Die DRANCO-Technologie Bruno Mattheeuws, Winfried Six, Dipl.-Ing. Michael Aehling Die DRANCO-Vergärungstechnologie wurde durch die Untersuchung und Optimierung der spontanen „trockenen“ Vergärung, die auf einer Deponie stattfindet, entwickelt. |
Planung und Realisierung von Photovoltaikanlagen auf Deponien Jan Appelt Nach der vollständigen Verfüllung und Abdichtung von Deponien entstehen Oberflächen, die sich ideal für Photovoltaikanlagen eignen. In diesem Tagungsbeitrag geht es um mögliche Oberflächennutzungen auf Deponien zur Gewinnung von Solarstrom sowie deren optimale Umsetzung. |
Beitrag der stoffstromspezifischen Abfallbehandlung zum Klimaschutz Katrin Büscher, Johanna Weppel Die Diskussionen zum Thema Klimaschutz stehen nicht nur bei Fachleuten, sondern auch in der Öffentlichkeit immer wieder im Brennpunkt. Klimaschutz ist in aller Munde und es wird nach langfristigen Lösungen gesucht, welche Maßnahmen erfolgsversprechend sind. Wie diese Maßnahmen aussehen können und welchen Beitrag die stoffspezifische Abfallbehandlung konkret leisten kann, soll Gegenstand dieses Beitrags sein. |
Erfahrungen mit alternativen Antrieben im kommunalen Fuhrpark Wolfgang Wüllhorst Wir sind für die stabile Fahrzeugverfügbarkeit verantwortlich, damit sich die Berliner Bürger immer auf die BSR verlassen können. |
Erfahrungen mit dem Vollzug der Gewerbeabfallverordnung in Baden-Württemberg Caroline Knefel Eine gut funktionierende Kreislaufwirtschaft mit möglichst hohem Recyclinganteil ist – neben der Abfallvermeidung – eine wichtige Voraussetzung, um die Transformation in eine nachhaltigere, ressourcenschonende und klimaneutrale Zukunft zu gestalten. Die ambitionierten Umweltschutzziele, wie sie etwa im Klimaschutzgesetz oder auf europäischer Ebene im Green Deal formuliert wurden, sind nur mit einer solchen Kreislaufwirtschaft zu erreichen. |
Komposteinsatz im Ökolandbau – Stand und Perspektiven aus Sicht der Bundesgütegemeinschaft Kompost e. V. Dipl.-Ing. David Wilken Das Interesse und der Absatz von Kompost im Ökolandbau sind kontinuierlich steigend. Jedoch gelten für den Einsatz im Ökolandbau zusätzliche Voraussetzungen, die über die Anforderungen des nationalen Abfall- und Düngerechts hinausgehen. |
Umweltbildung mit #wirfuerbio Tanja Schweitzer, Jens Ohde #wirfuerbio ist die bundesweite Kampagne der kommunalen Abfallwirtschaft zur Reduzierung von Störstoffen im Bioabfall. Mit einer starken Bandbreite unterschiedlicher crossmedialer Kommunikationsmittel und Maßnahmen verändert sich das Verhalten der Biotonnenbenutzer. Die Störstoffquote sinkt um mehr als 50 Prozent. Die Kampagne weist einen neuen Weg in der Umweltbildung. Mit der Abfallbox und der SpieleApp „#wirfuerbio das Sortierspiel“ wird Kreislaufwirtschaft in Form von Spaß und Spiel erlebbar. Der Beitrag zeigt, wie Abfallbox und Spiele-App didaktisch funktionieren und ein Bewusstsein für Kreislaufwirtschaft und Mülltrennung entwickeln. |
Die Entsorgungswirtschaft im Kontext der Klimapolitik – Rahmenbedingungen, Instrumente und Entwicklungen Prof. Dr. Liselotte Schebek, Tabea Hagedorn, Julian Baehr, Dr. Alice do Carmo Precci Lopes, Dr. Vanessa Zeller Im Dezember 2019 legte die Europäische Kommission den „Green Deal“ vor, ein ehrgeiziges Programm für die Transformation der Europäischen Union (EU) zu einer klimaneutralen und ressourceneffizienten Wirtschaft. Die Mitteilung der Kommission (COM(2019) 640)1 beschreibt die konzeptionelle Grundlage des Green Deals und definiert seine wesentlichen Komponenten. Damit bildet der Green Deal den aktuellen EU-politischen Rahmen für zahlreiche einzelne Instrumente und Strategien, die seit 2019 auf den Weg gebracht wurden und für die nächste Zukunft geplant sind. |
