10. Karlsruher Altlastenseminar - 2009

10 Jahre BBodSchV in Deutschland - Auswirkungen auf die Altlastenbewertung. Spannungsfeld zwischen Gefahrenabwehr, Verhältnismäßigkeit und Investorenziel Altlastenfreiheit
08. und 09. Juli 2009
IHK Karlsruhe, Haus der Wirtschaft


Altlastensanierung in der Schweiz - Chancen fĂĽr die Umnutzung von GrundstĂĽcken
Dr. Christoph Wenger
Die Schweiz zählt 7.5 Mio. Einwohner, davon leben heute mehr als 75% im städtischen Raum, verteilt auf 4 grosse Agglomerationen (Genf-Lausanne, Bern, Basel, Zürich). Diese 6 Millionen Menschen wohnen in einer mehr oder weniger zusammenhängenden Siedlungsstruktur im schweizerischen Mittelland zwischen Genfersee und Bodensee und in der Region Basel. Diese Konzentration der Bevölkerung auf 30% des Landes ergibt eine Bevölkerungsdichte von fast 500 Menschen/km2. Auf der gleichen Fläche liegt aber auch ein Grossteil des landwirtschaftlich intensiv nutzbaren Bodens.
Die Praxis des behördlichen Vollzugs im Bodenschutzrecht: der Versuch eines bundesweiten Vergleichs
Dipl.-Geol. Klaus Keese, Dipl.-Geol. Karsten Heine
Die Landesbauabteilung der Oberfinanzdirektion (OFD) Hannover unterstützt die staatlichen Bauverwaltungen der Länder bundesweit fachlich bei bodenschutzrechtlichen Fragestellungen, im Wesentlichen auf Liegenschaften des Bundes.
Bodenschutz und Altlasten im europäischen Kontext- sind Forschung und Sanierungsbranchen gerüstet?
Jörg Frauenstein
In allen Bereichen der Umwelt spielen Böden neben den Medien Wasser und Luft eine zentrale Rolle. Deshalb kommt dem Schutz des Bodens in seiner Funktion als Lebensgrundlage für künftige Generationen eine besondere Verantwortung zu. Die Europäische Kommission hat im Jahr 2002 mit ihrer Mitteilung „Hin zu einer spezifischen Bodenschutzstrategie― die Weichen für die künftige Bodenschutzpolitik der EU gestellt.
Der Verkauf von AltlastengrundstĂĽcken im Spannungsfeld zwischen Vertragsrecht und Bodenschutzrecht
RA Dr. Anno Oexle
Für den Investor, der ein Altlastengrundstück erwirbt, um dieses nach entsprechender Sanierung und ggf. Bebauung weiter zu veräußern, stellt sich regelmäßig die Frage, ob bzw. in welchem Umfang er vom Verursacher der Altlast einen Ausgleich der ihm entstandenen bzw. noch entstehenden Sanierungskosten verlangen kann.
Revitalisierung und Reintegration vorgenutzter Standorte – Verwertungsprobleme und Lösungskonzepte bei der Entwicklung von Altstandorten
Dr. Axel Seemann
Die Ausgangssituation für die erfolgreiche Revitalisierung von vorgenutzten Standorten und Brachflächen ist in der Regel sehr komplex, da häufig unterschiedliche Interessen und Problemfelder in Einklang gebracht werden müssen. Vielfach sind bedingt durch die Vornutzung der Liegenschaft Problemstellungen in den Bereichen Altlasten und Gebäudebestand, Baurecht und Artenschutz sowie der Erschließung anzutreffen. Die Entwicklung von Brachflächen unterscheidet sich daher grundlegend von der bisherigen Praxis der Baulandbereitstellung durch die Erschließung neuer Baugebiete im Außenbereich von Kommunen. Das konventionelle Instrumentarium kann daher kaum erfolgreich für das Flächenmanagement eingesetzt werden.
Terra (in-)cognita: Liegenschaftsrecycling als SchlĂĽsselfaktor fĂĽr die Stadtentwicklung
Diplom-Geograph Martin Linne, Dirk Wlocka
Die Stadt Duisburg besetzt die Schnittstelle zwischen Ruhrgebiet, Niederrhein und der Region Köln/ Düsseldorf und hat aktuell ca. 493.000 Einwohner. Innerhalb einer Entfernung von 100 km leben rd. 15 Mio. Menschen, in einem Radius von rd. 500 km sind ca. 40% der Gesamtbevölkerung der Europäischen Union erreichbar. Die EU-Zentrale in Brüssel ist lediglich ca. 200 km entfernt.
