- Übersichtsbeiträge zu Recycling, Ressourcen und Sekundärrohstoffen
- Neue Entwicklungen von Aufbereitungsapparaten und -verfahren
- Möglichkeiten des Urban Mining
- Verarbeitung von Altfahrzeugen, Elektro- und Elektronikschrott, Eisen- und Nichteisenmetallen, Kunststoffabfällen sowie mineralischen Abfällen
Zertifizierung von Altfahrzeugverwertungsbetrieben Prof. Dr.-Ing. Burkhard Berninger Bis 1998 wurde die Verwertung von ausgedienten Fahrzeugen in Deutschland auf schätzungsweise viertausend bis fünftausend Schrottplätzen durchgeführt. Mit In-Kraft-Treten der Altautoverordnung 1998 hat der Gesetzgeber umfassende Regelungen zur Verwertung geschaffen. Unter anderem wurde die Pfl icht zur jährlichen Zertifizierung eingeführt. Dadurch reduzierte sich die Anzahl der anerkannten Demontagebetriebe auf etwa 1.100 (Stand 2009). Auf Grundlage der europäischen Altfahrzeug-Richtlinie folgte 2002 eine Neufassung in Form der aktuell gültigen Altfahrzeugverordnung. |
Aktuelle Rechtsfragen des Elektro- und Elektronikgerätegesetzes Dr. Rebecca Prelle Das Gesetz über das Inverkehrbringen, die Rücknahme und die umweltverträgliche Entsorgung von Elektrogeräten (ElektroG) ist 2005 in Kraft getreten. Seit drei Jahren, seit dem 24. März 2006, ist das durch das ElektroG neu eingeführte Entsorgungssystem in Deutschland operativ wirksam. Der Vollzug hat neben gesteigerten Erfassungsquoten einige Missstände aufgezeigt. |
Sensorgestützte Aufbereitungstechnik Prof. Dr.-Ing. Thomas Pretz, Dipl.-Ing. Dirk Killmann, Dipl.-Ing. Yvonne Schockert, M.Sc. Jiu Huang Klassische Aufbereitungstechniken zur Sortierung von Stoffströmen wie Magnetscheider, Wirbelstromscheider und Windsichter werden immer häufiger durch sensorgestützte Sortiersysteme ergänzt. Durch die Kombination einer berührungslosen und automatischen Erkennung mit einem kaskadierten mechanischen Austrag wird so die Trennung von Stoffströmen ermöglicht, die mit herkömmlicher Technik nicht durchgeführt werden kann. |
Verwertung von Recyclingbaustoffen im Straßenbau in Bayern Otto Bischlager Bauabfälle umfassen Bauschutt – mineralische Stoffe aus Bautätigkeiten –, Baustellenabfälle – nichtmineralische Stoffe aus Bautätigkeiten –, Bodenaushub und Straßenaufbruch. Diese sollen soweit möglich bereits an der Anfallstelle getrennt erfasst werden, um einen bestmöglichen Rückfl uss der Materialien zur Verwertung in den Wirtschaftskreislauf zu ermöglichen. Bauabfälle zur Beseitigung sind in den dafür vorgesehenen Beseitigungsanlagen – thermische Behandlungsanlagen, Deponien – ordnungsgemäß und schadlos zu entsorgen. |
Anmerkungen zum Stand der Ersatzbaustoffverordnung RA Reinhard Fischer Wenn über Situation, Probleme und Lösungsmöglichkeiten sowie Gesetzgebung in der Recycling-Baustoff-Industrie diskutiert wird, insbesondere das schon innerhalb der Ökologie bestehende Spannungsfeld von Schonung natürlicher Ressourcen und Deponieraum auf der einen Seite sowie Wahrung von Grundwasser- und Bodenschutz auf der anderen Seite betrachtet wird, kann das nicht ohne Einbeziehung des in Rede stehenden jährlichen Aufkommens und der aktuellen Verwertung geschehen. |
Erfassung und Bewertung nicht-intendierter Outputs in Bergbaubetrieben – ein systemanalytischer Ansatz Dr.-Ing. Tina Bielig, Professor Dr.-Ing. Halit Ziya Kuyumcu Für die Aktivitäten des Bergbaus werden Landfl ächen, Betriebsmittel und Energie verbraucht und betriebsbegleitend erhebliche Stoff- und Energieströme wie Abraum, Grubenberge, Grubenwasser, Aufbereitungsrückstände, Abwasser, Abluft, Abwärme, Energie, Abrieb, Kühl- und Schmiermittelverluste usw. freigesetzt. Diese Stoff- und Energieströme sind bezüglich ihrer Funktion in der Rohstoffversorgungskette fast immer ohne Bedeutung und bilden nicht das Produktionsziel des Bergbaus. |