Untersuchungen zur optimalen Produktion und pflanzlichen Verwertung von Biogut- und Grüngutkompost im ökologischen Landbau (Projekt ProBio) Dr. Lucie Chmelikova Im ökologischen Landbau werden möglichst geschlossene Nährstoffkreisläufe angestrebt. Daher steigt das Interesse am Ausbau der Nährstoffrückführung durch Komposteinsatz. Kompost hat nicht nur im Hinblick auf die Nährstoffversorgung, sondern auch hinsichtlich der Humusversorgung einen hohen Wert für die ökologische Landwirtschaft. Das Einsatzpotenzial von Biogut- und Grüngutkompost wird derzeit nur unzureichend ausgeschöpft, obwohl ein hoher Bedarf an Makro- und Mikronährstoffen besteht. |
BQS 10-1 „Deponiegas“ – Anforderungen an den Stand der Technik zum Klimaschutz Dipl.- Ing. Falk Fabian Am 4. Juli 2020 trat die Änderung der DepV vom 30. Juni 2020 in Kraft. Eine der Änderungen umfasste die Anforderungen an die Deponieentgasung in Anhang 5 Nummer 7. Bislang wurde dort ohne weitere Konkretisierung gefordert, dass Deponiegaserfassung, -behandlung und -verwertung nach dem Stand der Technik durchzuführen seien. Dies führte in der Praxis zu erheblichen Vollzugsunterschieden. |
Aufbau einer dezentralen Erfassung von Altspeiseölen und -fetten aus privaten Haushalten am Beispiel des Hohenlohekreises Sebastian Damm Als erster Landkreis in Baden-Württemberg beschäftigt sich der Hohenlohekreis mit der Frage, ob und wie täglich anfallende Kleinmengen Altspeiseöle und -fette aus Privathaushalten gesammelt werden können. |
Klimaneutrale Stahlindustrie Dipl.-Ing. Gerhard Endemann Stahl trägt auf vielfältige Weise zu Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft bei. Einerseits werden aktuell bei der Erzeugung noch große Mengen CO2 direkt oder indirekt ausgestoßen. Andererseits ist Stahl als industrieller Werkstoff Enabler der Dekarbonisierung und auch die Herstellungsprozesse werden auf die angestrebte Klimaneutralität umgestellt. Trotz gleichbleibender Kreislauffähigkeit des Werkstoffs, hat all dies dennoch Folgen auch für die Kreisläufe der Stahlindustrie. |
Stand und Perspektiven der Deponiewirtschaft in Deutschland Hartmut Haeming Unter Einbeziehung der Planungen und der bereits im Genehmigungsverfahren befindlichen Vorhaben ist bundesweit gegenüber den Vorjahren eine leichte Verbesserung der Deponiesituation zu verzeichnen. Die Bemühungen einiger Bundesländer, neuen Deponieraum zu schaffen, waren vielfach erfolgreich. Dennoch besteht in den meisten Bundesländern – zumindest regional – ein unveränderter Bedarf an neuem Deponieraum. Dies führt zum Teil zu erheblichen Mehrkosten, die sowohl durch zunehmende Transportentfernungen als auch durch eine Erhöhung der Deponieentgelte entstehen können. |
Circular Economy Action Plan – Status of implementation and outlook Hendrik Engelkamp The European Commission adopted the new circular economy action plan (CEAP) in March 2020. It is one of the main building blocks of the European Green Deal, Europe’s new agenda for sustainable growth. The EU’s transition to a circular economy will reduce pressure on natural resources and will create sustainable growth and jobs. It is also a prerequisite to achieve the EU’s 2050 climate neutrality target and to halt biodiversity loss. The new action plan announces initiatives along the entire life cycle of products. The presentation gives an overview about the status and implementation of planned initiatives as well as what further measures can be expected in the near future. |
