Wasserwirtschaft - Heft 02/03


Das DTK, ein nach wie vor attraktiver Fachverband des deutschen Talsperrenwesens
INTERVIEW - Zum Jahreswechsel 2019/2020 erfolgte ein Wechsel im Präsidentenamt des Deutschen Talsperrenkomitees e. V. (DTK) von Herrn Dr. Hans-Ulrich Sieber hin zu Prof. Dr. Dirk Carstensen. Aus diesem Anlass hat sich die WasserWirtschaft mit beiden Ende 2019 über das DTK und das deutsche Talsperrenwesen unterhalten.
Art-Areal-Modellierung für Fischarten im Einzugsgebiet der oberen Donau - Aspekte zur Interpretation der Projektionen
Martin Friedrichs-Manthey, Dr. Simone Langhans, Professor Thomas Hein, Dr. Florian Borgwardt, Dipl.-Ing. Dr. Harald Kling
Statistische Art-Areal-Modelle werden zunehmend für Fließgewässerökosysteme angewendet. Um der Herausforderung der Konnektivität in diesen Ökosystemen gerecht zu werden, dienen häufig unregelmäßige Teileinzugsgebiete als Modellierungseinheiten. Eine Veränderung der Größe dieser Einheiten kann zu veränderten statistischen Beziehungen zwischen Umweltparametern sowie Fundpunkten einer Art führen und damit die Modellergebnisse sowie die daraus gezogenen Schlussfolgerungen erheblich beeinflussen.
Die Regenbogenforelle in Bayern - Pro und Contra Besatz in freien Gewässern
Dr. Sebastian Hanfland
In vielen bayerischen Fließgewässern haben Strukturdefizite, Prädatorendruck, Klimawandel und Krankheiten zu einem gravierenden Rückgang von Bachforellen und Äschen geführt - trotz intensiver Maßnahmen liegen die Bestände meist weit unter dem Gewässerpotenzial. Zur Aufrechterhaltung der Fischerei werden dort zur Kompensation oft Regenbogenforellen eingesetzt, doch dies wird bisweilen als Risiko für standorttypische Fischarten eingestuft und kritisiert. Aktuelle Zahlen belegen, dass ein solcher Besatz durchaus vertretbar ist, wenn Habitatdefizite mittelfristig nicht behoben werden können und eine zu geringe autochthone Fischfauna die Gewässerressourcen nicht ausschöpft.
20 Jahre Fischpass Iffezheim
Dr. Frank Hartmann
Im Jahr 2000 nahm der Fischpass Iffezheim am Rhein den Betrieb auf. Seither erfolgten zahlreiche bauliche Anpassungen, die u. a. die Aufstiegsbedingungen für die Fische verbessert haben. Heute bewirkt der Fischpass Iffezheim, dass die Fische in bedeutender Zahl aus dem Unter- ins Oberwasser der Staustufe gelangen – und damit für eine gewisse „genetische Auffrischung“ sorgen. Dadurch wird die genetische Verarmung der meisten Fischpopulationen des Rheins flussaufwärts der Stufe angemessen verzögert.
Problemfeld Fischschutz und Fischabstieg - Hydraulik und Eignung von Feinrechen
Dr.-Ing. Reinhard Hassinger, Sandra Koczula
Feinrechen werden derzeit hinsichtlich Verlusten und betrieblicher Eignung skeptisch betrachtet. Dabei zeigen Versuche mit dem Fischschonrechen (FSR) an der Uni Kassel, dass die Verluste bei sauberem Rechen sehr gering sind. Winkel der Schräganströmung können in der angepassten Verlustformel für den FSR vernachlässigt werden. Der FSR als Beispiel moderner Feinrechenprofile besitzt daneben mehrere positive Einflüsse auf die Hydraulik, die bei gutem Fischschutz zur Verbesserung der Zuströmungverhältnisse zur Turbine und damit zur Leistungssteigerung beitragen können.