Recycling von zinkhaltigen Abfällen Dipl.-Ing. Ralf Dreyer, Dr.-Ing. Jens Manthey Zink ist ein bläulich – grau schimmerndes, eigentlich sprödes Metall, das seit Jahrhunderten zur Anwendung als Legierungselement (z.B. im Messing), als reines Metall (z.B. beim Korrosionsschutz von Stahl oder in Form von Halbzeugen) sowie als Metallverbindung (z.B. als Zinkoxid in pharmazeutischen Produkten oder Autoreifen) gelangt. |
Bestimmung der Wert- und Schadstoffpotentiale von Abbruchobjekten – Probenahme aus dem Schutt Projektass. Dipl.-Ing. Stefan Skutan Dieser Beitrag befasst sich mit dem Probenahmeaspekt der Bestimmung von Wert und Schadstoffen in Abbruchobjekten und Baurestmassen. Die hier verwendete Methode zur Berechnung von Probenmassen ist ein Vorgriff auf die Vorstellung eines allgemeinen Ansatzes zur Quantifizierung von Heterogenitäten aus der sichtbaren Konstitution von Abfallmassen zum Zweck der Probenmassenbestimmung. Der allgemeine Ansatz wird in Kürze veröffentlicht. |
Neue Möglichkeiten der trockenen Dichtesortierung Univ.-Prof. Dr.- Ing. Hermann Wotruba, Dr.-Ing. Lars Weitkämper Die Dichtesortierung ist neben der Handklaubung das älteste bekannte Aufbereitungsverfahren zur Trennung von Stoffen nach Materialeigenschaften. Es ist anzunehmen, dass die Trennung von Spreu und Getreidekörnern mittels Windsichtung schon seit der Steinzeit bekannt ist. Ebenfalls sehr alt ist der Einsatz von Waschrinnen zur Aufbereitung von alluvialem Gold, der bereits der mehr als 2000 Jahre alten Sage vom Goldenen Vlies zugrunde liegt. |
Betrachtungen zur Sortierung von Partikelsystemen nach der Kornform Dipl.-Ing. Martin Steuer, Dr.-Ing. Thomas Folgner Die Kornform spielt in vielen Produktionsprozessen eine wichtige Rolle. Ob in der Steine-Erden-Industrie bei der Produktion von Edelsplitt oder im Stoffrecycling bei der Trennung von fehlförmigen Partikeln aus Produkten definierter Form (z.B. Aussortieren von Fehlstanzungen). In vielen Bereichen gelten bezüglich der Kornform strenge Qualitätsanforderungen. Des Weiteren hängen viele Materialeigenschaften, wie die Förder- und Fließfähigkeit, die Durchströmbarkeit oder die Reaktionsfähigkeit u.a. von der Kornform ab. |
Zerkleinerungsmaschinen für das Recycling Dr. rer. nat. Walter Weber Zerkleinerungsmaschinen stellen für das Recycling eine wichtige Verfahrensstufe zwischen der Vor- oder Grobzerkleinerung mit Shreddern und anschließenden Verfahrensstufen wie Sieben oder Trennen dar oder bringen vorzerkleinertes Material in eine gewünschte Endgröße oder Kornform. |
Entwicklungen in der Abfallaufbereitung – Anhand von Beispielen – Professor em. Dr.-Ing. habil. Eberhard Gock, Dr.-Ing. Volker Vogt Es wird die zeitliche und technische Entwicklung der Abfallaufbereitung beleuchtet. Beispielhaft werden Stoffsysteme aus der Rohstoffgewinnung, der Elektronikschrottverwertung, der Getränkeindustrie, der chemischen Verfahrenstechnik und der Stahlmetallurgie herangezogen. Von den end-of-pipe Technologien werden die prozessintegrierten Lösungswege unterschieden. Beide Richtungen zeichnen sich durch eine zunehmende Komplexität der Abfallaufbereitungsverfahren aus, die ein hohes Niveau der Verfahrenstechnik voraussetzen. |