Aus Müll wird Wasserstoff Matthias Ertmer Wasserstoff (H2) ist der Hoffnungsträger, der die Herausforderungen des Klimawandels lösen und die Transformation zu einer dekarbonisierten Welt herbeiführen soll. |
Weiterentwicklung der MBA mit vorgeschalteter Trockenvergärung der Feinfraktion Thomas Grundmann, Rüdiger Bachmann, Dr.-Ing. Ketel Ketelsen, Dr. rer. nat. Tammo Rebling, Dr. rer. nat. Karsten Kanning Die Integration einer neuen Vergärungsstufe in die bestehende biologische Trocknungsanlage (BA) am Standort Ennigerloh erfordert umfangreiche Voruntersuchungen zu Auslegungsmengen und Stoffkennwerten des Eintrags sowie zu den Auswirkungen auf Massen- und Energiebilanzen des Gesamtprozesses. Anhand von verfahrens- und anlagenspezifischen Bilanzmodellen sowie Variantenvergleichen werden geeignete Auslegungs- und Verfahrensvarianten identifiziert und es wird eine belastbare Datengrundlage zur Auswahl von Vorzugsvarianten geschaffen. |
Perspektiven und Herausforderungen für die Kreislaufwirtschaft in Deutschland aus Sicht der Sekundärrohstoffwirtschaft Henry Forster Die mittelständische Kreislaufwirtschaft steht vor enormen Herausforderungen. Einerseits soll und muss sie einen wichtigen, unersetzbaren Beitrag für den Klimaschutz und die Rohstoffversorgung leisten, andererseits sieht sie sich immer neuen ordnungspolitischen und bürokratischen Hürden ausgesetzt, während langfristige sichere Perspektiven fehlen. |
Thermochemische Konversion von Ersatzbrennstoffen mit dem Concord Blue Reformer®: Erzeugung von grünem und dekarbonisiertem Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen Sebastian Flahs Concord Blue hat insgesamt fünf Waste-2-Hydrogen-Projekte an deutschen Standorten entwickelt. Diese sollen in den nächsten sechs Jahren realisiert werden und eine Gesamtproduktionskapazität von ca. 34.000 Tonnen H2 jährlich aufweisen. In allen diesen Projekten werden lokal erzeugte Ersatzbrennstoffe verwendet und bieten somit einen innovativen Nutzungspfad für das lokale Müllaufkommen. |
Digitalisierung in der kommunalen Abfallwirtschaft – Erfahrungen aus drei Jahren digitalisiertem Bürgerservice Sascha Hurtenbach Der Abfallwirtschaftsbetrieb Landkreis Ahrweiler (AWB Ahrweiler) hat vor zehn Jahren mit der Erneuerung seiner ERP-Plattform begonnen und diese seit dem stetig weitereinwickelt. Vor drei Jahren wurde die Digitalisierungsstrategie iAWB 2020 ins Leben gerufen. Sie hat zum Ziel gehabt, die Möglichkeiten und Vorteile echter Digitalisierung zu nutzen zur Steigerung der Effektivität der Geschäftsprozesse und des Nutzens für die Bürger:innen. Die Nutzerzahlen steigen seitdem um ein Vielfaches an. Nebeneffekte, wie Abfallberatung und Marketingzwecke des AWB Ahrweiler, sind hier zentral miteinander verzahnt. Zukünftig wird das Angebot um die sogenannten eKund:innen erweitert. Sie erhalten dann sogar einen geringen Gebührenbonus, wenn auf Printmedien des AWB Ahrweiler verzichtet wird. |
BVT-Merkblatt Deponie – Was kommt auf uns zu? Dipl.-Ing. Wolfgang Butz, Anne Bachmann Im aktuellen Novellierungsprozess der Industrieemissionsrichtlinie (IED) wird über eine Änderung der Deponierichtline zur Regelung der Deponien in einem BVT Merkblatt diskutiert. Der Beitrag beschreibt den aktuellen Stand und welche Rahmenbedingungen aus Sicht des Umweltbundesamtes für die Regelung über ein BVT-Merkblatt beachtet werden müssen und wie sich das Umweltbundesamt auf den möglichen Arbeitsprozess vorbereitet. |
Havarie und Wiederaufbau eines MBA-Fermenters am Beispiel der
