Aktueller Stand der Erarbeitung bundeseinheitlicher Qualitätsstandards, Eignungsbeurteilungen und Zulassungen für Komponenten der Deponieabdichtungssysteme Wolfgang Bräcker Bis zum Inkrafttreten der Deponieverordnung (DepV) [2] sahen die abfallrechtlichen Vorschriften [3] bis [5] für die Basis- und Oberflächenabdichtung von Deponien Regelabdichtungssysteme vor. Für darin vorgesehene Kunststoffdichtungsbahnen und geotextile Schutzschichten hat die Bundesanstalt für Materialforschung und –prüfung (BAM) Zulassungen erteilt. Für die übrigen Komponenten der Regelabdichtungssysteme wurde die Eignung als grundsätzlich gegeben unterstellt. |
Der Deponiebetrieb in Baden-Württemberg - Handlungshilfen und Erkenntnisse aus Untersuchungen OAR, Dipl.-Ing. Klaus Nagel, Dipl.-Ing. Markus Schmerbeck In Baden-Württemberg sind rund 670 Deponien vorhanden. Öffentlich zugänglich werden noch 1 Deponie der Klasse DK III, 23 Deponien der Klasse DK II und 22 Deponien der Klasse DK I sowie rund 300 Deponien der Klasse 0 aktiv betrieben sowie 1 Untertagedeponie. Die meisten Deponien werden von den öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern (örE) bzw. den beauftragten Kommunen betrieben. |
Auswirkungen der geplanten ErsatzbaustoffV und der Änderung der BBodschV auf Deponiebetreiber Hartmut Haeming Heute stellt sich die Verwertung mineralischer Abfälle in Deutschland inhomogen dar, weil jeweils länderspezifische Regelungen – oftmals im Erlassweg – getroffen worden sind. Dies führt nicht selten dazu, dass mineralische Abfälle vorzugsweise dort Einsatz finden, wo an die Voraussetzungen für eine Verwertung gerade die geringsten Ansprüche gestellt werden. |
Einführung des Deponieselbstüberwachungssystems ADDISweb in NRW – Ziele und erste Erfahrungen Dr. Michael Tiedt Das Abfalldeponie-Dateninformationssystem ADDIS dient der Erfassung, Übermittlung, Archivierung und Bereitstellung von Daten, die im Zuge der Deponieüberwachung anfallen bzw. für diese benötigt werden. Im Jahr 1998 wurde das Informationssystem in Nordrhein-Westfalen eingeführt. Das Land Nordrhein-Westfalen hat damals die Deponieselbstüberwachungsverordnung erlassen, in der die Pflichten der Deponiebetreiber bezüglich der Deponieselbstüberwachungsverordnung geregelt sind. Eine dieser Pflichten umfasst die Übermittlung der Daten in digitaler Form nach einer festgelegten Schnittstellendefinition. |
SKZ/TÜV-LGA Güterichtlinie Rohre, Rohrleitungsteile, Schächte und Bauteile in Deponien Dipl.-Ing. Armin Stegner Gemäß den Anforderungen der Deponieverordnung (DepV) müssen für Bauteile in Deponien die Materialien, die Herstellung der Systemkomponenten und deren Einbau sowie die Eigenschaften dieser Komponenten im Einbauzustand so gewählt werden, dass die Funktionserfüllung der einzelnen Komponenten und des Gesamtsystems über einen Zeitraum von mindestens 100 Jahren sicher gestellt ist. Produkte müssen hierfür einem Qualitätsstandard entsprechen, der bundeseinheitlich gewährleistet ist. Eine ausreichende Funktionserfüllung setzt neben der Auswahl hierfür geeigneter Produkte auch eine auf den Anwendungsfall abgestimmte Planung sowie ein umfassendes Qualitätsmanagement voraus. In der SKZ/TÜV-LGA Güterichtlinie „Rohre, Rohrleitungsteile, Schächte und Bauteile in Deponien“ wird ein solcher einheitlicher Standard von der Herstellung bis zur Wartung beschrieben. |
Perfluorierte Tenside (PFT) – eine neu erkannte Stoffgruppe in Deponiesickerwasser. Bedeutung, Auswirkungen, Reaktionen Dipl.-Ing Martin Bischop Bei Perfluorierten Tensiden (kurz: PFT) handelt es sich um organische Verbindungen mit oberflächenaktiven Eigenschaften. PFT zeichnen sich dadurch aus, dass in den Molekularverbindungen Wasserstoffatome durch Fluoratome substituiert sind. Aufgrund der Kohlenstoff-Fluor-Verbindungen wirken PFT nach außen hin negativ polar; es sind also anionische Tenside. |