Abtrennung von Feinkorn mit Siebtechnik Dipl.-Ing. Uwe Bruder Die Siebung von Fein- und Feinstmaterialien setzt in der verfahrenstechnischen Herangehensweise völlig neue Überlegungen voraus. Hinsichtlich Frequenz und Amplitude der Siebung gibt es zum Teil erhebliche Unterschiede zur Normalsiebung. Besonders bei der Siebung im Bereich kleiner etwa 500 μm treten Effekte auf, die bei der Normalsiebung eine nur untergeordnete Rolle spielen. |
Technische Perspektiven des Kunststoffrecycling , Dipl.-Ing. Andreas Stolzenberg Die Zeit der umwälzenden Entwicklungen beim Kunststoffrecycling in Deutschland sind mittlerweile vorbei – so könnte man meinen. Bereits in den 1980er Jahren wurden erste, wirtschaftlich und technisch erfolgreiche Schritte zur Verwertung von Post-consumer-Kunststoffen durchgeführt. Was aus technischer Sicht heute als großer Schritt gewertet werden kann, hängt den Kunststoffrecycling-Aktivitäten heute noch immer in Teilen der öffentlichen Diskussion als Parkbank-Image nach. |
Blei – ein recyclingfreundliches Metall Dr. Ing. Ulrich Kerney Blei (chemisches Zeichen Pb vom Lateinischen plumbum) ist ein Schwermetall von gräulicher Färbung und zeichnet sich durch besondere Eigenschaften aus, die ihm eine breite Anwendungspalette beschert haben. |
Modellgestützte Simulation mechanischer Aufbereitungsverfahren zur Behandlung von Siedlungsabfällen Dr.-Ing. Jan Rosenkranz Abfallbehandlungsanlagen sind häufig gekennzeichnet durch unzureichende Mengen durchsätze und mangelnde Produktqualitäten. Schwachstellen zeigen sich vor allem im Zusammenspiel von verfahrenstechnischer Anlage und heterogenem Einsatzmaterial . Um diese Zusammenhänge zu analysieren, ohne hierfür eine Vielzahl aufwändiger Testläufe mit realen Abfallgemischen an einzelnen Aggregaten oder komplexen Anlagen durchführen zu müssen, bietet sich der Aufbau einer modellgestützten Simulation an. |
Stand des PVC-Recycling in Deutschland Werner Preusker PVC-Recycling ist seit der Gründung 1988 eines der Topp Themen der Arbeitsgemeinschaft PVC und UMWELT. Im Einzelnen gehören dazu, die Information aller wichtigen Entscheider in Wirtschaft, Politik, Behörden, Medien, Wissenschaft, usw. sowie die Unterstützung bei der Entwicklung von Recyclingsystemen. |
Stoffströme aus der Shredderrückstandsaufbereitung für die rohstoffliche und werkstoffliche Verwertung – Erfahrungen aus dem industriellen Betrieb Dipl.-Ing. Thomas-Heinz Bürgler, Dr. Arno Habermann, Dipl.-Ing. Bernhard Hehn, Ing. Harald Mitterbauer Verschiedene Maßnahmen des Gesetzgebers auf nationaler und internationaler Ebene wie Abfallwirtschaftsgesetz oder EU-Direktiven zu Verpackungsabfällen, Altfahrzeugen oder Elektroaltgeräten haben dazu geführt, dem Thema Abfallströme immer wieder Beachtung zu schenken. Es gibt jedoch keine einheitliche europäische Vorgangsweise für die Verwertungswege in der europäischen Union, wie das Bild 1 zeigt. Im Vergleich liegen die Verwertungsanteile von Kunststoffabfällen mit rund 35 % im untersten Bereich. Bei Metallen werden mit z.B. 76 % bei Eisen und Stahl doppelt so hohe Werte erreicht. |
Brauchen wir keine Deponien mehr? – Grenzen des Recyclings – Dr.-Ing. Heinz-Ulrich Bertram Die Bemühungen um die Förderung der Kreislaufwirtschaft führen dazu, dass immer mehr Abfälle in Stoffkreisläufe eingebracht und dort als sekundäre Rohstoffe verwertet werden (sollen). Konzepte über die zukünftige Entsorgung von Siedlungsabfällen vermitteln den Eindruck, dass diese vollständig verwertet werden könnten, und Deponien in naher Zukunft nicht mehr erforderlich seien. |
Kunststoffe aus langlebigen KonsumgĂĽtern fĂĽr langlebige KonsumgĂĽter