Die Ersatzbaustoff-Verordnung und ihr wissenschaftliches Ableitungskonzept auf dem PrĂĽfstand
Prof. Dr. habil. Stefan A. Gäth, Prof. Dr. Ing. habil Ludwig Luckner
Der Bundesminister für Umwelt hat am 13.11.2007 einen Arbeitsentwurf für eine „Verordnung zur Regelung des Einbaus von mineralischen Ersatzbaustoffen in technischen Bauwerken und zur Änderung der BundesBodenschutz- und Altlastenverordnung“ – kurz ErsatzbaustoffV-E - vorgelegt.
Verfahren des Spezialtiefbaus in der Altlastensanierung: Chancen und Zukunftsmöglichkeiten
Dipl.-Chem. Johann Mesch, Dipl.-Ing. Thomas Schmidt-Modrow
Ein Weg zu Innovationen führt über Synergie-Effekte zwischen verschiedenen Technikgebieten. Ein Beispiel dafür ist die Verwendung von erprobten Verfahren des Spezialtiefbaus mit bestimmten Modifikationen in der Altlastensanierung. Diese Verfahren stellen bei besonderen Projektbedingungen technisch ideale Lösungen dar und sind trotz Einsatz in schwierigsten Randbedingungen noch weitestgehend kostengünstig. Dies gilt sowohl für Sicherungs-, als auch für Sanierungstechniken. Aus der mittlerweile großen Zahl von zur Verfügung stehenden Techniken und Baustellen der BAUER Umwelt werden erneut drei konkrete Baustellen-Beispiele vorgestellt.
Nachhaltigkeitspotenzial hoher Verwertungsquoten
Dr.-Ing. Berthold Schäfer
PowerPoint Präsentation mit 32 Folien
Durchströmte Reinigungswände zur in situ-Behandlung von kontaminierten Grundwässern – Aufgaben, Ziele und Ergebnisse des BMBF-Förderschwerpunktes „RUBIN“ 2000-2010
Dr. Dipl.-Chem. Volker Birke, Dipl.-Ing. Lothar Vigelahn, Dipl.-Ing. Christine Schütt, Dipl.-Chem. Sebastian Mänz, Dipl.-Ing. Ina Schlanges
In diesem Beitrag werden die Ergebnisse des BMBF-Förderschwerpunktes „RUBIN I“ („Reinigungs-wände und -barrieren im Netzwerkverbund“), Laufzeit 2000-2006, zusammengefasst. Im Vortrag werden die Aufgaben und Ziele von RUBIN II (2006-2010) beschrieben, und es wird über erste Zwischenergebnisse zur Langzeituntersuchung der Sorption von PAK, NSO-PAK und BTEX in Aktivkoh-lewänden sowie über Anwendung und Leistungsfähigkeit von Bio-Reinigungswänden bei Teeröl- und verwandten Schäden (RUBIN-Standort-Projekt Offenbach usw.) berichtet (hier nicht aufgeführt).
Natürliche Schadstoffminderungsprozesse bei Teerölaltlasten - Ein KORA Leitfaden zur Umsetzung des MNA-Konzeptes
Dr. Norbert Hüsers, Dipl.-Ing. Peter Börke, Prof. Dr. rer. nat. Peter Werner
Für viele Schadstoffe ist bekannt, dass sie selbst unter Grundwasserbedingungen gut mikrobiell abbaubar sind. Dies gilt insbesondere für einfache Kohlenwasserstoffe und die Monoaromaten BTEX (Benzol, Toluol, Ethylbenzol und die Xylole). Für Standorte mit diesen Verunreinigungen, wie sie z.B. an Tanklagern, Raffinerien oder Tankstellen auftreten, ist davon auszugehen, dass die natürlichen Schadstoffminderungsprozesse wirksam sind. Somit ist hier prinzipiell die Erstellung und Nutzung von MNA-Konzepten (moritored natural attenuation) möglich.
Einsatz von Elektroden zur Steigerung des mikrobiologischen Abbaus in der Boden- und Grundwassersanierung
Dr. rer. nat. Andreas Tiehm, Tobias Augenstein, Svenja T. Lohner, Heico Schell, D. Ilieva
Zur Stimulation des mikrobiologischen Chlorethen-Abbaus wurde ein integrierter Bio-Elektro-Prozess entwickelt. Die Elektrolyse-Produkte H2 und O2 können von Mikroorganismen zum sequentiell reduktiv/oxidativen Abbau von Perchlorethen (PCE) genutzt werden. Die Stimulation des mikrobiologischen Abbaus durch Elektroden wurde sowohl in Batch-Versuchen wie auch in durchströmten Säulen nachgewiesen. Begleitende Untersuchungen haben gezeigt, dass die Aktivität der Mikroorganismen bei den benötigten elektrischen Feldstärken nicht negativ beeinflusst wird.