Das Whooshh-Fish-Passage-System für den Fischaufstieg an hohen Stauanlagen
Dr.-Ing. Klaus Jorde, Janine Bryan
Fischaufstieg über hohe Stauanlagen zu ermöglichen, ist bisher eher die Ausnahme und wird häufig noch als nicht realisierbar bezeichnet. Wo große Talsperren aber an Flüssen existieren, bei denen die Fischwanderung aus gewässerökologischen Gründen dringend notwendig ist, muss Abhilfe geschaffen werden. Das innovative Whooshh-Fish-Passage-System ermöglicht einen kontinuierlichen und sicheren Fischaufstieg über Sperren mit beliebiger Höhe und auch bei beengten Platzverhältnissen. Das System basiert auf flexiblen Schläuchen, in denen die Fische durch leichte Druckdifferenzen in einem Wasser-Luft-Nebel transportiert werden. Es ist modular aufgebaut, wird jeweils fallspezifisch konfiguriert und ist im Vergleich zu herkömmlichen Fischaufstiegsanlagen sehr kostengünstig. Mehrere wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass die Fische zuverlässig und ohne sie zu schädigen auch über längere Distanzen transportiert werden können.
Leistungen des Makrozoobenthos bei der Gegenstromwanderung in einem Fließgewässer des Norddeutschen Tieflandes
Carolin Judeck, Dr. Volker Thiele, Dr. Claudia Hellmann, Simone Eisenbarth
Die Gegenstromwanderung stellt einen wichtigen Bestandteil im Lebenszyklus von Wasserwirbellosen dar, der im Wesentlichen der Verbreitung und dem Ausgleich der Drift dient. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Aufwanderung unterschiedlicher Arten bei verschieden hohen Strömungsgeschwindigkeiten in einem Gewässer der Jungmoränenlandschaft Mecklenburg-Vorpommerns zu untersuchen. Dadurch sollten Rückschlüsse auf die Leistungsfähigkeit von Arten in Fischaufstiegsanlagen gezogen werden.
2-Kammern-Organismenwanderhilfe - Umsetzung der Pilotanlagen
MSc Bernhard Mayrhofer, Dr. Alkisti Stergiopoulou
Die 2-Kammern-Organismenwanderhilfe ist eine neue Technologie, mit der die Fischwanderung bei Querbauwerken sehr einfach, schonend und preiswert ermöglicht werden kann. Aufgrund der konstruktiven Ausführung wird ein Betrieb mit geringen Dotationen oder die Nutzung der Leitströmung möglich. Folgender Bericht stellt die Umsetzung der beiden Pilotanlagen an der Alm und am Aschacharm sowie die ersten erzielten Monitoringergebnisse vor.
Das asymmetrische Raugerinne, ein neuer Fischaufstiegsanlagen-Typ
Martin Mühlbauer, Mag. Clemens Ratschan, Wolfgang Lauber, Dr. Gerald Zauner
Das asymmetrische Raugerinne, als Rampe im Hauptfluss oder als Gerinne zur Umgehung, wurde aus der Motivation heraus entwickelt, einen naturnahen, abflussdynamischen und wartungsarmen Bautyp für Fischaufstiegsanlagen auch dann anwenden zu können, wenn die Platzverhältnisse eingeschränkt sind.
Druckverhältnisse in großen Kaplan-Turbinen und deren Auswirkungen auf die Überlebensraten von Fischen
Dr. Walter Reckendorfer
Druckunterschiede werden als eine der wesentlichen Schädigungsursachen von Fischen beim Passieren von Turbinen diskutiert. Bisherige Untersuchungen zeigen allerdings nur für wenige Arten und Lebensstadien hohe Sensibilitäten hinsichtlich Barotrauma. Wenn man davon ausgeht, dass die meisten abwandernden Fische oberflächennah wandern und unter der Berücksichtigung der sehr geringen potenziellen Schädigungsraten durch Barotrauma in großen Kaplan-Turbinen sind Auswirkungen auf potamodrome Fischpopulationen wahrscheinlich ohne Bedeutung bzw. nicht nachweisbar.
Bewegte Bilder für komplexe Themen
Kristof Reuther, Lukas Kirchgäßner, Dipl.-Ing. Günther Unfer
Dieser Artikel beleuchtet am Beispiel von „Fluss.Mensch.Zukunft.“, wie das Medium Film komplexe, wissenschaftliche Themen leicht verständlich sowie interessant für die Öffentlichkeit aufzubereiten vermag. Eine sachgemäße, fischereiliche Bewirtschaftung von Fließgewässern im Sinne des Nachhaltigkeitsgedankens ist eine komplexe Aufgabe, die v. a. tiefgreifendes Wissen zum Gewässer und dessen Bewohnern erfordert. Der Film konnte das Interesse am Thema erweitern oder überhaupt erst wecken.
