Deponieseminar 2003


Austrocknungsverhalten mineralischer Abdichtungsschichten in Deponie-Oberflächenabdichtungssystemen – Zusammenfassung der Ergebnisse des Status-Workshops der Arbeitsgruppe „Oberflächenabdichtungssysteme“ des AK 6.1 der DGGT
Professor Dr.-Ing. Hans-Günter Ramke
In den letzten Jahren sind die Kenntnisse über das Austrocknungsverhalten mineralischer Abdichtungsschichten in Oberflächenabdichtungssystemen zwar stark angewachsen, es war bisher aber noch nicht möglich, die Langzeitwirksamkeit mineralischer Abdichtungsschichten abschließend zu beurteilen, da die Ergebnisse zahlreicher Forschungsvorhaben zum Teil erheblich divergieren.
Optimierung gemischtkörniger Dichtungsstoffe bei besonderer Betrachtung des Austrocknungsverhaltens
Dr.-Ing. Britta Bienen, Dr.-Ing. Dirk Heyer
In der Technischen Anleitung Abfall (TA-A) und Technischen Anleitung Siedlungsabfall (TASi) sind Anforderungen an die mineralische Abdichtung von Deponieoberflächen festgelegt, die nur von feinkörnigen Materialien erfüllt werden können. Abweichend von diesen Regelabdichtungen können jedoch auch andere Materialien eingebaut werden, wenn deren Eignung nachgewiesen wurde. Von besonderer Bedeutung sind hier eine geringe Wasserdurchlässigkeit, Suffosions- und Erosionsstabilität und eine geringe Empfindlichkeit des Bodens gegenüber Wassergehaltsänderungen.
Auswirkungen der neuen rechtlichen Regelungen auf die Deponiesituation in Bayern
Dipl.-Ing. Christian Daehn
Die Übergangsfristen der jetzt gerade 10 Jahre alten TA Siedlungsabfall sind noch nicht einmal abgelaufen (z.B. Einhaltung der Zuordnungskriterien hinsichtlich des Organikgehalts ab dem 1. Juni 2005), da erfolgen mit der Abfallablagerungsverordnung und der Deponieverordnung neue gravierende Eingriffe im Bereich der Abfallablagerung. Die Notwendigkeit für Neuregelungen im Deponiebereich ergab sich insbesondere durch die Verpflichtung, die EU-Richtlinie „Abfalldeponien“ vom 16.07.1999 in nationales Recht umzusetzen, was eigentlich innerhalb von 2 Jahren nach Inkrattreten der Richtlinie (also bis zum Juli 2001) erfolgen hätte erfolgen müssen.
Entwurf, Bemessung und Kostenschätzung von Abdichtungssystemen mit einem standortbezogenen Deponiemodell
Dipl.-Ing. Jürgen Schmid, Prof. Dr.-Ing. Hartmut Schulz
Durch die Einführung von Regeldichtungssystemen wurde vor einem Jahrzehnt einerseits eine abfallwirtschaftliche Regelungslücke geschlossen, ist aber andererseits auch die Genehmigung alternativer Abdichtungssysteme deutlich erschwert worden: Die Nachweisführung für das abweichende System musste sich an den einzelnen Komponenten der Regelabdichtungssysteme orientieren, und die Genehmigung wurde nur im Einzelfall erteilt.
Aerobisierung von Siedlungsabfalldeponien - maximaler Austrag organischen Kohlenstoffs durch optimale Umsetzung des eingetragenen Luftsauerstoffes - Einsatz des A3-Verfahrens zur in-situ- Stabilisierung
Dipl.-Chem. Jürgen Kanitz, Dipl. - Ing. Biotech. Jürgen Forsting
Schadstoffemissionen aus Deponien und Altablagerungen können nachhaltig unterbunden werden, wenn das Schadstoffpotential im Deponat vermindert wird. Eine Möglichkeit, um das biologisch abbaubare Schadstoffpotential von Deponien und Altablagerungen zu beseitigen, ist die in-situ Aerobisierung des Deponates.
