Vom Überstaunachweis zur ganzheitlichen Betrachtung aller urbanen Abflusswege Gerald Angermair Die Bemessungsverfahren der urbanen Entwässerungssysteme haben sich in den letzten fünf Jahren einem starken Wandel unterzogen. Die zeitsynchrone, gekoppelte 2-D-Überflutungsbetrachtung gilt bei vielen Betreibern bereits zum Standardvorgehen. Hier erhalten sie einen kurzen Überblick über die aktuell angewandten Verfahren. |
Entwicklung eines Wollhandkrabben-Leitsystems für Fischaufstiegsanlagen Eduard Ballon, Dr. Beate Adam Die Chinesische Wollhandkrabbe (Eriocheir sinensis) bildet seit ihrer Einführung Anfang des 20. Jahrhunderts in vielen westeuropäischen Flüssen stabile Populationen. Jährlich finden aus den Estuaren stromaufwärts gerichtete Massenwanderungen juveniler Exemplare statt, die im Falle des Doppelschlitzpasses Geesthacht die Monitoringeinrichtungen verstopfen und so deren Funktion beeinträchtigen. Aufbauend auf ethohydraulischen Untersuchungen wurde ein Wollhandkrabben-Leitsystem entwickelt und erfolgreich getestet, das den Krabben die Einwanderung verwehrt und sie aus der Anlage ausleitet. |
Fischschutz und Fischabstieg mittels vertikaler Leitrechen-Bypass-Systeme: Rechenverluste und Leiteffizienz Prof. Dr. Robert Boes, Dr. Ismail Albayra, Dr. Carl Robert Kriewitz, Dr. Armin Peter Fischschutz und Fischabstiegsanlagen sind im Rahmen der Wiederherstellung der Durchgängigkeit an Fließgewässern in den letzten Jahren in den Fokus gerückt. Mit horizontalen Leitrechen-Bypass-Systemen wurden bereits gute Erfahrungen bezüglich der Fischleitung an Wasserkraftanlagen mit Ausbauabflüssen bis 90 m³/s gemacht. Neue Forschungserkenntnisse zu vertikalen Leitrechen mittels ethohydraulischer Modelle deuten darauf hin, dass diese in modifizierter Art eine Alternative darstellen und das Potenzial besitzen, auch an großen Wasserkraftwerken zum Einsatz zu kommen. |
Energieholz auf Gewässerrandstreifen – ein neuer Weg zur Minderung erosionsbedingter Phosphateinträge? Dr. Cornelia Fürstenau, Dipl.-Geogr. Manuela Bärwolff, Dr. Armin Vetter, Dr. Dietrich Schulz Bodenerosion und Oberflächenabfluss sind Ursachen für eine zum Teil erhebliche Belastung der Oberflächengewässer durch Stoffeinträge, insbesondere durch Phosphat. Dieses gilt in Süßwasser-Ökosystemen als Minimum-Regler hinsichtlich der Eutrophierung und spielt daher eine erhebliche Rolle bei der Einstufung der Gewässerqualität. Zum Schutz der Gewässer gilt es, weitere innovative Schutzmaßnahmen im Uferbereich landwirtschaftlich genutzter Flächen zu entwickeln. Für eine hohe Akzeptanz durch Landwirte ist eine Verknüpfung der Nutz- und Schutzfunktion wichtig, die darüber hinaus den Bedarf an Kompensationszahlungen verringern und damit die schwierige Situation vieler öffentlicher Haushalte berücksichtigen würde. Streifenförmige Kurzumtriebsplantagen entlang von Fließgewässern bieten diese Möglichkeit. Voraussetzungen, Realisierung und Erfolgsaussichten werden in diesem Artikel einer kritischen Prüfung unterzogen. |
Eignung von 3-D-HN-Modellen zur hydraulischen Optimierung von Umlenkbecken von Beckenpässen Julia Gatzweiler, Prof. Dr.-Ing. habil. Boris Lehmann, PD Dr.-Ing. habil. Peter Mewis, Dipl.-Ing. Marq Redeker Im Zuge der Planung von Fischaufstiegsanlagen müssen an vielen Standorten, beispielsweise aufgrund beengter Platzverhältnisse, Umlenkbecken in die Anlagen integriert werden. Die Hydraulik und resultierende ökologische Funktionsfähigkeit dieser Beckenformen ist bislang nur geringfügig untersucht worden. Mit 3-D-hydronumerischen Modellen können bereits in der Planung von Fischaufstiegsanlagen die Strömungssignatur sowie auftretende Verwirbelungen in den Becken simuliert werden. Die Vorteile und Grenzen derartiger Modelle konnten im Rahmen einer Variantenstudie von drei geplanten Umlenkbecken aufgezeigt werden. Zudem wurde eine neue Beckenform für Umlenkbecken entwickelt, die in den durchgeführten Simulationen die eigens festgelegten Passierbarkeitskriterien am besten erfüllte. |