Beispielhafte Anwendung fortschrittlicher Untersuchungsmethoden zur Quantifizierung des biologischen Abbaus der häufigsten Grundwasserkontaminanten CKW und BTEX
Dipl.-Geol. Doreen Mäurer, Dr. Hans Dieter Stupp
PowerPoint Präsentation mit 24 Folien
Beendigung von Grundwassersanierungen unter dem Aspekt der Verhältnismäßigkeit – Anwendung der hessischen Arbeitshilfe zur Sanierung von Grundwasserverunreinigungen –
Dipl.-Umweltwiss. Volker Zeisberger
Die hessische Arbeitshilfe zur Sanierung von Grundwasserverunreinigungen [1] behandelt insbeson-dere die Fragestellungen, ob eine Grundwasserverunreinigung als schädlich anzusehen ist und ob Sanierungsmaßnahmen verhältnismäßig sind. Anhand der Bewertungskriterien „Gelöste Menge“ und „Fracht“ ist eine Einstufung von Grundwasserverunreinigungen hinsichtlich Größe, Schädlichkeit und Sanierungsbedarf möglich. Dieselben Kriterien können auch bei der Entscheidung, ob eine laufende Grundwassersanierung beendet werden kann, herangezogen werden. Die Arbeitshilfe wurde von einer Behördenarbeitsgruppe entwickelt und anhand von 35 hessischen Grundwasserschadensfällen auf Plausibilität und Praktikabilität geprüft.
Innovative In-situ-Sanierungsverfahren - Aufbau und Zielsetzung der neuen ITVA Arbeitshilfe
Dr.-Ing. Hans-Peter Koschitzky
In den letzten Jahren werden zunehmend „innovative“ In-situ-Sanierungsverfahren angeboten, um insbesondere bereits lang laufende Sanierungen mit konventionellen Verfahren und nicht absehbarem Sanierungserfolg in überschaubaren, kurzen Zeiträumen erfolgreich zu beenden. Diese innovativen Verfahren machen sich komplexe physikalische, chemische und biologische Vorgänge zu Nutze und stellen einen hohen Anspruch an den Planer und an die Genehmigungsbehörden. Sie bieten – einen sorgfältigen und sachgerechten Einsatz vorausgesetzt – ein hohes und Sanierungspotential.
Sanierung der Altablagerung Hirschackergrube in Grenzach-Wyhlen
Dipl.-Geogr. Achim Ernst
Die Hirschackergrube befindet sich in der Gemeinde Grenzach-Wyhlen im Landkreis Lörrach unmittelbar im deutsch-schweizerischen Grenzgebiet im Hochrheintal. Bei der Hirschackergrube handelt es sich um eine ehemalige Kiesgrube, die wie zahlreiche andere Standorte mit Schwerpunkt in den 30er Jahren in der Region die Terrassenkiese des Rheins nutzten. Nach Abschluss der Auskiesungen wurden diese Standorte wieder verfüllt. In diesem Zusammenhang ist das weitere Umfeld sowohl auf deutscher als auch auf Schweizer Seite mit seiner intensiven Nutzung u. a. durch Standorte der Chemischen Industrie zu berücksichtigen.
Grenzen der BBodSchV bei baulichen Eingriffen in der gesättigten Bodenzone – Ableitung von Sanierungszielen anhand von Praxisbeispielen
Dr. Matthias Tintelnot, Martin Maier, Damir Selimovic
Die Bundesbodenschutzverordnung (BBodSchV) gilt strenggenommen nur für den oberen Bereich der ungesättigten Bodenzone bis zum Grundwasserschwankungsbereich. Für diese Bereiche werden je nach betrachtetem Wirkungspfad wahlweise die ersten 30 respektive 65 cm der Bodenzone im Feststoff oder zur Beurteilung der Mobilität tiefere Bereiche am „Ort der Beurteilung“ im Eluat untersucht. Diese sind nach der in der folgenden Abbildung dargestellten Terminologie (aus dem Handbuch Altlasten, HLUG, Band 6, Teil 1) der „obere“ und der „mittlere“ Bereich. Für den „unteren“ Bereich greift die BBodSchV nicht. In dieser grundwassergesättigten Bodenzone sind anstelle der BBodSchV die wasserrechtlichen Vorschriften anzuwenden.
Selektiver Rückbau des ehemaligen ENKAGlanzstoffwerkes in Kelsterbach – Ein Praxisbericht
Dr. Dipl.-Geol. Thomas Egloffstein, J. Kalsow, Dr. Klaus-Dieter Wolff, Dr. Dietrich Mehrhoff
Nördlich des heutigen Großflughafens Frankfurt/M. liegt die kleine Stadt Kelsterbach. Auf ihrem Territorium befindet sich das Gelände der ehemaligen Glanzstoff bzw. Kunstseide-Werke, welche in den Jahren 1904 bis 2000 Kunstseide produzierten und zuletzt unter dem Namen „ENKA GmbH & Co. KG“ firmierten. Der Ursprung dieses Werksgeländes liegt bereits Ende des 19. Jahrhunderts als es zunächst als Standort der 1899 gegründeten „Süddeutsche Waggon Fabrik AG“ genutzt wurde.
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