RABA Bassum Sebastian Koch, Achim Behrend Die AbfallWirtschaftsGesellschaft mbH betreibt im Entsorgungszentrum Bassum einen Fermenter zur Teilstromvergärung der Restabfälle. Im Oktober 2022 ist durch einen Abriss der Austragsleitung im unteren Bereich eine große Menge Gärmaterial ausgelaufen und der Behälter erlitt einen beträchtlichen Schaden. Nachdem in den ersten Tagen zunächst die direkten Folgen, wie Verschmutzungen, beseitigt werden mussten, sind in den Folgewochen die Planungen für den Wiederaufbau angelaufen. Dieser soll planmäßig noch im Jahr 2023 erfolgen. |
Anforderungen an die Alternativenprüfung bei neuen Deponien und Deponieerweiterungen Dr. Peter Kersandt Die Standortalternativenprüfung ist Voraussetzung für eine rechtmäßige Deponieplanung und -zulassung. Sie steht bei Klagen von Grundstücksbetroffenen, Gemeinden und Umweltverbänden gegen Deponiezulassungen gegebenenfalls zur Überprüfung durch die Verwaltungsgerichte. |
CCU/CCS – CO2-Reduktionsstrategie für die thermische Abfallbehandlung Jörn Jakob Das Thema CO2-Abscheidung und CO2-Reduktion ist derzeit ein viel diskutiertes und komplexes Thema. Die Bundesregierung hat das ambitionierte Ziel ausgegeben bis 2045 möchte Deutschland CO2-neutral sein. Die EEW Energy from Waste hat in ihrem jährlich erscheinenden Nachhaltigkeitsbericht das Ziel formuliert, eine ausgeglichene Klimabilanz aufzuweisen und bereits bis 2040 klimapositiv zu sein. Eines der wichtigen Projekte dabei ist die geplante CO2-Abscheidungsanlage am Standort in Delfzijl mit einer Gesamtkapazität von 270.000 Tonnen CO2 pro Jahr. |
Kosten- und Mittelauskehrmodell des Einwegkunststofffonds Prof. Dr.-Ing. Klaus Gellenbeck Im November 2022 wurde das vom Umweltbundesamt (UBA) in Auftrag gegebene Forschungsvorhaben „Erarbeitung eines Kostenmodells für die Umsetzung von Artikel 8 Absatz 2 und 3 der EU-Einwegkunststoffrichtlinie“ abgeschlossen. Als Auftragnehmer hatten INFA, das Wuppertal Institut, die PROGNOS AG und die Oexle Kopp-Assenmacher Lück Partnerschaft von Rechtsanwälten mbB seit Juli 2021 an einem umfangreichen Vorschlag zur Umsetzung der erweiterten Herstellerverantwortung für bestimmte Einwegkunststoff-Produkte (EWK-Produkte) gearbeitet, welche von Art. 8 der EU-Einwegkunststoffrichtlinie (EWKRL) vorgegeben wird. |
Herausforderungen und Hemmnisse für die Kreislaufwirtschaft Dr.-Ing. Alexander Gosten Das KrWG denkt von der Sammlung und deren Organisation her. Es sollte vom Produkt und Sekundärrohstoff, dem Erzeugnis des Aufbereitungsprozesses, ausgehend gedacht werden. Um Kreislaufwirtschaft realisieren zu können, geht es um die Produktverantwortung und um das Produktdesign. |
Stoffliches Recycling von Leichtverpackungen – Stand und Perspektiven Prof. Dr.-Ing. Kerstin Kuchta Aus deutschen Privathaushalten werden pro Jahr 6,5 Mio. Mg Leichtverpackungsabfälle (LVP) erfasst, wovon 2,5 Mio. Mg Kunststoffverpackungsabfälle sind. Während das Recycling des Papier-, Metall- und Glasanteils der LVP mit bewährten Verfahren erfolgreich durchgeführt wird, müssen für die Kunststoffanteile noch weitere Anstrengungen zur Schließung der Kreisläufe erfolgen. Vor diesem Hintergrund werden der Stand der Erfassung und des Recyclings von LVP-Kunststoffen dargestellt und die Perspektiven für zukünftige Optimierungen skizziert. |
