Methoden und Einsatzgebiete Wissenschaftlicher Taucher Richard Stanulla, steffen Hein, Dr. Thomas Pohl Bei wasserbaulichen Anlagen wie Talsperren sind kontinuierliche Untersuchungen und eine intensive Überwachung technischer, geologischer, biologischer und hydrologischer Parameter notwendig. Eine Möglichkeit hierfür ist der Einsatz wissenschaftlich geschulten Tauchpersonals, das Aufgaben von Standsicherheitsuntersuchungen an Wasserbauwerken und subaquatischen Böschungen über Wasserqualitätsanalysen bis hin zur fachspezifischen Kartierung und Überprüfung technischer Anlagen übernimmt. |
Wasserwirtschaftsplan zum Talsperren-System Mittleres Erzgebirge im Regelbetrieb Johann Schmidt Für das Talsperren-System Mittleres Erzgebirge wird ein Wasserwirtschaftsplan für den Regelbetrieb - Teil Wassermenge erstellt. Ausgehend von beobachteten Zuflussreihen der einzelnen Teileinzugsgebiete, werden 10 000-jährige Zuflussreihen zu den Talsperren generiert. Unter Berücksichtigung der aktuellen Steuerung berechnet ein eigens entwickeltes Bewirtschaftungsprogramm Bereitstellungssicherheiten und mögliche Rohwasserabgaben zur Trinkwasseraufbereitung. Zur Optimierung des Betriebes werden verschiedene Szenarien untersucht. |
Strategie für Gewässerrevitalisierungen in Baden-Württemberg Dipl.-Biochem. Johannes Reiss, Dr. Sandra Pennekamp, Dietmar Klopfer, Katja Fleckenstein, Ute Hellstern Die Landesstudie Gewässerökologie stellt ein Verfahren zur Identifizierung und Priorisierung von Maßnahmen bereit, um an den Gewässern die strukturellen Voraussetzungen für das Erreichen eines guten ökologischen Zustands bzw. Potenzials zu schaffen. Sie umfasst die Abgrenzung von Betrachtungsräumen, die Definition von Bausteinen des Strahlwirkungskonzepts für Baden-Württemberg unter anderem auf Grundlage der Gewässerstrukturkartierung sowie die Betrachtung der notwendigen strukturellen Mindestausstattung für die Fischfauna. |
Hydrologische Analysen der karstischen
Wasserressourcen in der Türkei Professor Ünal Özis, Professor Ertrugrul Benzeden, Asst. Prof. Dr. Ahmet Alkan Karstische Quellen aus den Kalksteingebirgen sind besonders ausgeprägt in südlichen Flussbecken der Türkei von Dalaman bis zum Euphrat-Tigris-Gebiet. Mehr als ein Fünftel (35 Mrd. m3/a) des Gesamtabflusses der türkischen Gewässer kommt aus karstischen Quellen. Hydrologische Analysen zeigen, dass der karstische Untergrund einen positiven Effekt hinsichtlich der Abflussregulierung für Trockenperioden hat, ebenso für Hochwasserdämpfung. Gleichzeitig weißt er manche Problematik auf, z. B. bezüglich der Abdichtung von Stauanlagen. |
Ländliche Gebiete als die Herausforderung der Siedlungswasserwirtschaft in Polen Dr. Karol Mrozik, Dr. Michal Napierala, Dr. Piotr Idczak Der Zugang zum Entwässerungssystem stellt einen wichtigen Indikator für Lebensqualität dar. Im Jahre 2016 wurden in Polen 73 % der Bevölkerung an Kläranlagen angeschlossen. Obwohl in den Städten dieser Anteil 95 % beträgt, ist er in ländlichen Gebieten nur auf dem Niveau von 41 %. Auf dem Land bleiben also immer noch fast 9 Mio. Menschen ohne Zugang zum Abwassernetz. Seit 1995 beobachtet man schnelle Entwicklung der Abwasserinfrastruktur in Dörfern, auch auf Grund der Suburbanisierung. Das Ausmaß der Veränderungen zeigt erhebliche räumliche Disparitäten. |
Numerische Untersuchungen zum Einfluss eines geplanten Pumpspeicherkraftwerks auf Grundwasserverhältnisse in einem Karstgebiet Dr. Jie Song, Dr. Serdar Koltuk, Univ.-Professor Dr.rer.nat. Dr.h.c. Rafig Azzam Das Projekt Pumpspeicherkraftwerk Blautal sieht vor, einen aufgefahrenen Kalksteinbruch nach Ende des Abbaus als Unterbeckenstandort eines geplanten Pumpspeicherkraftwerks zu nutzen. In der vorliegenden Arbeit werden die eventuellen Einflüsse des geplanten Pumpspeicherkraftwerks auf die lokalen Grundwasserverhältnisse mittels numerischer Modellierung untersucht. Schließlich wird ein kalibriertes und validiertes 3-D-Strömungsmodell als Planungswerkzeug für verschiedene Prognoserechnungen zur Verfügung gestellt. |
Entwicklung und Tests eines Verfahrens zur Reduzierung von Methanemissionen aus Stauseen Andril Elicin, M.Sc. Yannick Dück, Prof. Dr.-Ing. Christian Jokiel An der TH Köln wurde zusammen mit der DB Sediments GmbH ein Prototyp entwickelt, der das Instandhalten von Stauseen günstiger und zudem umweltfreundlicher machen soll, denn Stauseen können das Treibhausgas Methan emittieren und somit zu einer Belastung der Atmosphäre führen. Dieses entsteht bei den Abbauprozessen von organischen Stoffen, die kontinuierlich aus dem Einzugsgebiet in das Reservoir eingetragen und dort abgelagert werden. Die Ablagerungen können mit der Zeit zusätzlich zur Verlandung führen, was die Kapazitäten des Stausees einschränken kann. Heutige Methoden Stauseen wieder zu entsedimentieren sind kostspielig und belastend für die Ökologie. Der hier vorgestellte Prototyp soll eine günstige und schonende Alternative bieten. Er entfernt die Sedimente vom Gewässerboden und verhindert das Verlanden. Dabei fängt er die Methanblasen auf und reduziert damit die Belastung der Umwelt durch Treibhausgase. Der entwickelte Prototyp stellt somit das weltweit erste Verfahren seiner Art zur Reduzierung klimaschädlicher Methangasemissionen in Stauseen dar. |
Tiefenrausch und Fliegerbomben Benedikt Baikousis Es gibt nicht viele Berufstaucher in Deutschland. Für eine funktionierende Wasserwirtschaft sind ihre Dienste aber unverzichtbar. Es sind Spezialisten, die gerufen werden, wenn unter Wasser gebaut, repariert oder etwas untersucht wird. Zunehmend werden für bestimmte Aufgaben auch Sonden und Roboter eingesetzt. Unser WasserWirtschaft-Spezial „Taucharbeiten im Wasserbau“ steigt ein mit einer Reportage aus dem Hamburger Hafen. |