Abfallwirtschaft für Wien (2004)

Umweltstadträtin Dipl. Ing. Isabella Kossina (Hrsg.)


Zukunftsorientierte Abfallwirtschaft der Umweltmusterstadt Wien
Dipl.-Ing. Isabella Kossina
Den Grundstein dafür, dass die Stadt Wien heute eine Umweltmusterstadt ist, hat unser damaliger Umweltstadtrat und heutige Bürgermeister Dr. Michael Häupl gelegt. So ist es nur folgerichtig, dass er der Schirmherr der Umsetzung des integrierten Abfallwirtschaftskonzepts in der Umweltmusterstadt Wien ist.
Die Zukunft der Abfallwirtschaft in Österreich
Dipl.-Ing. Leopold Zahrer
Das Prinzip der Nachhaltigkeit ist heute allgemein anerkannte Leitlinie des Umweltschutzes und insbesondere der Abfallwirtschaft und damit orientieren sich die zukunftsorientierten Ziele an den Nachhaltigkeitskriterien.
Beitragspotentiale der Abfallwirtschaft zur österreichischen Klimastrategie
Prof. Dr. techn. habil. Dr.-Ing. E. h. Albert E. Hackl
Am 18. Juni 2002 hat der Ministerrat den ihm vorgelegten Bericht Strategie Österreichs zur Erreichung des Kyoto Ziels (Klimastrategie 2008/2012) und das darin enthaltene Maßnahmenbündel zustimmend zur Kenntnis genommen. In dieser Strategie werden, gegliedert nach den einzelnen Maßnahmenbereichen, die Emissionswerte der vom Kyotoprotokoll erfassten Treibhausgase für das Basisjahr 1990, für 1999 und 2000, die Trendwerte – keine zusätzlichen Maßnahmen – für 2010, das mögliche Reduktionspotential sowie die mit der Strategie vorgegebenen Zielwerte für 2010 dargestellt.
Gerüche – zwischen Abfall und Stimulans - Ein olfaktorischer Streifzug durch Wiens Geschichte und Gegenwart
Mag. Dr. Peter Payer
In der Rangordnung der Sinne gilt der Geruchssinn als niederer Sinn. Als extremer Nahsinn, der – im Unterschied zu Gesicht und Gehör – erst bei verringerter Distanz seine volle Aufnahmefähigkeit entfaltet, wurde er in der Geschichte der westlichen Zivilisation aufs Engste mit den Bereichen der Animalität und – seit Freud – der Analität in Verbindung gebracht, was zu einer nachhaltigen Diskreditierung und sozialen Ächtung der olfaktorischen Wahrnehmung führte.
Wege zu einer sicheren Zukunft: Public Private Partnership
Christian Jeschonek
Städte und Gemeinden in der Bundesrepublik Deutschland und im Wirtschaftsraum Europa suchen nach Wegen aus der kommunalen Finanzkrise. Im Bereich der Abfallentsorgung sind es verschiedene Faktoren, die Kommunen dazu zwingen, ihre Struktur und die Leistungen der öffentlichen Daseinsvorsorge neu zu organisieren.
Erfahrungen mit dem Outsourcing von abfallwirtschaftlichen Leistungen in Stockholm
M. Pol. Sc. Johan Torberger
Im Titel dieses Beitrags wird das Wort Outsourcing verwendet. Es sollte vielleicht nicht Outsourcing genannt werden, es ist eher eine Art der Reorganisation. Im Folgenden wird eine kurze Information über die ehemalige, gegenwärtige und zukünftige Situation des Abfallmanagements der Stadt Stockholm gegeben.
Die Entsorgung im Spiegel der Versorgung Güter- und Stoffbilanzen als Grundlagen für die Optimierung der Wiener Abfallwirtschaft
Dipl.-Ing. Bernd Brandt, o. Univ. Prof. Dr. Dipl. Natw. Paul H. Brunner
Güter- und Stoffbilanzen dienen als Basis für das Verständnis der komplexen Stoffwechselprozesse eines anthropogenen Systems, wie es die Stadt Wien darstellt. Mit Hilfe dieser Bilanzen können die wichtigsten Phänomene des urbanen Stoffwechsels und deren Auswirkung auf die Abfallwirtschaft beschrieben werden.