– Qualitätskunststoffe aus Elektronikabfall – Dipl.-Ing. Chris Slijkhuis, Dr. Brian L. Riise, Dr. Michael B. Biddle Kunststoffrecycling aus langlebigen Konsumgütern wie Elektronik-Altgeräten ist neu und endlich technisch möglich. Das Recycling dieser Kunststoffe ist für die Erfüllung der in den WEEE- und ELV-Richtlinien aufgestellten Ziele wesentlich. Mit Hilfe dieser neuen Technologien wird eine aufkommende Akzeptanz recycelter Kunststoffe für Hightech-Anwendungen beobachtet. Das ökologische Gleichgewicht erfordert eindeutig, Materialrecycling der thermischen Rückgewinnung vorzuziehen, um sowohl den Energieverbrauch als auch die Emission von Treibhausgasen zu reduzieren. |
Auswirkungen der Abfallrahmenrichtlinie auf Stoffströme und Ressourcenpolitik MinDir Dr. Thomas Rummler Am 12. Dezember 2008 ist die neue Richtlinie über Abfälle des Europäischen Parlaments und des Rates in Kraft getreten. Die Vorarbeiten währten lange. Bereits in der im Mai 2003 verabschiedeten Mitteilung zur thematischen Strategie für Abfallvermeidung und -recycling war die Notwendigkeit einer Änderung der Abfallrahmenrichtlinie angekündigt. Die Beratungen des Kommissionsvorschlags waren intensiv und konnten nicht zuletzt durch die unter deutscher Präsidentschaft im Juni 2007 erreichte Politische Einigung des Ministerrates entscheidend vorangebracht werden. |
Stoffliche Verwertung in Deutschland Burkhard Landers Aufgaben und Selbstverständnis der Siedlungs- und Abfallwirtschaft in Deutschland haben sich wie kaum eine andere Branche im Laufe der Jahrzehnte einem ständigen Wandel unterzogen. Die Branche stellt sich heute als eine wichtige Industrie mit ausgeprägten Wertschöpfungsketten dar, bei der die moderne Rohstoffwirtschaft im Vordergrund steht. Insbesondere die kleinen und mittelständischen Unternehmen haben sich dabei als Schrittmacher einer Philosophie bewiesen, die den Fokus auf die Verwertung der Wertstoffe im Gegensatz zur reinen Abfallbeseitigung legt. |
Veredlung von Mineralstoffen aus Abfall durch Nassaufbereitung mit der Vertikalsetzmaschine Dipl.-Ing. Michael Bräumer Bei einigen Verfahren für die Aufbereitung organikhaltiger Mineralstoffabfallgemische ist ein vorheriger Siebtrennschnitt von zwei Millimeter notwendig, der sich in der Praxis meist als problematisch darstellt. Häufig werden die Ziele der Sicherstellung von < 3 % GV (TOC) und der Verwertbarkeit der Mineralstoffe nicht erreicht, insbesondere bei der Kornfraktion 0 bis 8 mm. Anteile von Wildkrautsamen und geruchsintensive Restorganik verhindern die gewünschte Verwertung. |
Verwertung von Rückständen aus Kohlekraftwerken Dr. Michael Zingk, Dr. Eckhard Weißflog, Dr. Wolf-Dieter Kempf Nach der Verbrennung von Kohle bei Temperaturen zwischen 850 °C und 1.300 °C bleiben in der Regel nur die unbrennbaren Kohlebestandteile als feinkörnige Flugasche oder grobkörnige Nassasche zurück. Die Hauptbestandteile von Flugasche sind im Wesentlichen Silicium-, Aluminium- und Eisenoxide. Flüchtige Kohlebestandteile, z.B. Wasser und Schwefel, entweichen mit dem Abgas. |
Aspekte bei Auswahl und Anwendung von Wirbelstromscheidern Dr.-Ing. Ulrich Kohaupt Bei der Auswahl von Wirbelstromscheidern sind materialseitig Korngröße und Kornform zu bestimmen und daraus das Partikelverhalten im Sortierbereich festzulegen. Weitere, maschinentechnische Aspekte sind Verstellbarkeit von Band- sowie Rotorgeschwindigkeit und insbesondere die Verstellbarkeit des Krafteinwirkpunktes. Wird dies auch später beim Betrieb berücksichtigt, wird ein optimales Ergebnis in Sortierung und Wirtschaftlichkeit erzielt. |
