Die Deponieverordnung - Chancen und Umsetzung, 12. MĂ€rz 2009
Veranstalter:
- Forschungs- und Entwicklungsinstitut fĂŒr Industrie- und Siedlungswasserwirtschaft, Stuttgart
- Abfallwirtschaft e.V. in Stuttgart (FEI)
Die neue Verordnung zur Vereinfachung des Deponierechts BD Dipl.-Ing. Karl Wagner Nachdem mit der Abfallablagerung- und der Deponieverordnung vor einigen Jahren bereits strenge Grenzwerte fĂŒr die Beseitigung von AbfĂ€llen auf Deponien festgelegt worden sind, hat die Bundesregierung mit der Deponieverwertungsverordnung, die am 1. September 2005 in Kraft getreten ist, auch fĂŒr die Verwertung von AbfĂ€llen Ă€hnlich strenge MaĂstĂ€be vorgegeben. Die Verordnungen sind durch die am 1. Februar 2007 in Kraft getretenen Ănderungen, die der Umsetzung der Ratsentscheidung 2003/33/EG dienen, aktualisiert worden. |
Verordnung zur Vereinfachung des Deponierechts - Auswirkungen in technischer und organisatorischer Hinsicht OAR, Dipl.-Ing. Klaus Nagel PowerPoint Presentation mit 25 Folien |
Weiterbetrieb, Stilllegung und Nachnutzung von Deponieabschnitten am Ăbergang zum neuen Deponierecht Dr. Achim Willand Am 24.09.2008 hat das Bundeskabinett den Entwurf einer Verordnung zur Vereinfachung des Deponierechts beschlossen. Diese Verordnung wird das zersplitterte Deponierecht (DepV, AbfAblV, DepVerwV, TASi, TA Abfall) zusammenfĂŒhren, vereinfachen und entsprechend dem Stand der Technik weiterentwickeln. Alle vorgenannten Regelungen sollen aufgehoben werden und in einer neuen Deponieverordnung (DepV-neu) aufgehen. AuĂerdem soll die EG-Bergbauabfallrichtlinie im Bereich der nicht dem Bergrecht unterliegenden AbfĂ€lle umgesetzt und Anhang 51 der Abwasser-VO modifiziert werden. |
Ergebnisse der LAGA Ad-hoc-AG âDeponietechnische Vollzugsfragenâ Wolfgang BrĂ€cker Eine der wesentlichen MaĂnahmen in der Stilllegungsphase einer Deponie ist die Herstellung der OberflĂ€chenabdichtung. Die Deponieverordnung (DepV) [2] schreibt ebenso wie die Verwaltungsvorschriften TA Abfall [6] und TA Siedlungsabfall (TASi) [7] fĂŒr die OberflĂ€che von Deponien je nach Deponieklasse unterschiedliche Regelabdichtungssysteme vor. Gleichzeitig lĂ€sst die DepV ĂŒber die Regelungen in deren Anhang 1 gleichwertige Systemkomponenten und gleichwertige Kombinationen von Systemkomponenten zu. Weitere Möglichkeiten fĂŒr Ausnahmen und Abweichungen in diesem Zusammenhang bieten die §§ 3 Absatz 8 und 14 Absatz 6 DepV. Es besteht daher auch unter den stringenten Vorgaben der bestehenden Verordnung Gestaltungsspielraum fĂŒr alternative Abdichtungen. |
Pilotprojekt zur VerkĂŒrzung der Nachsorgezeit auf der Deponie Konstanz-Dorfweiher Dipl.-Ing. Daniel Laux, Dr.-Ing. Martin Reiser, o. Prof. Dr.-Ing. Martin Kranert In den letzten vier Jahren wurden allein in Baden-WĂŒrttemberg von den 48 vorhandenen HausmĂŒlldeponien 16 in die Stilllegungsphase ĂŒberfĂŒhrt. Ab dem Jahr 2009 sind höhere Anforderungen an den Deponiestandort zu erfĂŒllen, so dass mit weiteren Stilllegungen zu rechnen ist. Nach der Stilllegungsphase, dem Zeitraum vom Ende der Ablagerungsphase bis zur endgĂŒltigen Stilllegung der Deponie, folgt die Nachsorgephase. Die Deponie kann aus der Nachsorge entlassen werden, wenn aus dem Verhalten der Deponie zukĂŒnftig keine schĂ€dlichen Umwelteinwirkungen, erhebliche Nachteile oder BelĂ€stigungen fĂŒr das Wohl der Allgemeinheit und der Nachbarschaft zu erwarten sind. Wissenschaftliche Auswertungen und Prognosen von Deponieemissionen zeigen, dass das Emissionsverhalten eine Deponienachsorge ĂŒber sehr lange ZeitrĂ€ume von vielen Jahrzehnten und Jahrhunderten erforderlich machen wird. |