Wien auf dem Weg zur Umweltmusterstadt am Beispiel der Wiener Abfallverbrennungsanlagen
Obersenatsrat a. D. Dipl.-Ing. Helmut Löffler
Die Genehmigung einer Müllverbrennungsanlage nach dem Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz 2000
Dr. Christian Onz
Anlagen zur thermischen Behandlung von nicht gefährlichen Abfällen mit einer Kapazität von mindestens 35.000 t/a sind nach der Z 2 lit c des Anhangs 1 zum UVP-Gesetz, BGBl 697/1993 idgF, UVP-pflichtig; die Bestimmungen über das vereinfachte Verfahren kommen nicht zur Anwendung, da es sich um ein Projekt der Spalte 1 des Anhangs 1 handelt, d.h. es ist eine volle Umweltverträglichkeitsprüfung durchzuführen.
Kombination von Abfallentsorgung und Wärmeversorgung am Beispiel der Fernwärme Wien
Ing. Franz Schindelar, Dipl.-Ing. Alexander Wallisch
In Wien hat die Abfallverbrennung zur Wärmeversorgung bereits eine lange Tradition. Bereits 1928 wurde in einer ersten kleinen Versuchsanlage in Grinzing die Müllverbrennung erprobt.
Energieversorgung und Abfallverbrennung – Der Beitrag der Abfallverbrennungsanlagen von Wien zur nachhaltigen Abfallwirtschaft –
Dr.-Ing. Margit Löschau, Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h. c. Karl J. Thomé-Kozmiensky
Mit dem Abfallwirtschaftsgesetz vom 16. Juli 2002 [12] ist das Leitbild der Nachhaltigkeit zum obersten Ziel der österreichischen Abfallpolitik geworden. Um die Nachhaltigkeit in einem Abfallwirtschaftssystem auch tatsächlich einbinden zu können, müssen zunächst die konkreten Vorraussetzungen für eine nachhaltige Abfallwirtschaft definiert werden.
Der neue Wirbelschichtofen zur Verbrennung von Klärschlamm und Ersatzbrennstoff
Dipl.-Ing. Dr. Philipp Krobath, Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h. c. Karl J. Thomé-Kozmiensky
Die Fernwärme Wien GmbH (FWW) betreibt im Werk Simmeringer Haide (WSH) zwei Drehrohrofenlinien für gefährliche Abfälle, drei Wirbelschichtofenlinien für Klärschlamm und Rechengut sowie neuerdings eine Wirbelschichtofenlinie für Klärschlamm und Ersatzbrennstoffe.
Integration der Müllverbrennungsanlage Dürnrohr in ein Kraftwerkskonzept
Dipl.-Ing. Franz Mittermayer
Die Abfallverwertung Niederösterreich Gesellschaft m.b.H. & Co. KG (AVN), eine Tochtergesellschaft der Energieversorgung Niederösterreich AG (EVN AG), hat in Zwentendorf/Dürnrohr eine zweilinige Müllverbrennungsanlage errichtet, deren Inbetriebnahme im März 2003 begonnen hat und die nach einer Erprobungsphase am 1. Januar 2004 den kommerziellen Betrieb aufgenommen hat.
Kompostierung in Wien
Dipl.-Ing. Wojciech Rogalski
Früher bestanden die Haushaltsabfälle einer Großstadt zu über 60 % aus organischen Bestandteilen. Heute beträgt dieser Anteil etwa 30 %. Viele Kommunen führten damals die Kompostierung als eine technische Methode der Müllentsorgung ein. Auch Wien besaß eine Kompostierungsanlage. Sie war bis 1981 in Betrieb.
