Staudamm Roßhaupten - vom auffälligen Messwert zur Großbaustelle Dr. Andreas Bauer, Im Zuge der letzten Vertieften Überprüfung der Talsperre Roßhaupten konnte eine Messstelle identifiziert werden, deren Messwerte einer genaueren Überprüfung bedurften. Da der aufgezeichnete Verlauf ungewöhnlich war, galt es zunächst, die dort gemessenen Werte zu verifizieren. Letztlich zeigte sich, dass die ungewöhnlichen Messwerte durch erosionsbedingte, stark durchlässige Bereiche im Felsuntergrund hervorgerufen wurden. Die dort stattfindenden hydrodynamischen Bodendeformationen waren bereits so weit fortgeschritten, dass auch Bereiche des Dammkerns in Mitleidenschaft gezogen waren. Um ein weiteres Fortschreiten der Erosion zu vermeiden, wurde eine sofortige Sanierung eingeleitet. |
Satellitenüberwachung der Verformungen von Staumauern und Staudämmen Prof. Dr.-Ing. Volker Bettzieche Seit 2014 beobachtet der Satellit Sentinel-1A des ESA-Erdbeobachtungsprogramms Copernicus die Erdoberfläche. Die mit Hilfe der Persistent-Scatterer-Interferometrie erhobenen Daten werden durch den BodenBewegungsdienst Deutschland zur Verfügung gestellt. An Staumauern und Staudämmen können so mögliche Bewegungen überwacht werden. Im Vergleich mit trigonometrischen Messungen und Lotmessungen an der Möhnestaumauer zeigt sich, dass die Genauigkeit der Satellitendaten für die Überwachung einer Staumauer noch nicht ausreicht. Für Staudämme bieten sie jedoch die erforderliche Präzision. |
Neues faseroptisches Überwachungs-system am Damm Roßhaupten Axel Fabritius, Constantin Rupp Im Zuge der Erneuerung der Dammdichtung am Staudamm Roßhaupten wurde ein neues - in Deutschland erstmalig eingesetztes - faseroptisches Temperaturüberwachungssystem implementiert. Der Einbau, der im sogenannten Retrofit-Verfahren durchgeführt wurde, erfolgte schon vor Beginn der Dichtungserneuerung, so dass der Erfolg des Einbaus der Dichtwand bereits überwacht werden konnte. Durch diesen frühen Einsatz des Systems konnten die vermuteten Zonen erhöhter Durchlässigkeit innerhalb der natürlichen Kerndichtung, während der Herstellung des neuen Dichtungselements eindeutig nachgewiesen werden. Nach Abschluss der Sanierungsmaßnahme wurde das faseroptische Leckortungssystem in den Regelbetrieb übergeführt. Um eine optimale Dammüberwachung zu gewährleisten, werden permanent Messungen in Echtzeit durchgeführt und diese automatisch evaluiert, so dass mögliche Durchsickerungsbereiche frühzeitig erkannt und entsprechend Alarme ausgelöst werden können. Die aktuellen Messwerte und allfällige Alarme können in einem Onlineportal visualisiert werden. |
Bewertung von Bauwerksmessungen mit Business Intelligence und Visueller Analyse Dr.-Ing. Jörg Franke, Peter Kasper, Hendrik Kötting Die Bauwerksüberwachung an Stauanlagen der EnBW AG wurde auf eine digitale Plattform umgestellt. Mit den im System vorhandenen umfangreichen Daten wachsen die Herausforderungen, die Vollständigkeit sowie Konsistenz zu überwachen und es ergeben sich neue Möglichkeiten der übergreifenden Datenanalyse. Parallel dazu haben sich die Anwendungen zur Analyse umfangreicher Daten von reinen IT-Expertensystemen zu intuitiven Fachanwenderprodukten gewandelt. Nachfolgend werden die Überwachung der Datenübertragung und -qualität mittels Microsoft Power BI sowie die visuelle Analyse von Korrelationen mit VRVis Visplore vorgestellt. |
Talsperren-Monitoring-System TAMIS Dipl.-Ing. Sebastian Kollar, Christian Malewski TaMiS ist ein webbasiertes Informationssystem, welches einen gesamtheitlichen Blick auf Stauanlagensysteme erlaubt sowie deren Berichtswesen und Datenfortführung unterstützt. Hierfür bündelt TaMiS entscheidungsrelevante Messdaten aus den fachspezifischen Softwareprodukten der Wasserwirtschaft. TaMiS ist modular aufgebaut. Um der Anforderung einer bestmöglichen Kompatibilität und Datentransparenz gerecht zu werden, basieren die Module soweit möglich auf offenen, standardisierten Webschnittstellen zur Datenübertragung. |