Klimaneutralität erreichen und Industriestandort bleiben – Eine Kreislaufwirtschaftsstrategie für Deutschland Peter Kurth Dieser Beitrag stellt die Sicht der Kreislauf- und Entsorgungsbranche dar: In Zukunft Klimaneutralität zu erreichen und dabei Industriestandort zu bleiben bedarf einer klugen Transformation unserer Wirtschaft. Um dies zu ermöglichen, braucht Deutschland eine praxisnahe und ambitionierte nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie. Zentral sind dabei die Verzahnung von Kreislaufwirtschaftspolitik und Rohstoffstrategie, die Einbettung der nationalen in die europäischen Aktivitäten, ein Eingehen auf stoffstromspezifische Herausforderungen insbesondere in den Bereichen Metalle, Mineralik und Kunststoffe sowie die Schaffung unverzichtbarer Rahmenbedingungen für die Unternehmen der Kreislaufwirtschaft. |
Perspektiven der thermischen Abfallbehandlung vor dem Hintergrund BEHG und Klimaschutz Martin Treder Beginnen wir mit Zitaten von MdB Lisa Badum (Bündnis 90/Die Grünen) zur Aussprache zum Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) im Bundestag am 20.10.2022: „Zuletzt mein Tipp, um öfter glücklich zu sein, liebe Kolleginnen und Kollegen [an die CDU/CSU gerichtet]: Nicht einfach nur mit den Unternehmen in der Wirtschaft reden, die noch in der Vergangenheit hängen, sondern auch mit denen, die schon auf dem Pfad der Klimaneutralität sind, mit den Pionieren. |
Evaluierung der Gewerbeabfallverordnung – Ergebnisse der UBA-Studie Felix Kaiser, Dipl.-Ing. Rüdiger Oetjen-Dehne Die Novellierung der GewAbfV war ein wichtiger Impuls, um das Recycling von gewerblichen Siedlungsabfällen zu stärken. Einer der wichtigsten Hebel, um Ressourcen- und Klimaschutzpotenziale aus Abfällen nutzen zu können, nämlich die sortenreine getrennte Erfassung an der Anfallstelle, ist verbindlich für alle Gewerbebetriebe festgesetzt worden. Abfallerzeuger müssen sich regelmäßig und wiederholt mit ihrem Abfallaufkommen und der Entsorgung auseinandersetzen. Mit der Forderung nach einer ambitionierten Recyclingquote rücken die stofflich verwertbaren Anteile der Gemische erstmals in den Fokus der Behandlungskonzepte. Alle VBA müssen über die gleiche technische Mindestausstattung verfügen und ihren Sortiererfolg gegenüber den Behörden offenlegen. |
CE-Kennzeichnung von Komposten und Gärprodukten – Stand und Perspektiven Dr. Stefanie Siebert Vor dem Hintergrund der globalen Düngemittelkrise hat sich die Nachfrage nach Sekundärrohstoffen im letzten Jahr drastisch gesteigert. Hochwertige Komposte und Gärprodukte, die als Bodenverbesserungsmittel, organische Düngemittel oder als Torfersatz in Blumenerden verwendet werden, sind mehr gefragt denn je. Mit dem Inkrafttreten der EU-Düngemittelproduktverordnung im Juli 2022 ist der Weg geebnet worden, recycelte Materialien aus Bioabfällen als Produkte auf den EU-Markt zu bringen. Das Ende der Abfalleigenschaft für getrennt gesammelte und behandelte Bioabfälle kann mit der Vermarktung von CE-gekennzeichneten Düngeprodukten erreicht werden. Eine unabhängige Zertifizierung der Kompost- und Gärprodukt-basierten Düngematerialien ist dafür unabdingbar. |
Aktion Biotonne Deutschland Dr. Martin Lichtl Die Aktion Biotonne Deutschland ist ein Netzwerk nationaler, regionaler und lokaler Akteure, die gemeinsam zur Biotonne kommunizieren. Seit 2016 führt die Initiative jährlich Kampagnen unter der Dachmarke „Aktion Biotonne Deutschland“ durch. Die nationalen Partner kommunizieren dabei über bundesweite Medien, die teilnehmenden Kommunen und Abfallwirtschaftsbetriebe setzen die Kampagne vor Ort um – unterstützt vom Projektbüro Aktion Biotonne Deutschland. Die diesjährige Aktion ist die BIOTONNEN-CHALLENGE 2023, eine Kampagne für weniger Fremdstoffe. Inwieweit sich die Fremdstoffquote ändert, wird mit der „Chargenanalyse“ der Bundesgütegemeinschaft Kompost BGK gemessen. |