Untersuchung über den Nutzen des Deponierückbaus – Gedanken zum Deponierückbau unter heutigen Rahmenbedingungen am Beispiel einer BSR-Deponie – Dr.-Ing. Alexander Gosten Neben den großen Kernaufgaben in der Abfallwirtschaft, die tägliche Sammlung und Entsorgung von Abfall und die Straßenreinigung einschließlich Winterdienst, gehören auch der Betrieb und die Verwahrung von Deponien und Altablagerungen zu den Tätigkeitsfeldern der BSR. |
Altfahrzeugdemontage Dipl.-Ing. Martin Knode Das Unternehmen Reteg AG ist seit 1993 in der Behandlung von Altfahrzeugen und im Vertrieb von gebrauchten Ersatzteilen erfolgreich. Seit dieser Zeit hat es einige Novellen im Rahmen der Altauto- respektive Altfahrzeugverordnung auf nationaler und internationaler Ebene gegeben.Um alle geforderten umwelt- und abfallrechtlichen estimmungen einzuhalten, sind einige Anstrengungen erforderlich. |
Einsatz von elektrostatischen Trenntechnologienfür industrielle Reststoffe Dr. Rainer Köhnlechner Die Gesamtwirtschaftlichkeit von Recyclingprozessen hängt von vielen Faktoren ab. Wichtig ist vor allen Dingen die Reinheit der beim Recyclingprozess entstehenden Produkte. Nur saubere Wertstoffe wie Metalle und Kunststoffe erzielen hohe Erlöse auf dem Markt. Gemischte Materialien und Reststoffe lassen sich z.T. nur zu geringen Preisen oder sogar mit Zuzahlungen absetzen. |
Kommunale Ressourcenwirtschaft – mehrwert für Berlin Vera Gäde-Butzlaff Die Berliner Stadtreinigung zählt mit 5.564 Beschäftigten und einem Umsatz von 533 Millionen Euro (Angaben BSR-Konzern für 2008) europaweit zu den größten kommunalen Unternehmen der Entsorgungsbranche. Seit 1994 nimmt sie ihren Auftrag als Anstalt des öffentlichen Rechts wahr. Mit dieser Rechtsform verband der Eigentümer die Aufgabe, die BSR weiter zu entwickeln und die Wirtschaftlichkeit zu steigern. Das Kerngeschäft ist zum einen die Sammlung, Verwertung und Beseitigung von Siedlungsabfällen und zum anderen die flächendeckende Straßenreinigung inklusive des Winterdienstes. |
Metallurgisches Recycling von metallhaltigen Reststoffen und Schrotten – eine verfahrenstechnische und rohstoffpolitische Herausforderung – Prof.Dipl.-Ing. Dr. Helmut Antrekowitsch, Dipl.-Ing. Dr. mont. Holger Schnideritsch, Dipl.-Ing. Stefan Konetschnik Metalle und Metallprodukte sind Schlüsselerzeugnisse, die in nahezu allen Industriebereichen verwendet werden. Die Stahlindustrie sowie Nichteisenmetallurgie gehören allerdings zu den Branchen mit der höchsten Energieintensität. Hierbei spielt das Metallrecycling eine wesentliche Rolle, da dieses die Stoffkreisläufe schließt und bis zu 95 % des Energiebedarfs der Primärerzeugung spart. Durch die EU-Richtlinien im Bereich Elektronikschrott sowie Altfahrzeuge wurden zusätzliche Anreize und Impulse geschaffen. |
Kunststoffrecycling – ein Baustein im Abfallmanagement – Hermann Krähling In neun europäischen Ländern werden bereits heute mehr als 80 % der Kunststoffe aus Abfallströmen stofflich oder energetisch genutzt. Deutschland nimmt mit einer Kunststoffverwertungsquote von über 95 % im Jahr 2007 einen Spitzenplatz ein. Der Schlüssel zum Erfolg ist dabei eine klare Ressourceneffizienzpolitik und daraus abgeleitet der Ausstieg aus der Deponierung heizwertreicher Fraktionen. |