Langzeiterfahrungen mit Dichtungskontrollsystemen am Beispiel der Sonderabfalldeponie Raindorf
Silke Schwöbken
Das elektronische Leckage-Erkennungs- und -Ortungssystem SENSOR DDS® wurde bisher seit mehr als zwölf Jahren in zahlreichen unterschiedlichsten Anwendungen erfolgreich realisiert. Nicht nur in Deponie-Oberflächenabdichtungen, sondern auch in Speicherbecken, Gebäudesohlen, Flachdächern, Tankanlagen und ebenso beim Bau von Dämmen konnten mit dem System in mehr als 5 Mio. m² mehrere hundert Leckagen festgestellt und genauestens geortet werden, so dass zum einen die Umwelt vor Schaden und zum anderen Auftraggeber vor hohen Sanierungskosten bewahrt blieben.
Felduntersuchungen zur Wirksamkeit einer einfachen Kapillarsperre auf der Deponie Heinersgrund (Bayreuth)
Dipl.-Geol. Dr. Christoph Barth, Prof. Dr. Stefan Wohnlich
Die Hausmülldeponie Heinersgrund liegt beim gleichnamigen Weiler auf einer bewaldeten Anhöhe nahe der Ortschaft Ramsenthal nordwestlich der Stadt Bayreuth. Die Deponie ist eine gemeinsame Einrichtung der Stadt und des Landkreises Bayreuth. Für den Betrieb ist der Stadtbauhof Bayreuth zuständig.
Die Bedeutung der Rekultivierungsschicht für die Wirksamkeit von Deponie-Oberflächenabdichtungen
Dr. Wolf Ulrich Henken-Mellies
Die Rekultivierungsschicht ist das oberste Element des Oberflächen-Abdichtungssystems von Deponien. Die Rekultivierungsschicht und der Bewuchs setzen hinsichtlich des Landschaftsbildes einen Schlusspunkt des Deponiebetriebes: Wo zuvor umherfliegende Plastikfetzen, kreisende Vögel und Geruchsemissionen unübersehbare Zeichen der Müllablagerung waren, wandelt sich die Landschaft in eine Grünfläche oder einen grünen Hügel.
Sanierung von Deponierohren mit dem Berstlining-Verfahren
Dipl.-Ing. Armin Stegner
Für die Erfassung von Sickerwasser in Deponien zur kontrollierten Ableitung werden Rohre auf der Basisabdichtung verlegt. Sie sind mit Müll überdeckt und daher nur mit großem Aufwand zugänglich. Weisen solche Leitungen Schäden auf, ist eine herkömmliche Neuverlegung mit beträchtlichen Kosten und Emissionen verbunden.
Schachtsanierung in offener Bauweise auf der Deponie Außernzell: Müllumlagerung, Messprogramm, Erfahrungen
Dipl.-Geol. Friedrich Doll
Die Abfallgesellschaft Donau- Wald mbH ( AWG Donau-Wald mbH ) betreibt im Auftrag des Zweckverbandes Donau Wald in Niederbayern auf der Gemarkung Außernzell seit 1977 eine Zentraldeponie für Siedlungsabfälle. Die Deponie war bis 1999 die einzige Entsorgungsanlage für die Landkreise Deggendorf, Regen, Freyung- Grafenau. Passau und der kreisfreien Stadt Passau mit ca. 550. 000 Einwohnern. Seit 1999 werden brennbare Abfälle zur thermischen Behandlung nach München gebracht. Seit 2000 werden auf der Deponie im wesentlichen nur noch inerte Abfälle entsprechend den Anforderungen der TA- Siedlungsabfall abgelagert.
Sicherungs- und Sanierungsmaßnahmen an Altdeponien am Beispiel der Deponie "Im Reis", Lauf (Peg.)
Dr. Manfred Bayer
Die ehemalige städtische Deponie "Im Reis" liegt im Süden des Stadtgebietes von Lauf an der Pegnitz. Die Deponie erstreckt sich südlich der B14 zwischen der Kläranlagenerweiterung im Talgrund der Pegnitz und der Röthenbacher Straße. Die Gesamtfläche der Deponie wurde mit rd. 27.100 m² ermittelt. Der Kernbereich der Deponie liegt unter einer Gewerbefläche. Nach Norden schließt die Aus- und Einfahrtsspange zur B14 (B14-Spange) an. Auch diese wird fast vollständig von Deponat eingenommen. Die von der B14-Spange umgrenzte Fläche besteht aus Brachland und Buschwerk. Nach Westen hin erfolgt ein relativ steiler Abfall der Deponieböschung zum neuen Kläranlagengelände.