Dichtungskontrollsysteme als Alternative zur zweiten Dichtungskomponente nach DepV Silke Schwöbken Seit mehr als 20 Jahren werden Dichtungskontrollsysteme zur langfristigen Kontrolle von Kunststoffdichtungsbahnen in den verschiedensten Anwendungen eingesetzt. |
Sanierung der Bachverdolung unter der Deponie Fludersbach, Landkreis Siegen-Wittgenstein Dipl.-Ing. Wolfgang Edenberger, Dipl.-Ing. Jörg Kässinger, Dipl.-Ing. (FH) Oliver Schlemme Der im Oberstrom der Deponie Fludersbach ankommende gleichnamige Bach wird unter dem Auffüllkörper in Form einer Verrohrung hindurchgeführt. Diese Verrohrung wurde in duktilem Guss (GGG) mit Zementmörtelauskleidung und einem hydraulisch ausreichenden Innendurchmesser von 1.000 mm (DN 1000) ausgeführt. |
Wirtschaftliche Herstellung von Oberflächenabdichtungssystemen am Beispiel der Deponie Außernzell Dipl.-Ing. (FH) Stefan Schatz Die Abfallwirtschafts-Gesellschaft Donau-Wald mbH (AWG) betreibt im Kreis Deggendorf auf der Gemarkung der Gemeinde Außernzell seit 1977 eine Siedlungsabfalldeponie. Auf den bisher ausgebauten Bauabschnitten 1 u. 2, 6, 9, 10, 11, 12 und 13 wurden bisher insgesamt ca. 3,6 Mio m³ Abfälle abgelagert. Die ältesten Bauabschnitte 1 und 2 weisen keine definierte Basisabdichtung auf, während die folgenden Bauabschnitte 6 und 10 bereits über 2- bzw. 3-lagige mineralische Basisabdichtungssysteme verfügen. Deponieverordnungskonforme Basisabdichtungssysteme weisen dagegen die neuesten Bauabschnitte BA 11 – 13 auf. |
Interdisziplinärer methodischer Ansatz zur Konzipierung von Wasserhaushaltsschichten Dipl.-Ing. Mario Müller, Dr.-Ing. Said Al-Akel, Prof. Dr.-Ing. Jürgen I. Schoenherr, Prof. Dr.-Ing. habil Jens Engel Neben anderen technischen Sicherungselementen haben als Wasserhaushaltsschicht ausgeführte Rekultivierungsschichten in den letzten Jahren eine zunehmende Bedeutung bei der Oberflächenabdichtung von Deponien erlangt. Im aktuellen deutschen Deponierecht (Deponieverordnung - DepV) aus dem Jahre 2009 werden erstmals definierte Anforderungen für Rekultivierungs- sowie Wasserhaushaltsschichten ausgewiesen. Das zunehmende Interesse an einer gut funktionierenden Wasserhaushaltsschicht resultiert u. a. aus dem Anreiz heraus, eine Dichtungskomponente einsparen zu können. |
Oberflächenabdichtungssysteme mit Komponenten aus aufbereitetem Baggergut – Wasserhaushalt, Aufgrabungsergebnisse, Hydrochemie Dr. Klaus Berger, Dr. Alexander Gröngröft Die Unterhaltung von Häfen und Binnenwasserstraßen erfordert häufig eine fortlaufende Baggerung der Wasserstraßen und Hafenbecken. Im Bereich des Hamburger Hafens fallen pro Jahr etwa 4 bis 6 Mio. m3 Baggergut an, von denen der größte Teil im Strom umgelagert wird. Etwa 1 Mio. m3 pro Jahr werden an Land behandelt. |
Standortspezifische Setzungsüberwachung von Deponien Dr.-Ing. Florian Kölsch Das Basisabdichtungssystem stellt im Hinblick auf die gemeinwohlverträgliche Beseitigung von Abfällen unabhängig von der Qualität der abgelagerten Abfälle den zentralen Bestandteil des Deponiebauwerks dar. Daher werden an die Funktionsfähigkeit der Abdichtung besondere Anforderungen gestellt. Beeinträchtigungen der Schutzwirkung der Abdichtungen sind in jedem Falle zu vermeiden. Wichtigste Ursache für Beschädigungen sind mechanische Belastungen, deren Auswirkungen (Verformungen, Setzungen, Risse usw.) besonderer Überwachung bedürfen. |
Mikrobielle Methanoxidation in Deponieabdeckschichten zur Eliminierung von Schwachgasemission – Feldstudien auf einer MBA-Deponie M.Sc. Hui-i Lo, Dipl.-Biol. Sonja Bohn, Prof. Dr. rer. nat. Johannes Jager Deponien und Altablagerungen zählen mit schätzungsweise 500-800 Mt CO2-Äquivalenten pro Jahr zu den bedeutendsten Quellen anthropogen bedingter Methanemissionen weltweit (Bogner, Matthews, 2003). Auch der modernste Stand der Technik in Bezug auf Gasfassungssysteme kann nicht verhindern, dass nach wie vor ein erheblicher Anteil an Methan in die Atmosphäre entweicht und zur globalen Erwärmung beiträgt. |