Stand der Altfahrzeugverwertung – Entwicklungen der letzten zwanzig Jahre und Perspektiven für die Zukunft – Prof. Dr. Daniel Goldmann Die Verwertung ausgedienter Fahrzeuge ist so alt, wie die Produktion und Nutzung von Automobilen selbst. Stand am Beginn der Verwertung von Fahrzeugen die Rückgewinnung noch brauchbarer Teile, kam später die Nutzung leicht gewinnbarer metallischer Bestandteile als Sekundärrohstoffe hinzu. Mit steigenden Qualitätsanforderungen an die zu verhüttenden Schrotte wurden Shreddertechnologien eingeführt, in deren Folge mit den Shredder-Rückständen neue Abfallströme entstanden, die zunächst deponiert wurden. Auf diesem Stand spielten sich bereits vor vielen Jahren durchschnittliche Verwertungsquoten von rund achtzig Prozent der Fahrzeugmasse ein. |
Einhaltung von Lieferverträgen über die Abnahme von Eisen- und Nichteisenschrotten Dr. Markus W. Pauly Der Preisverfall an den Rohstoffmärkten hat nicht nur aus rein wirtschaftlicher Sichtweise erhebliche Auswirkungen auf die betroffenen Unternehmen, sondern führt auch dazu, dass die rechtlichen Hintergründe von Preisvereinbarungen sowohl in Altverträgen als auch in neu abzuschließenden Vertragswerken an Relevanz für den Geschäftsalltaggewonnen haben. So stellen sich fest vereinbarte Preise in laufenden Verträgen für den jeweiligen Abnehmer mittlerweile als äußerst verlustträchtig dar. |
Aufbereitung und Verwertung von Gipsplattenabfällen Dr. Michael Zingk Aufgrund des restriktiven Zuordnungswertes für Sulfat in Recyclingmaterialien und mangelnder bautechnischer Eigenschaften ist die separate Aufbereitung gipshaltiger Abfälle in klassischen Bauschuttanlagen in der Vergangenheit noch nie von Bedeutung gewesen. Einzig die Aufbereitung und Wiederverwendung sortenreiner Produktionsabfälle direkt durch die Gipsindustrie ist ein in Deutschland, Großbritannien und Frankreich bereits gängiges Verfahren . |
Entsorgung von Elektro- und Elektronikaltgeräten in der Praxis Dr. Georg Fröhlich Anfang der neunziger Jahre ließ der damalige Bundesumweltminister Klaus Töpfer eine Elektronikschrott-Verordnung erarbeiten. Laut Entwurf aus dem Jahre 1992 sollte die Verordnung bereits im Januar 1994 in Kraft treten. Mit dieser Verordnung sollte für den Abfallstrom Elektroaltgeräte die Idee der Kreislaufwirtschaft realisiert werden. Tatsächlich dauerte es dann weitere neun Jahre bis 2003 die europäische Richtlinie 2002/96/EC (WEEE – Waste Electrical and Electronic Equipment) in Kraft trat und weitere zwei Jahre bis diese Richtlinie dann 2005 im Gesetz über das Inverkehrbringen, die Rücknahme und die umweltverträgliche Entsorgung von Elektro- und Elektronikgeräten (ElektroG) in deutsches Recht umgesetzt wurde. |
Thermische Verfahren für das Recycling von Metallen Prof. Dr.-Ing. Reinhard Scholz Nach Aufbereitungsprozessen sind sehr häufig thermische Verfahren erforderlich, um Metalle einer Wiederverwendung zuführen zu können. Wesentliche Schritte hierbei sind Erwärmen, Schmelzen, Überhitzen, Vergießen und Erstarren, so dass – einschließlich metallurgischer Maßnahmen – danach der recyclierte Stoff als sog. Halbzeug für die Produktion von Maschinen und Anlagen zur Verfügung steht. |
Überbrückungslösungen für Recyclingabfälle aus genehmigungsrechtlicher Sicht Prof. Dr. Andrea Versteyl Die Zwischenlagerung von Abfällen bzw. das Fehlen ausreichender genehmigter Flächen hierfür wiederholt sich erfahrungsgemäß in Zyklen von einigen Jahren. Die jeweiligen ökonomischen und abfallwirtschaftlichen Rahmenbedingungen variieren, die genehmigungsrechtlichen Fragestellungen und möglicherweise strafrechtlichen Konsequenzen bleiben konstant. |