NÖK Hessen – Ein Modell für andere Bundesländer? Dr. Felix Richter, Dipl.-Ing. Thomas Raussen, Dipl.-Ing. Ralf Gottschall, Dr. Nikolas Zöller, Tim Treis Eines der Grundprinzipien des Ökolandbaus ist die Gestaltung von innerbetrieblichen Nährstoffkreisläufen, in denen die Tierhaltung, der Anbau von Leguminosen und die Kompostierung von Pflanzenresten wesentliche Rollen spielen. Über den Verkauf von pflanzlichen und tierischen Erzeugnissen verlassen aber kontinuierlich Nährstoffe den Betriebskreislauf und gehen damit dem innerbetrieblichen System verloren. Ohne einen Ausgleich führt dies schon mittelfristig zu sinkenden Gehalten verfügbarer Pflanzennährstoffe im Boden und langfristig zu Ertragsreduktionen sowie einer Minderung der Bodenfruchtbarkeit (Schmid und Hülsbergen 2015; Kolbe 2016). |
Eckpunkte für wettbewerbsoffene Ausschreibungen für Bioabfallvergärungsanlagen Dr. Andreas Kersting Die Beschaffung neuer Bioabfallvergärungsanlage bzw. die Ertüchtigung vorhandener Kompostierungsanlagen um Komponenten der Bioabfallvergärung erfolgt vielfach durch öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger oder von diesen beherrschte Gesellschaften, also durch öffentliche Auftraggeber im Sinne des EU-Vergaberechts. Der Auftragsgegenstand liegt zudem regelmäßig oberhalb des EU-Schwellenwerts für Bauleistungen. Daher haben die Beschaffungen den Vorgaben des GWB in Verbindung mit der VOB/A EU zu entsprechen. |
DINplus – Neue Anforderungen an kompostierbare Bioabfallsammelbeutel und Konsequenzen fĂĽr die Praxis Jöran Reske Viele Haushalte entsorgen weiterhin Teile ihrer Bioabfälle ĂĽber die RestmĂĽlltonne, weil die separate Sammlung als unsauber empfunden wird. Als Lösung werden neben Papierbeuteln auch feuchtigkeitsresistente Kunststoffbeutel angeboten, die als „kompostierbar“ zertifiziert sind. Eine Reihe von Kommunen haben mit solchen Beuteln gute Erfahrungen gemacht, in vielen örE werden sie aber auch abgelehnt – es wird befĂĽrchtet, dass die BĂĽrger sie mit herkömmlichen Kunststoffbeuteln verwechseln und in den Verwertungsanlagen der biologische Abbau zu lange dauert. Als Antwort auf diese BefĂĽrchtungen sind in der novellierten Bioabfallverordnung konkrete Regelungen formuliert worden. Nachfolgend werden aktuelle Entwicklungen zu diesem Thema beschrieben. |
Die Bioabfallverordnung 2022 – Anforderungen, Umsetzung und zukünftiger Regelungsbedarf Dr. Irmgard Leifert Die „kleine“ Novelle der Bioabfallverordnung vom 28.04.2022 hat den Schwerpunkt auf eine sortenreine Erfassung von Bioabfällen gelegt, um Einträge von Fremdstoffen, insbesondere Kunststoffe, bereits vor deren biologischen Behandlung in der Kompostierung/ Vergärung deutlich zu reduzieren. Dazu bestimmt der neu eingeführte § 2a Anforderungen an die Fremdstoffentfrachtung von Bioabfällen (Biotonne) und gewerblichen verpackten Bioabfällen und Materialien. Festgelegt sind verpflichtende Sichtkontrollen und gegebenenfalls weitere Untersuchungen zur Erfassung der Fremdstoffbelastung des angelieferten Materials und zur Kontrolle der Fremdstoffentfrachtung, um die Einhaltung der neu festgelegten, materialspezifischen Input-Kontrollwerte für Gesamtkunststoffe zu gewährleisten. |
Stoffstrombild Kunststoffe in Deutschland 2021: Zahlen und Fakten zum Lebensweg von Kunststoffen Dipl.-Wirtsch.-Ing. Christoph Lindner Die gesamte Kunststoffproduktion in Deutschland 2021 (Kunststoffwerkstoffe basierend auf fossilen und biobasierten Rohstoffen, Sekundärrohstoffen oder Nebenprodukten sowie sonstiger Kunststoffe, z. B. für Kleber, Farben, Lacke, Fasern etc.) betrug im Jahr 2021 ca. 21,1 Mio. t. Die für Kunststoffwerkstoffe relevante Produktion lag bei 10,7 Mio. t und somit ca. 4,0 % über dem Niveau des Jahres 2019. |
