Quo vadis, Abfall - Aktuelle Themen der Abfallwirtschaft in Baden-Württemberg Ministerialdirigent Klaus Röscheisen Zum 87. Abfallwirtschaftlichen Kolloquium des FEI und des ISWA der Universität Stuttgart bin ich sehr gerne gekommen. Die veranstaltenden Institute, die beide das Themenfeld „Abfallwirtschaft“ in ihrem Namen tragen, haben das diesjährige Kolloquium unter das Motto „Abfallströme im Spannungsfeld von Ökonomie und Ökologie“ gestellt. Eine mögliche Ausdeutung dieses Mottos könnte lauten: „Moderne Ressourcenwirtschaft im Spannungsfeld zwischen Kommunen und privater Wirtschaft“. Und daraus ziehe ich eine weitere Folgerung im Sinne von „Abfall als Ressource – Schlüssel für eine nachhaltige Abfallwirtschaft in Baden-Württemberg“. |
Wie stellen sich die kommunalen Entsorger die Zukunft der Wertstofferfassung vor? Wolfgang Bagin Entwicklung der wertstofferfassung -Kommunale Eigenregie bis 1992 - Verpackungen über DSD ab 1992 - Ab 2004 Ausschreibungspflicht-Kartellrecht - 8 weitere Systembetreiber - Negative Lizenzmengenentwicklung |
Getrennte Sammlung von Abfällen - Situation und Ausblick aus Sicht des Umweltbundesamtes Dipl.-Ing. Susann Krause Die Weiterentwicklung und stoffstromorientierte Optimierung der Kreislaufwirtschaft durch eine weitgehende und hochwertige Verwertung von aus Abfällen gewonnenen Sekundärrohstoffen sowie Ausschleusung schadstoffhaltiger Abfallströme oder –produkte aus dem Wirtschaftskreislauf trägt maßgeblich zum Ressourcenschutz bei. |
Nachsortierung getrockneter Siedlungsabfälle – Chancen und Möglichkeiten Dr. Maximilian-G. Monzel Nasser Hausmüll lässt sich erfahrungsgemäß nicht gut sortieren. Um sowohl Wert- als auch Störstoffe aus der Hausmülltonne zu gewinnen, wurde im April 2009 ein Großversuch in Mertesdorf bei Trier gestartet, bei dem zuvor getrockneter Hausmüll sortiert wird. Im Rahmen des mit mehr als einer Million Euro budgetierten Versuchs werden bis Mai 2010 aus 30.000 Tonnen Abfall Wertstoffe wie Papier, Pappe und Karton, Metalle sowie vor allem Kunststoffe aussortiert. |
Erfassung von E-Schrott seit Einführung des ElektroG – ein Erfahrungsbericht Manfred Fahrner Die Umsetzung der europäischen WEEE-Richtlinie in deutsches Recht, formuliert im Elektrogerätegesetz ElektroG, brachte erhebliche Veränderungen bei der Erfassung und Verwertung von Elektroaltgeräte mit sich. Die aktive Erfassung nach den neuen Bestimmungen ist seit dem 24.03.2006 in Betrieb; in fast 3 Jahren konnten wir als eines der größten deutschen Recyclingunternehmen etliche Erfahrungen sammeln, die wir hier mit Ihnen teilen wollen. |
Wie verändern abfallpolitische Verordnungen das Umweltbewusstsein und das Umweltverhalten? Prof. Dr. Dr. h.c. Ortwin Renn In kaum einem Land ist das Bewusstsein über die Notwendigkeit der Umweltschonung und des Umwelt- und Klimaschutzes so hoch wie in Deutschland. Das zeigen alle vergleichenden Untersuchungen. |
Sekundärrohstoffe - ein volatiles Gebilde? Eric Rehbock Aufgaben und Selbstverständnis der Siedlungs- und Abfallwirtschaft in Deutschland haben sich wie kaum eine andere Branche im Laufe der Jahrzehnte einem ständigen Wandel unterzogen. Die Branche stellt sich heute als eine wichtige Industrie mit ausgeprägten Wertschöpfungsketten dar, bei der die moderne Rohstoffwirtschaft im Vordergrund steht. Insbesondere die kleinen und mittelständischen Unternehmen haben sich dabei als Schrittmacher einer Philosophie bewiesen, die den Fokus auf die Verwertung der Wertstoffe im Gegensatz zur reinen Abfallbeseitigung legt. |
Verbrennungskapazitäten und Schwierigkeiten bei deren Bestimmung Dr. Ulf Richers In Deutschland fielen entsprechend der aktuellen Abfallstatistik im Jahr 2007 insgesamt 387 Mio. t Abfälle an [2]. Mit 202 Mio. t stellten mineralische Abfälle aus dem Bau- und Abbruchgewerbe den größten Anteil dar. Große Beiträge zur Gesamtmasse lieferten ferner Produktionsabfälle (58,5 Mio. t), Bergbauabfälle (42,9 Mio. t) und Abfälle aus privaten Haushalten unter Berücksichtigung der getrennt gesammelten Fraktionen mit insgesamt 41,7 Mio. t. |
Führt der Einsatz von EBS im Zementwerk zu Ökodumping? Dipl.-Phys. Jürgen Giegrich 1. Studien des IFEU zum Thema 2. Ausgangsfragen und Ziele der Studien 3. Welche Systeme stehen zur Auswahl 4. Modellierung der Entsorgungssysteme 5. Ergebnisse 6. Schlussfolgerungen |
Ökonomische und ökologische Bewertung der getrennten Erfassung und Verwertung von Verpackungen Dr. Andreas Brenck, Heike Ehrmann, Prof. Dr. Thorsten Beckers, stud. rer. oec. Wiebke Schüttig, o. Prof. Dr.-Ing. Martin Kranert In den letzten Jahren wird verstärkt diskutiert, ob die bestehende Getrenntsammlung von Wertstoffen zu vereinfachen ist. Insbesondere der Stoffstrom der Verpackungsabfälle steht dabei im Mittelpunkt der Analysen: Aufgrund der Kosten der getrennten Sammlung, der hohen Störstoffanteile bei der Getrenntsammlung, der Tatsache, dass noch große Mengen von Verpackungen im Hausmüll enthalten sind, der Weiterentwicklung der Sortiertechnologie (z.B. Nahinfrarotsysteme) und nicht zuletzt auch aus ökologischen Überlegungen heraus, stehen zunehmend alternative Systeme im Fokus der Diskussion. |