Ressourcenschutz durch DeponierĂŒckbau Prof. Dr.-Ing Gerhard Rettenberger Durch Gewinnung von Wertstoffen und von Treibhausgaszertifikaten ist die wirtschaftliche DurchfĂŒhrung eines DeponierĂŒckbaus erreichbar. Die hierfĂŒr bei deutschen Deponien vorhandenen Voraussetzungen werden vorgestellt. |
Nachweis der FunktionsfÀhigkeit von Methan-Oxidations-Schichten anhand von Testfelduntersuchungen in passiven Deponieabdichtungssystemen am Beispiel der Zentraldeponie Rheinberg,
Niederrhein Prof. Dr.-Ing. Renatus Widmann, Dipl.-Geol. Manuel Gruyters, Prof. Dr. rer. nat. Torsten C. Schmidt, Dipl.-Chem. Manuel Stephan Beginnend mit der Ablagerung wird die in Siedlungsabfalldeponien enthaltene organische Substanz durch eine Reihe mikrobieller Prozesse in Deponiegas umgesetzt. Dessen Zusammensetzung Àndert sich im Zuge des Abbauforschritts (FARQUHAR & ROBERS, Abb. 1), wobei nur in der ersten (Oxidations-) Phase ein aerobes Milieu vorherrscht. Wenn der vorhandene Sauerstoff verbraucht ist, kommt es unter anaeroben Bedingungen zu Faulprozessen, wobei sich in erster Linie Kohlendioxid und Methan bilden. Diese machen dann in der Phase der stabilen MethangÀrung zusammen etwa 99Vol.-% des Deponiegases aus, wobei sich zwischen Methan und Kohlendioxid ein konstantes VerhÀltnis von CH4 : CO2 von ca. 1,2 bis 1,5 : 1 einpendelt. |
Aktuelle Verfahren zur Schwachgasbehandlung Dr.-Ing. Roland Haubrichs, Christian SchĂ€tzel Das Deponiegas ist das Stoffwechselprodukt mikrobieller AbbauvorgĂ€nge inklusive aller Stoffe, die aus dem Abfall in die Gasphase ĂŒbergehen. Die Deponiegasemissionen aus Abfallablagerungen sind auf der Grundlage gesetzlicher Vorgaben möglichst weitreichend zu verhindern. Das Deponiegas muss daher gefasst und die darin enthaltenen Schadstoffe vor dem Ăbergang in die AtmosphĂ€re behandelt werden. |
Erfahrungen beim Bau von Wasserhaushalts-/Rekultivierungsschichten, BodenqualitĂ€t und -verfĂŒgbarkeit, unverdichteter Einbau, Erosions- und Setzungsverhalten, erste Langzeiterfahrungen Dr. Dipl.-Geol. Thomas Egloffstein, Dipl.-Ing. Dieter Sturm, Dipl.-Ing. Heinrich BrĂ€ckelmann In Rheinland Pfalz werden durch das Landesamt fĂŒr Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz (LGB-RLP) seit einigen Jahren in niederschlagsarmen Gebieten mit N < 650 mm/a Wasserhaushaltsschichten als Ersatz fĂŒr die mineralische Dichtung als zweite Dichtungskomponente nach DepV propagiert, wenn die Gleichwertigkeit mit Hilfe von Modellrechnungen (z.B. HELP) nachgewiesen wird LGB (2006). So sind in Rheinland Pfalz mehrere Deponien, i.d.R. der Deponieklasse II, mit einer Kombinationsdichtung aus Kunststoffdichtungsbahn und Wasserhaushaltsschicht ausgefĂŒhrt worden (s. z.B. Egloffstein et. al. 2003). |
Wasserhaushalt und Langzeitwirksamkeit von OberflĂ€chenabdichtungen Dr. Wolf Ulrich Henken-Mellies Mit der novellierten Deponieverordnung bricht ein neues Zeitalter im Deponiebau an: Seit dem Inkrafttreten der TA Abfall (1991) und der TA Siedlungsabfall (1993) waren Planung und Bau von Deponien fixiert auf das âRegelsystemâ und auf âgleichwertigeâ Alternativen zum Regelsystem. â Das Regelsystem wurde von Amts wegen als wirksam vorgegeben; alternative Abdichtungskomponenten oder -Systeme mussten einen langen Prozess zur Begutachtung der âGleichwertigkeitâ durchlaufen. Eine Generation von Deponiebetreibern, Planern und Gutachtern hat damit gelebt, entweder ein problemlos genehmigungsfĂ€higes Regelabdichtungssystem zu bauen oder fĂŒr ein âalternativesâ System kĂ€mpfen zu mĂŒssen. |