17. Deutsches Talsperrensymposium 2016 Dr.-Ing. Stephan Heimerl Am 15. und 16. Juni traf sich in Freiburg im Breisgau die deutsche Talsperrenbranche zum 17. Deutschen Talsperrensymposium. Diese traditionelle, alle drei Jahre stattfindende Veranstaltung mit Vorträgen, Fachausstellung und Exkursion veranlasste wieder über 400 Fachleute zur Teilnahme. |
Ausrüstungen für den technischen Hochwasserschutz Dipl.-Ing. Thorsten Neuerer, Dipl.-Ing. Heribert Meyer Hochwasserrückhaltebecken (HRB) schützen vor Überflutungen bei Starkregen, wobei die Wassermenge für Unterlieger konstant gedrosselt abgegeben werden muss. Aquatische und terrestrische (ökologische) Durchgängigkeit nach DIN 19700 muss ebenfalls gewährleistet sein. |
Workshop Hydromorphologie III – Erfolgsfaktoren der Gewässerentwicklung Dipl.-Ing. Marq Redeker 15 Jahre nach Einführung der WRRL verfehlen die Mehrzahl der Gewässer noch immer die gesteckten Umweltziele. Vor diesem Hintergrund fand am 10. und 11. Mai 2016 im Umweltbundesamt in Dessau der dritte Workshop Hydromorphologie zum Thema „Erfolgsfaktoren von Gewässerentwicklungsmaßnahmen“ statt. |
Wasserkraftwerk vereint Ökologie mit Ökonomie , Peter Kaiser An ihrem Wasserkraftwerk Rappenberghalde setzen die Stadtwerke Tübingen ein Ausrufezeichen für den Artenschutz am Ökosystem Neckar. Im größten Tübinger Wasserkraftwerk, das jährlich bis zu 7 Mio. kWh/a sauberen Strom erzeugt, arbeitet seit dem Jahr 2014 eine hochmoderne Fischabstiegsanlage. Die 700 000 Euro teure Technik funktioniert und erfüllt ihren Zweck. Sie ist aber darüber hinaus auch ein gutes Beispiel für den Einklang von Ökologie und Ökonomie. |
Erfahrungen mit geschüttetem Sohlensubstrat im Doppelschlitzpass Geesthacht Dr. Ulrich Schwevers, Dipl.-Ing. Thomas Huke Auf der Basis ethohydraulischer Verhaltensbeobachtungen wurde das Sohlensubstrat des Doppelschlitzpasses am Wehr Geesthacht an der Elbe, anders als sonst nicht unbedingt üblich, rein aus geschüttetem Material aufgebaut. Dennoch erwies es sich als lagestabil, so dass hieraus kein erhöhter Unterhaltungsaufwand resultiert. Lediglich in Bereichen mit hoher hydraulischer Belastung war es erforderlich, das Substrat durch Gabionen gegen Erosion zu sichern. Dieser Sohlenaufbau begünstigt den Aufstieg leistungsschwacher, sohlenorientierter Kleinfischarten ebenso wie auch Wirbelloser. |
Fischaufstiegsanlagen an historischen Stauanlagen großzügig gestalten Dipl.-Ing. Detlef Sönnichsen, Hanna Haendel Historisch begründete Wanderhindernisse nehmen eine besondere Stellung ein, weil die Staue erhalten werden müssen. Ist die Wasserkraft untergegangen, können diese alten Anlagen völlig neu gestaltet werden und zwar mit dem Ziel einer größtmöglichen Wirkung zur Durchgängigkeit. Mittel der Wahl ist eine Umgehung des Staus mit einem neuen Gewässer. Dieses wird großzügig beschickt, ökologisch sowie naturraumtypisch gestaltet und schließlich auch für die Menschen der benachbarten Siedlung attraktiv gemacht. Es wird das planerische Vorgehen beschrieben und an vier Projekten verdeutlicht. |