Gewässerökologische Bewertung eines Gewässersystems bei zusätzlicher Wasserkraftnutzung Dipl.-Phys. Pia Anderer, Barend van Maanen, Rob Gubbels, Inge Schugard, Anne Reitz Das Geul-Einzugsgebiet verfügt über eines der ökologisch wertvollsten Bachsysteme in den Niederlanden. Für die Bewilligung der Inbetriebnahme von Wasserkraftanlagen wurde eine praktische Entscheidungshilfe (Prüfschema) entworfen, in der sowohl die von der WRRL als auch die in der Natura-2000-Richtlinie vorgegebenen Naturschutzanforderungen berücksichtigt werden. Das Prüfschema kann auf andere Gewässersysteme angewendet und um zusätzliche Bewertungskriterien erweitert werden. |
Neues Pelton-Konzept – bis zu sechs Düsen in horizontaler Anordnung Josef Erlach, Philipp Erlach Seit der Erfindung der Pelton-Turbine vor 140 Jahre gab es kaum signifikante Änderungen. Ursprünglich als 1-düsige horizontale Turbine konzipiert, merkte man schnell, dass eine mehr-düsige Anordnung wegen der höheren Drehzahl und der damit verbundenen Kompaktheit von großem Nutzen wäre. Dies wurde später mit der vertikalen Anordnung mit bis zu sechs Düsen erreicht. Bis jetzt war es nicht möglich, diese bis zu 6-düsige vertikale Ausführung als eine horizontale Turbine zu realisieren, da man die Ableitung des Austrittswassers aus den Laufrad-Bechern im Zusammenwirken mit dem Gehäuse nicht beherrschte. |
Erfolgsfaktoren von Großprojekten und Value Management Dr. rer. pol. Dipl.-Kfm. Bernd Gagsch, Jutta Schüle Die letzten wichtigen Meldungen zum Thema erfolgreiche Großprojekte könnten unterschiedlicher nicht sein. In ihrem Artikel zur „Malevolent Hiding Hand“ beschreiben Flyvbjerg und Sunstein, dass die meisten Großprojekte scheitern – unabhängig davon ob sie privat oder öffentlich durchgeführt würden, dass Projektrisiken systematisch unterschätzt und die Möglichkeiten des Gegensteuerns sowie zukünftig generierte Einnahmen systematisch überschätzt würden. Andererseits wurde das Milliardenprojekt Gotthard-Basistunnel am 20.06.2016 feierlich in Budget und ein Jahr früher als geplant eröffnet. Was macht nun also ein gutes Projekt aus und wie können gute Projekte noch besser gemacht werden? |
Methodische Defizite der Umweltbewertung im Bundesverkehrswegeplan 2030 Nils Droste, Dr. Bernd Klauer, Jasper Meya Der Bundesverkehrswegeplan 2030 koordiniert alle Investitionen des Bundes in seine Verkehrswege. Zentrales Bewertungsinstrument für die Infrastrukturprojekte bleibt die Nutzen-Kosten-Analyse. Dabei werden aber nur wenige Umweltwirkungen erfasst. Vorhaben mit hohen negativen Umweltfolgen werden daher systematisch profitabler ausgewiesen, als sie es volkswirtschaftlich sind. Diese methodischen Defizite sollten durch eine umfassendere Berücksichtigung von Umweltwirkungen behoben werden. |
Skalierung von Wasserkraftschnecken – Ein Beitrag zur einer überfälligen Dimensionierungsrechnung Dr.