Ausschleusung von Wertstoffen vor der thermischen Verwertung – Stand und Perspektiven Dipl.-Ing. Thomas Obermeier, Sylvia Lehmann Das Ausschleusen von Kunststoffen vor der thermischen Verwertung wird von EURegularien befeuert, die die Vorbehandlung von Restabfall, CO2-Abgaben für TAB, hohe Recyclingquoten sowie den Einsatz von sauberen aus Verpackungsabfällen gewonnenen Recyclaten in der Neuproduktion von Lebensmittelverpackungen implizieren. Letzteres wird gegebenenfalls nur durch Etablierung von chemischen Recyclingverfahren möglich, wodurch die Nachfrage nach Recyclaten steigen wird. Vorreiter bei dem Betrieb von Nachsortierungsanlagen sind die Niederlande und Skandinavien. In den Niederlanden ersetzt die Nachsortierung gegebenenfalls die getrennte Erfassung von Kunststoffen. Für Deutschland ist für eine Anlagenplanung der Kunststoffgehalt im Restabfall entscheidend, welcher durchschnittlich 6,7 Gew.-% und in städtischen Gebieten bis zu 11,7 Gew.-% betragen kann. |
Untersuchung des Verhaltens von Beuteln aus biologisch abbaubaren Kunststoffen in der Kompostierungsanlage Neumünster Stefan Deegener, Steffen Walk, Phillipp Lüssenhop, Dr. Asma Sikander, PD Dr. Ing. habil. Ina Körner Abbauversuche mit als kompostierbar zertifizierten Bioabfallsammelbeuteln wurden in einer Kompostierungsanlage mit Haupt- und Nachrotte über einen Zeitraum von bis zu sechs Wochen durchgeführt. Aussagen zum Beutelabbau wurden über die verbliebenen Makro-, Meso- und Mikropartikel getroffen. Der Praxisversuch wurde mit Laboruntersuchungen zur Beutelcharakteristik und zum Abbauverhalten im anaeroben Milieu ergänzt. Darüber hinaus wurde die aktuelle Situation der Bioabfallsammlung in deutschen Kommunen bewertet und Schlussfolgerungen für den Einsatz von BAK-Beuteln in der Praxis der Bioabfallsammlung gezogen. |
Herhof – Technologien für die biogene Abfallbehandlung Karsten Mennerich Die Herhof GmbH ist eine Tochtergesellschaft der griechischen Umweltunternehmung Helector S.A., welche wiederum mehrheitlich zum griechischen Mischkonzern Ellaktor S.A. gehört |
Umsetzung der GewAbfV im Baubereich Enno Simonis Der größte Abfallstrom in Deutschland sind die Bau- und Abbruchabfälle mit 229 Mio. Tonnen pro Jahr. Die 2017 novellierte GewAbfV sollte das Recycling auch in diesem Bereich fördern. Analysen von Verbänden und auch die eigenen Erfahrungen aus der Branche zeigen, dass es der Novelle an Durchsetzungskraft und Realitätsnähe mangelt. |
Eggersmann/BEKON bietet neben Boxen- nun auch Pfropfenstromfermenter an Dr. Rolf Liebeneiner Die Eggersmann Gruppe hat zusätzlich zur Boxenfermentationstechnik auch das Pfropfenstromverfahren in ihr Leistungsportfolio integriert. |
Perspektiven fĂĽr das werkstoffliche Kunststoffrecycling Dr.-Ing. Dirk Textor Die weltweite Kunststoffproduktion betrug ohne Einbeziehung von Kunststoffrezyklaten etwa 370 Mio. t. Die steigenden Produktionsmengen sind vor allem darauf zurĂĽckzufĂĽhren, dass es der kunststofferzeugenden Industrie gelungen ist, den Absatz von Kunststoffen in kurzlebige Produkte, wie beispielsweise Verpackungen und anderen SUPs (single-use plastics), in den letzten Jahrzehnten deutlich zu steigern. |