Exportbeschränkungen für Sekundärrohstoffe – Überwachung der Abfallverbringung – Dr. Olaf Kropp Die Abfallwirtschaft entwickelt sich immer mehr zu einer Rohstoffwirtschaft. Dafür sorgt vor allem die rasante wirtschaftliche Entwicklung der asiatischen Schwellen länder, durch die der weltweite Bedarf an Rohstoffen in den letzten Jahren dramatisch angestiegen ist. Auch wenn aktuell die Rohstoffpreise infolge der Finanzkrise gesunken sind, wird man doch aufgrund der Entwicklung in den letzten Jahren und der Endlichkeit natürlicher Rohstoffe mittel- und langfristig wieder mit stark steigen den Rohstoffpreisen rechnen müssen. |
Verwertung von trocken ausgetragenen Aschen/Schlacken aus der Abfallverbrennung Dipl.-Ing. Johannes J. E. Martin, Dipl.-Ing. (FH) Eva-Christine Langhein, Dipl.-Ing. Norbert Eickhoff Der trockene Austrag von Schlacken aus der Abfallverbrennung gewinnt im Zusammenhang mit der Rückgewinnung von Rohstoffen aus den Verbrennungsrückständen an Bedeutung. Insbesondere in der Schweiz, aber auch in zahlreichen anderen Ländern, hat sich in den letzten zwei Jahren ein reges Interesse an diesem Verfahren entwickelt. |
Aufbereitung mit Trockentrenntischen Ing. Georg Gropper, Markus Riggenmann Die Trockentrenntische wurden ursprünglich vor allem in der Getreidereinigung eingesetzt. Fremdstoffe in den Ernteprodukten, wie Steine, Boden, Pflanzenstängel, usw., werden vor der Vermahlung der Getreidekörner aussortiert. Heute werden Trenntische außer in der Nahrungsmittel- und der Rohstoffindustrie in vielen Bereichen der Recyclingindustrie eingesetzt. Die Maschinen müssen robust und staubdicht gebaut werden, einfach zu bedienen und zu warten sein. |
Recycling von seltenen Metallen und deren Verbindungen Dr.-Ing. Ulrich Kammer Seltene Metalle wie Gallium, Germanium, Indium, Tellur und Selen zeichnen sich nicht nur durch ihr seltenes Vorkommen, sondern auch durch ihre aufwändigen Technologien zur Herstellung aus. Die sich daraus ergebenden hohen Metallpreise sowie die teilweise eingeschränkte Verfügbarkeit lassen diese Elemente als lohnendes Ziel für das Recycling erscheinen. Die PPM Pure Metals GmbH als Hersteller von Reinstmetallen betreibt bereits das Recycling derartiger Metalle, entwickelt aber auch neue Technologien dafür. |
Erschließung neuer Rohstoffpotentiale aus Abfallströmen durch Entwicklung vernetzter Verwertungsstrukturen und mehrstufiger Aufbereitungsprozesse Prof. Dr. Daniel Goldmann Rohstoffe, die im Laufe der Produktion und der Nutzung von Gütern nicht verbraucht werden, verlassen an verschiedenen Stellen den Wirtschaftskreislauf wieder als Abfälle. Je weiter die Abfallentstehung in der Produktions- und Nutzungskette von der primären Rohstoffgewinnung und -aufbereitung entfernt ist, desto größer werden die Unterschiede in Aufbau und Anfall beispielsweise für Metalle gegenüber Erzen und ihren Lagerstätten. Eine effiziente Erschließung neuer Rohstoffpotentiale aus komplexen Abfallströmen setzt, insbesondere wenn diese auch noch räumlich und zeitlich verteilt anfallen, die Entwicklung vernetzter Verwertungsstrukturen und mehrstufiger Aufbereitungsprozesse voraus. |
Strukturen und Marktentwicklungen der Recyclingbranche – Auswirkungen der Wirtschaftskrise – Dipl.-Kfm. Dirk Briese, Dr. habil. Hilmar Westholm Die globale Finanz- und Wirtschaftskrise und der damit einhergehende Abschwung der gesamten Weltkonjunktur sowie der sinkende Preis für Primärbrennstoffe haben zu einem Rückgang der Nachfrage nach Rohstoffen und in der Folge auch nach vielen Sekundärrohstoffen geführt, v.a. bei Stahl-Schrott, Altpapier und Altkunststoffen. Die so entstandenen Überkapazitäten führten dann bei diesen Stoffen zu einem massiven Preisverfall, was noch im Sommer 2008 in diesem Ausmaß von kaum einem Marktteilnehmer erwartet wurde. |