Deponiebewirtschaftung in der Nachsorgephase
Dieter Kress
Entsprechend den Vorgaben der Deponieverordnung Teil B zu § 17 sind die Anforderungen zur Stilllegung und Nachsorge im § 5 Abs. 3 BImSchG (Bundes Immission Schutz Gesetz) vorgegeben, wonach eine Deponie so stillzulegen ist, dass nach einer Betriebseinstellung von ihr keine schädlichen Umwelteinwirkungen und sonstigen Gefahren, erhebliche Nachteile und Belästigungen für die Allgemeinheit und die Nachbarschaft hervorgerufen werden können.
Kritische Anmerkungen zur Stillegung und zum Weiterbetrieb von Deponien
Dipl.-Ing. Klaus Stief
Deponien, die nach Veröffentlichung des LAGA Deponiemerkblattes im Jahre 1979 in der Bundesrepublik Deutschland und erst recht erst nach Inkrafttreten der TA Siedlungsabfall (TASi) im Jahre 1993 gebaut und betrieben wurden und werden, gefährden mittelfristig wohl kaum das Wohl der Allgemeinheit im Sinne des § 10 des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes (KrW-/AbfG), auch wenn nicht vorbehandelte Siedlungsabfälle abgelagert werden bzw. worden sind. Dennoch sollen künftig nur noch Deponien zugelassen werden, auf denen nur vorbehandelte Siedlungsabfälle bzw. nur Abfälle abgelagert werden, die den Zuordnungskriterien der Abfallablagerungsverordnung (AbfAblV) und der Deponieverordnung (DepV) genügen, weil die Allgemeinheit nicht zu einer angemessenen Nachsorge der Deponien mit den unbefristet gelagerten schadstoffhaltigen Abfällen bereit ist.
Die Rolle der Geologischen Barriere in Hinblick auf die EU-Deponie- Richtlinie
Prof. Dr. Hansjörg Oeltzschner
Seit dem 1. Mai 1999, mit Inkrafttreten des Amsterdamer Vertrages, ist der Grundsatz der nachhaltigen Entwicklung zu einer der grundlegenden Aufgaben der Europäischen Gemeinschaft erhoben worden. Ziel ist die Schaffung der Voraussetzungen für eine langfristig im Einklang mit den Umwelterfordernissen stehende wirtschaftliche Entwicklung. Im Rahmen von fünf aufeinander folgenden Umwelt-Aktionsprogrammen hat die Gemeinschaft nahezu 200 Rechtsakte verabschiedet. Dabei ging es im wesentlichen um die Eindämmung von Umweltschäden durch die Einführung von Mindestnormen, vor allem auf den Gebieten der Abfallentsorgung sowie Gewässer- und Luftreinhaltung.
Wasserwirtschaftliche Aspekte der neuen Deponieverordnung
Dr.-Ing. Ludwig Gaßner
Die Verordnung über Deponien und Langzeitlager (Deponieverordnung - DepV) vom 24. Juli 2002 ist zum 1. August 2002 in Kraft getreten. Gemeinsam mit der Verordnung über die umweltverträgliche Ablagerung von Siedlungsabfällen (Abfallablagerungsverordnung - AbfAlV) vom 20. Februar 2001 dient sie der rechtlichen Umsetzung der Richtlinie 1999/31/EG des Rates vom 26. April 1999 über Abfalldeponien (europäische Deponierichtlinie) in Deutschland.
Deponiebau - Projekte in Asien am Beispiel von zwei Monodeponien
Dr.-Ing. Gregor Stolarski
During the recent years the environmental legislation in the Asian countries has been significantly developed. New codes of practice and regulations as well as new authorities support engineers responsible for the design of disposal areas and landfills.
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