Methanolsynthese zur CO2-Nutzung aus dem Rauchgas der Müllverbrennung Marius Stöckmann Die thermische Entsorgung des Abfalls ist heute anerkannter Stand der Technik. Bei der stattfindenden Verbrennung entstehen verschiedene Abgasvolumenströme, so insbesondere Kohlenstoffdioxid. Es wird ein Konzept zur stofflichen Nutzung von Kohlenstoffdioxid, mittels Kohlenstoffrecycling in Methanol aufgezeigt. Das geplante konkrete Projekt am Standort der Restabfallbehandlungsanlage (RABA) des Zweckverbandes für Abfallwirtschaft Südwestthüringen (ZASt) in Zella-Mehlis wird vorgestellt, der aktuelle Stand dargelegt sowie Chancen und Risiken präsentiert. |
Unser Weg zur Klimaneutralität Andreas Schweitzer Produkte und Innovationen aus der Chemie sind an vielen Stellen der Schlüssel für eine klimaneutrale Zukunft. |
Das Einwegkunststofffondsgesetz aus Sicht der kommunalen Entsorgungs- und Stadtreinigungsbetriebe Dr. jur. Holger Thärichen Von der traditionellen Stadtreinigung zur Herstellerfinanzierung von Reinigungsleistungen |
Stand und Perspektiven alternativer Antriebstechniken für schwere Nutzfahrzeuge Andreas Lischke Die Entwicklung alternativer Antriebe für schwere Nutzfahrzeuge hat in den letzten Jahren viele Fortschritte gemacht. Erste Serienfahrzeuge sind bereits auf dem Markt verfügbar oder deren Markteinführung ist von verschiedenen Herstellern bereits angekündigt. Diese Entwicklung wirft bei den Nutzern die Frage auf, wie die Perspektiven der einzelnen alternativen Antriebsoptionen aussehen. Dieser Beitrag ordnet den erreichten Entwicklungsstand für schwere Nutzfahrzeuge (Fahrzeugklasse N3) und Sattelzugmaschinen aus Nutzersicht ein und versucht, daraus mögliche Perspektiven abzuleiten. |
Der digitale vollautomatische Wertstoffhof in Sulz (Österreich) Stefan Scheibenpflug Die Firma Gassner beschäftigt sich seit ca. 15 Jahren mit der Digitalisierung der Abläufe auf einem Recyclinghof. |
Klimaschutzpotenziale der Kreislaufwirtschaft für Deutschland Dipl.-Ing. Regine Vogt Klimaschutzpotenziale der Kreislaufwirtschaft für Deutschland wurden im Rahmen einer Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes durch das ifeu Heidelberg in Zusammenarbeit mit Öko-Institut e. V. und ARGUS Berlin ermittelt. Die Bilanzierung erfolgt mittels Ökobilanzmethode der Abfallwirtschaft, wodurch die Gesamtheit der Emissionen aus der Abfallbehandlung sowie auch die Leistungen durch die Erzeugung von zusätzlichen Nutzen (Sekundärprodukte, Energie) gezeigt werden können. Der Beitrag stellt Ergebnisse für Siedlungsabfälle und Lebensmittelabfälle (Sonderbilanzraum) vor: bestehende Treibhausgas(THG)-Entlastungspotenziale für das Jahr 2017 und künftige mögliche Beiträge für das Zieljahr 2030. Für Lebensmittelabfälle ist zudem der mögliche Beitrag durch Lebensmittelabfallvermeidung dargelegt. |
Feldversuche zum Abbauverhalten von kompostierbaren Vorsammelhilfen in der technischen Kompostierung Mag. Dr.rer.nat. Christian Zafiu, Dipl.-Ing Erwin Binner, Dipl.-Ing. Dr. Marion Huber-Humer Kompostierbare Vorsammelhilfen (zertifiziert nach EN 13432 und „OK Compost Home“) wurden zwei Versuchsmieten in „realitätsnahen“ Mengen zugesetzt, wobei eine theoretische Befüllung von 1 bis 1,2 kg Bioabfall pro Vorsammelhilfe erreicht wurde. Die Vorsammelhilfen fragmentierten bereits in den ersten beiden Rottewochen und verschwanden zwischen der zweiten und der vierten Woche in der Fraktion > 10 mm vollständig. Geringe Partikelanzahlen vom Typ der untersuchten Vorsammelhilfen konnten in der Fraktion 0,63 bis 0,2 mm in der Anlage 1 nach neun Wochen und in Anlage 2 nach zwölf Wochen nachgewiesen werden, wodurch gezeigt werden konnte, dass die untersuchten Vorsammelhilfen während der ordnungsgemäßen Kompostierung kaum zu Mikrokunststoffen fragmentiert. |