunk-Maßnahmen
Priv.-Doz. Dipl.-Ing. Dr. Christoph Hauer, Dipl.-Ing. Patrick Holzapfel, Ao. Univ. Prof. Dipl.-Ing. Dr. Helmut Habersack, Dr. Diego Tonolla
Im Zuge der Umsetzung der Ziele der WRRL sind in den nächsten Jahren Maßnahmen zur Reduktion des Schwall-Sunk-Einflusses gefordert. Diese werden hydrologische, morphologische, aber mitunter auch sedimentologische Komponenten beinhalten müssen. Aufbauend auf Schwalluntersuchungen am Alpenrhein und unterschiedlichen Fließgewässern in Österreich wird im vorliegenden Beitrag eine Diskussion bestimmter abiotischer Kriterien durchgeführt. Mit dem Ziel, eine zielgerichtete Implementierung von Sanierungsmaßnahmen zu ermöglichen.
Sanierung der Unteren Salzach − Renaturierung = Hochwasserschutz?
M. Sc. Linda Heydeck, Prof. Dr. Peter Rutschmann, Dr.-Ing. Michael Spannring
Zur flussbaulichen und gewässerökologischen Sanierung der Unteren Salzach wurden für das Freilassinger und das Tittmoninger Becken unterschiedliche Sanierungsvarianten entwickelt. Kenntnisse über Wirkung und Ausmaß der Vorlandretention in den verschiedenen Varianten sollen mitunter in die anstehende Variantenentscheidung einfließen. Im Rahmen einer Retentionsstudie wurde daher der aktivierte Rückhalt in den Varianten ermittelt sowie die Wirkung auf den Hochwasserabfluss analysiert. Darüber hinaus wurden verschiedene Möglichkeiten zur Optimierung der Retentionsraumnutzung untersucht.
Experimentelle Untersuchung von Murgängen und Mursperren
Dr.-Ing. Helmut Kulisch, Dipl.-Phys. Stefan Dirndorfer
Der vorliegende Beitrag dokumentiert eine Untersuchung von Murgängen im physikalischen Modell. Jenes besteht aus einer 1,3 m breiten, um 35 % geneigten Rechteckrinne mit rauem Boden und einer großen horizontalen Auslaufplatte. Das Muren-Material speichert ein stirnseitig verschließbarer, wasserdichter Staubehälter am oberen Rinnenende. Im Endbereich der Rinne wurden verschiedene Vorrichtungen zum Rückhalt sowie zur Ablenkung des Murgangs fixiert und untersucht. Spezifische und grundlegende Resultate dazu werden vorgestellt und analysiert.
Fernwasserleitungen des Osmanischen Hauptarchitekten Sinan
Em. Prof. Dr.-Ing. Ünal Öziş, Prof. Dr. Yalçın Arısoy, Dr.-Ing. Yalçın Özdemir, Asst. Prof. Dr. Ahmet Alkan
Drei bedeutende Fernwasserleitungen des 16. Jahrhunderts im Osmanischen Reich mit je rund 50 km Gesamtlänge sind Werk des Ingenieurs und Hauptarchitekten Sinan. Die Taşlımüsellim-Leitung nach Edirne ist noch größtenteils in Betrieb. Die Süleymaniye-Leitung nach İstanbul war bis in die 1920er-Jahre in Betrieb. Die Kırkçeşme-Leitung nach İstanbul mit den prächtigen Aquädukten Eğri, Uzun, Mağlova, Güzelce ist noch größtenteils im Betrieb.
Die erste Schwall-Sanierung der Schweiz: Die Hasliaare als Fallbeispiel
Dr. Steffen Schweizer, Dr. Stephanie Schmidlin, Dr. Martin Bieri, Dr. phil. nat Peter Büsser, Judith Monney
Im Rahmen eines Ausbauprojekts wird die heute maximal mögliche Wasserrückgabe in die Hasliaare von 70 m³/s auf künftig 95 m³/s erhöht. Damit werden die Effekte der künstlichen Pegelschwankungen verschärft. Im Vorfeld wurde daher die gewässerökologische Situation eingehend untersucht und eine ökologische Beurteilung des heutigen Zustands und für künftige Zustände (Ausbau mit verschiedenen Schwalldämpfungsmaßnahmen) durchgeführt. Seit 2013 wird zwischen Kraftwerk und Wasserrückgabe ein Zwischenspeicher (Beruhigungsbecken und Stollen) mit 80 000 m³ Volumen realisiert.
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