-Ing. Dirk M. Nuernbergk, DI Alois Lashofer Die Installation von Wasserkraftschnecken an verschiedenen Standorten erfordert, dass bekannte und erfolgreich getestete Schnecken-Geometrien hinsichtlich der unterschiedlichen Gegebenheiten bezüglich Fallhöhe und Durchfluss skaliert werden. Dies ist besonders für die Zulaufhöhe zur Schnecke wichtig, da diese den Durchfluss durch die Schnecke entscheidend bestimmt. Hier wurden durch verschiedene Hersteller in der Vergangenheit Anlagen realisiert, die deutliche Mängel in Hinsicht auf die erbrachte elektrische Leistung aufwiesen. Ursache hierfür war sowohl die ungeeignet gewählte Zulaufhöhe als auch eine Unterdimensionierung der Schnecke. Aus diesem Grund werden in diesem Artikel entsprechende, neu abgeleitete Regeln vorgestellt, die eine richtige Dimensionierung zulassen. Anhand eines Beispiels wird die Anwendung der Gleichungen vorgestellt, um fortan die erwähnten Fehler zu vermeiden. |
Betrieb von Wassersystemen mit SCADA-Daten Perrine Parrod, Dipl.-Ing. Heribert Meyer Mit Hilfe von SCADA-Daten (Supervisory Control and Data Acquisition) können Ingenieure präzisere hydraulische Modelle erstellen, die den tatsächlichen Zustand des Wassernetzes aufzeigen und eine fundierte Entscheidungsfindung ermöglichen. |
Leitströmung an Fischaufstiegsanlagen: Bewertung und Optimierung über ethohydraulische Modellierung Dr.-Ing. Ianina Kopecki, Dr.-Ing. Matthias Schneider, Johannes Ortlepp, Dipl.-Ing. Stefan Thonhauser, Mag. Dr. Martin Schletterer Schlüsselkomponente an Fischaufstiegsanlagen ist deren Auffindbarkeit. Eine Erweiterung des Habitatmodells CASiMiR ermöglicht die Bewertung der Leitströmung durch die Kombination von Numerik und Ethohydraulik. Über einen agentenbasierten Ansatz und die Particle-Tracking-Methode lassen sich Migrationspfade von aufsteigenden Fischen, unter Annahme idealer Rheotaxis, ermitteln. Der Ansatz ermöglicht eine adaptive Planung von Fischpässen durch Optimierung von Position, Geometrie und Ausrichtung der Einstiege und Anpassung des Dotierabflusses. |
84. ICOLD Annual Meeting 2016 in Johannesburg/Südafrika Dr.-Ing. Hans-Ulrich Sieber Das diesjährige Annual Meeting der Internationalen Kommission für Große Talsperren (ICOLD) fand vom 15. bis 20. Mai in Johannesburg statt. Study Tours vor und nach der Tagung sowie eine Technische Exkursion während derselben rundeten die Veranstaltung ab. |
Umsteuern mit neuen Konzepten und innovativen Materialien Dipl.-Ing. Thomas Strobel Wasser als knapper werdende Naturressource hat in der öffentlichen Wahrnehmung noch längst nicht den Stellenwert, wie es die aufkommende Brisanz des Themas eigentlich erforderte. „Wir werden eines Tages in Aktionismus verfallen, wenn das sprichwörtliche Kind in den dann bereits halb ausgetrockneten Brunnen gefallen ist“, warnt Zukunftslotse Thomas Strobel. Der Münchner Nachhaltigkeitsexperte, regt unter dem Stichwort „Wasser 4.0“ strategisches Umsteuern an. |
Stabilität von modularen Deckwerksmatten aus Normal- und Schwerbeton unter Wellenlasten Sandra Wöbse, Nils B. Kerpen, Prof. Dr.-Ing. Torsten Schlurmann, Dr.-Ing. Nils Goseberg Vor dem Hintergrund steigender Verkehre und Unterhaltungskosten der Bundeswasserstraßen werden alternative, kosteneffizientere und ökologisch vorteilhafte Ufersicherungen in Zukunft eine steigende Bedeutung bekommen. Aus Normal- sowie Schwerbeton bestehende neuartige Modulare Deckwerksmatten (MDM) wurden daher mittels regelmäßiger Wellen bis zum Versagen untersucht. Ein Vergleich von Stabilitätsparametern mit Literaturwerten weist Vorteile bei der Verwendung insbesondere der MDM aus Schwerbeton auf, die sich in verringerten Deckwerksmächtigkeiten bzw. verringertem Material- bzw. Kostenaufwand niederschlagen. |