Standortbezogene Kriterien zur Beurteilung der Umweltverträglichkeit von Deponieemissionen unter dem Aspekt der Nachsorgedauer Prof. Dr. David Laner, Ass. Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Johann Fellner, o. Univ. Prof. Dr. Dipl. Natw. Paul H. Brunner Deponien stellen innerhalb der Abfallwirtschaft Senken für Stoffe, die aus ökonomischen oder ökologischen Gründen nicht verwertet werden können, dar. Trotz effizienter werdender Recyclingtechnologien wird die Abfallwirtschaft auch in Zukunft nicht auf Deponien verzichten können. Allerdings ist zu erwarten, dass zukünftige Deponien so konzipiert sind, dass allenfalls auftretende Emissionen ein umweltverträgliches Maß nicht überschreiten, was ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal zu heutigen Deponien darstellt. Sämtliche Deponien, die bisher angelegt wurden, benötigen eine Bewirtschaftung und Kontrolle, die sich zeitlich über das Ende der Einbringung von Abfällen erstreckt. |
Sanierung der Sondermülldeponie in Bonfol (Schweiz) – erste Erfahrungen Dr. Anton Aeby Seit Einführung der Altlastenverordnung 1998 werden Altlasten- und Deponiefragen im öffentlichen Leben der Schweiz sehr offen behandelt. Medien, Politiker und Bürgervereinigungen nehmen sich des Themas an, der öffentliche und politische Druck wächst. |
Alternative Möglichkeiten zur Nachnutzung von Deponieflächen während der Stilllegungsphase unter Berücksichtigung der Problematik der Standsicherheit in jungen Deponien Dipl. Geol. Christoph Dörschug, Klaus Waldera Dieser Vortrag zeigt eine Möglichkeit auf, wie eine Brachfläche, in diesem Fall eine ehemalige Hausmülldeponie, während der Stilllegungsphase genutzt werden kann. Aufgrund der exponierten Lage wurde die Errichtung einer Photovoltaikanlage in einer südlich ausgerichteten Steilböschung gewählt. |
300.000 ha Deponieflächen in der EU – eine Ressource für Wirtschaft, Freizeit und Naturschutz (EU-Projekt „SufalNet4EU“) Dipl.-Ing Albrecht Tschackert SufalNet4EU - Der Projekttitle steht für Sustainable Use of Former and Abandoned Landfills For You. Mit diesem Wortbandwurm wird ein Projekt beschrieben, bei dem unter Förderung durch die Europäische Union in einem Netzwerk europäischer Deponiebetreiber nachhaltige Nutzungen früherer und stillgelegter Deponien entwickelt und als Modellvorhaben beschrieben werden sollen. In einem nächsten Schritt nach Projektende können die Partner dann diese Modellvorhaben im Rahmen der nationalen und regionalen Strukturfonds realisieren. |
Einsatzmöglichkeiten von Kraftwerksrückständen
bei Deponiebau und –Rekultivierung sowie zur Abfallbehandlung Dr. Michael Zingk Die Gesellschaft für die Aufbereitung und Verwertung von Reststoffen mbH (GFR) beschäftigt sich im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit und in FuE-Vorhaben seit 1986 mit der Verwertung von speziellen Rückständen aus Steinkohlekraftwerken in einer Größenordnung von jährlich mehreren hunderttausend Tonnen. Bei diesen Rückständen handelt es sich um Gemische von Aschen und Rückständen aus der Rauchgasentschwefelung. |
Möglichkeiten zur Optimierung der Deponieentgasung Dipl.-Chem. Jürgen Kanitz In der Vergangenheit ist im Rahmen der Deponieentgasung oft über Undichtigkeiten von Gasbrunnen und die Auswirkung auf die Gasfassung referiert worden. Im folgenden Text soll darauf eingegangen werden, wie solche Undichtigkeiten erkannt und lokalisiert werden können und es soll eine Möglichkeit aufgezeigt werden, aufgefundene Undichtigkeiten zu beseitigen. |
Erste Verordnung zur Änderung der Deponieverordnung Dr. Karl Biedermann, Dr.-Ing. Bernd Engelmann Die ersten Regelungen zu Deponien fanden sich in Deutschland im Jahr 1969 im Merkblatt 3 der Zentralstelle für Abfallbeseitigung des Bundesgesundheitsamtes. Sie weisen durchaus Parallelen zu heute geltenden Regelungen auf. Das Merkblatt enthielt schon damals Anforderungen an die Planung, die Errichtung, den Betrieb und den Abschluss von Deponien sowie Altanlagenregelungen, die die Umwandlung von Abfallplätzen in geordnete Deponien betrafen. |