Das Lahnfenster Hessen - Besucher-zentrum und Umweltbildungseinrichtung
Ursula Rock
In der Beobachtungsstation des Lahnfensters können Fische auf ihrer Wanderung durch eine Fischaufstiegsanlage beobachtet werden. Zusätzlich installierte Fenster bieten die Möglichkeit, Wasserbewohner in ihrer natürlichen Umgebung zu entdecken. Außerdem wurde eine Flachwasserzone angelegt, in der sich vor allem Jungfische sammeln. Oberhalb der Beobachtungsstation befindet sich die Aussichtsplattform mit Info-Tafeln und Touch-Kiosk. Die Intention des Lahnfensters ist, die Notwendigkeit der Durchgängigkeit der Fließgewässer darzustellen und die Bevölkerung über diese zu informieren.
Bachmuschelschutz bei der Gewässerunterhaltung - Chance statt Problem
Daniel Schmidt, Antja Strelow
Die Dosse ist in Brandenburg auf etwa 20 km von der streng geschützten Bachmuschel (Unio crassus) besiedelt. Dies macht eine Ausrichtung der Gewässerunterhaltungsarbeiten an Artenschutzbelangen erforderlich. Eine das Gewässer entwickelnde Unterhaltung wurde angestoßen. Es profitieren viele Arten, zugleich wird ein Beitrag zur Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie geleistet und das Landschaftsbild aufgewertet. Nicht nur die Gewässerunterhaltung, sondern auch die Sichtweise der an ihr Beteiligten hat sich Dank der Bachmuscheln weiterentwickelt.
Monitoring gebietsfremder Fischarten in Rhein, Mosel und Lahn
Christian von Landwüst
Beginnend mit dem Jahr 2015 untersucht die Bundesanstalt für Gewässerkunde jährlich die Fischfauna an repräsentativen Uferhabitaten der Bundeswasserstraßen Rhein, Mosel und Lahn. Die dabei erfassten gebietsfremden Arten werden mit ihren Verbreitungsschwerpunkten und bevorzugten Habitaten vorgestellt. Ferner werden aus den Ergebnissen Hinweise zur Beeinträchtigung der heimischen Fischfauna durch gebietsfremde Arten sowie Empfehlungen zur Erhaltung und Förderung der davon betroffenen heimischen Arten abgeleitet.
Fischzählbecken - die unterschätzte Bedeutung der Reusenkehle
Lisa Wilmsmeier, Nils Schölzel, Alvaro Baumann y Carmona, Dr. Armin Peter
Zählbecken werden häufig zur Funktionskontrolle von Fischaufstiegsanlagen verwendet. Die Kehle am Einstieg hat eine zentrale Bedeutung für ihre Fangeffizienz. Das bisher unterschätzte Problem entkommender Fische wurde mit Experimenten und Videoanalysen erstmals gezielt untersucht: Ohne Kehle schwammen 95 % der Fische aus den Becken aus. Eine kombinierte Kehle verringerte das Ausschwimmen auf 7 % und die Fangzahlen stiegen markant. Bei zukünftigen Funktionskontrollen muss die Gestaltung und Effizienz von Zähleinrichtungen berücksichtigt werden.
Telemetrie in der Barbenregion - Verhindert elektrische Fischscheuchanlage Sackgasseneffekt?
Dipl.-Geoök. Steffen Wüst, Dipl. Biol. Uwe Weibel
Bei Ausleitungskraftwerken besteht die Gefahr der Fehlleitung von aufstiegswilligen Fischen, da diese der Hauptströmung folgend in den Unterwasserkanal des Kraftwerks einwandern (Sackgasseneffekt). Mit einer elektrischen Fischscheuchanlage kann das Einwandern von Fischen in solche Bereiche verhindert werden. Die Wirksamkeit einer solchen Scheuchanlage wurde in einem Feldversuch an einer Wasserkraftanlage an der Enz (Baden-Württemberg) mit Hilfe der Telemetrie untersucht.
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