Manuelle Lotdrahtpositionsbestimmung mittels LED-Pointer Dipl.-Ing. Katja Last, Bernd Brenner |
Kleine Wasserprojekte, große Wirkung Mit Technik die Lebensbedingungen in Entwicklungsländern verbessern – das ist das Ziel des gemeinnützigen Vereins Technik ohne Grenzen (TeoG). Die meisten Mitglieder hat der Verein in Deutschland, aber auch in Afrika und Südamerika wächst die Zahl der Unterstützer. In diesem Jahr feiert TeoG sein zehnjähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass veröffentlicht die WasserWirtschaft ein Porträt über die Projektarbeit des Vereins im Bereich Wasser und Abwasser. |
Bauwerksüberwachung 4.0 an der Ennepetalsperre mittels Big-Data-Analysen Dr. Benjamin Mewes, Dr. Henning Oppel, Dipl.-Ing. Gabriele Demisch, Annika Schönfeld Wofür kann der riesige Datenberg der Bauwerksüberwachung genutzt werden? Warum sollen Umweltdaten noch weiter gemessen werden? Mit Methoden der Big-Data-Analysen können Antworten auf diese Fragen gegeben werden. Anhand der Bauwerksüberwachungsdaten der Ennepetalsperre wird das Potenzial von modernen Analysemethoden getestet. Die verschiedenen Messgrößen werden auf ihre Informationsgehalte und damit auf ihre gegenseitigen Erklärungspotenziale mit dem Ziel einer holistischen Bauwerksüberwachung untersucht und schlussendlich bewertet. |
Bauwerkinspektion mit Sonar und Laserscan - Beispiel Talsperre Cranzahl Frederik Müller-Braune VRT hat für die LTV Sachsen eine Untersuchung der Talsperre Cranzahl durchgeführt, um den Zustand des Damms, des völlig unter Wasser liegenden Vordamms und des Staubeckens zu ermitteln. Dabei wurde ein kombiniertes Verfahren aus Multibeam-Sonar und Laserscan eingesetzt, um zunächst ein digitales Abbild des Untersuchungsareals zu erstellen. Im Anschluss wurden die Daten ausgewertet und das Ergebnis war, dass an Damm und Staubecken keine Schäden bzw. kritischen Auffälligkeiten festgestellt und der Zustand des Vordamms ermittelt werden konnten. |
Agiler Ansatz zur Entwicklung des
Datenmanagements beim Ruhrverband Annika Schönfeld, Dipl.-Ing. Gabriele Demisch Die ständig anwachsenden, immensen Datenmengen können mit manuellen und klassischen Methoden der Datenverarbeitung nur begrenzt ausgewertet werden. Wie kann das enorme, verborgende Erkenntnispotenzial der Daten besser genutzt werden? Dieser Herausforderung stellt sich der Ruhrverband in dem Projekt Datenmanagement, das aufgrund der hohen Komplexität mit einem agilen Ansatz umgesetzt wird. In iterativen Entwicklungszyklen sollen frühzeitig Erfahrungen gesammelt, weitere Anforderungen definiert und nutzbare Zwischenergebnisse geliefert werden. |
Erstes Schachtkraftwerk an der Loisach in Großweil am Netz Albert Sepp, Dr. Christian Hackl, Prof. Dr. Peter Rutschmann Nach langjähriger Forschung und Entwicklung wurde das von der TU München entwickelte und patentrechtlich geschützte Konzept Schachtkraftwerk als erste große Pilotanlage bei 2,5 m Fallhöhe und 2 * 11 m³/s Turbinenabfluss in der Loisach bei Großweil (Oberbayern) im Zweischachtdesign realisiert und Anfang 2020 in Betrieb genommen. |
Datenübertragung von entfernten Messstellen mit LoRaWAN Sebastian Weltmann An den Talsperren des Ruhrverbands herrschen unterschiedlichste Anforderungen an die Messtechnik und die Datenübertragung. Während die Automatisierung von Messungen voranschreitet, sind manche entfernte Messstellen nur mit großem Aufwand an eine Datenfernübertragung anzuschließen. Als Alternative zu Standleitungsverbindungen über Kupfer bzw. LWL-Kabel oder zur Datenübertagung über das GSM-Netz bietet sich die Technologie eines LoRaWAN an. Die besondere Eignung von LoRaWAN für die Übertragung von Messdaten der Bauwerksüberwachung wird vorgestellt und über die Erfahrungen mit einer prototypischen Realisierung an der Fürwiggetalsperre berichtet. |