Die Bioabfallverwertung aus ökologischer Sicht
Dipl.-Geogr. Florian Knappe
Nach den Grundpflichten der Abfallgesetzgebung der Bundesrepublik Deutschland ist der Besitzer oder Erzeuger von Abfällen gehalten, die ihm zur Verfügung stehenden Entsorgungsalternativen abzuwägen und sich nach den Maximen • Eine der Art und Beschaffenheit des Abfalls entsprechende hochwertige Verwertung ist anzustreben (§ 5 Abs. 2 KrW-/AbfG) • Vorrang hat die besser umweltverträgliche Verwertungsart (§ 6 Abs. 1 KrW-/AbfG) zu verhalten.
Welche Anforderungen stellt die ökologisch orientierte Landwirtschaft an die Kompostqualität?
Professor Dr. Ludwig Maurer, Mag. Dr. Eva Erhart, Dr. Wilfried Hartl
Die Idee, Komposte aus organischen Siedlungsabfällen in der ökologisch orientierten Landwirtschaft anzuwenden, wurde schon in den vierziger Jahren des 20. Jahrhunderts vom britischen Landwirtschaftsforscher und landwirtschaftlichen Beirat der britischen Kronkolonie Indien, Sir Albert Howard, dem Erfinder der Indore-Kompostierung, propagiert und in die Tat umgesetzt. Für Howard war dies keine abfallwirtschaftliche Maßnahme, sondern motiviert durch die Notwendigkeit, die organischen Abfälle der städtischen Gebiete wieder dem landwirtschaftlich genutzten Boden zurückzugeben, um dessen Humusniveau und damit seine Fruchtbarkeit zu erhalten [1].
Stand der Technik für Kompostwerke
Prof. Dr. Ing. habil. Werner Bidlingmaier, o. Prof. Dr.-Ing. Martin Kranert
Allen Kompostierungstechniken liegen grundsätzlich dieselben wissenschaftlichen Erkenntnisse zugrunde. Die Mikroorganismen, die für die aerobe Umsetzung der organischen Substanzen verantwortlich sind, benötigen optimale Lebensbedingungen, wie ein ausreichendes Nährstoffangebot, die Versorgung mit Sauerstoff und Wasser sowie ein ihren Bedürfnissen entsprechendes Umgebungsmilieu.
Integration der Abfallaufbereitungs- und Sortieranlage für Haus- und Sperrmüll in das Abfallwirtschaftskonzept von Wien
Senatsrat Dipl.-Ing. Reinhard Siebenhandl
Die Stadt Wien verfügt mit der Abfallaufbereitungs- und Sortieranlage für Hausund Sperrmüll in der Abfallbehandlungsanlage (ABA) der Stadt Wien im XXII. Wiener Gemeindebezirk über eine der modernsten und größten mechanischen Aufbereitungsanlagen für Restmüll in Europa. Hier sollen kurz die Gründe für die Errichtung dieser Anlage und ihr derzeitiges und künftiges Einsatzgebiet, also ihre Stellung im Rahmen des Wiener Abfallwirtschaftskonzeptes erläutert werden.
Stoffflussanalyse als Instrument zur Optimierung der Abfallbehandlung
Dr. Barbara Zeschmar-Lahl
Die Stoffflussanalyse wurde von Baccini und Brunner [2] von der ETH Zürich zur Bilanzierung von Güter- und Stoffflüssen eingeführt und u.a. von Rechberger [43] von der TU Wien weiterentwickelt. Sie kann je nach Wahl des untersuchten Systems und dessen Systemgrenzen auf eine Anlage, einen Betrieb, eine Stadt oder ein Land angewendet werden.
Die zukünftige Wiener Vergärungsanlage Biogas Wien
Dipl.-Ing. Ditmar Seidl
Wesentliche Grundlage für die Errichtung der geplanten Vergärungsanlage in Wien sind zum einen die Ergebnisse der Strategischen Umweltprüfung sowie der Standortprüfung und zum anderen das ausgewählte Grundstück mit der dort vorhandenen Infrastruktur.
Funktion der Deponie Rautenweg im Wiener Abfallwirtschaftskonzept
Dipl.-Ing. Mag. Franz Oberndorfer, Dipl.-Ing. Peter Brandstätter
Die Deponie Rautenweg, im Norden von Wien gelegen, ist derzeit die einzige Deponie der Stadt Wien, auf der die Abfälle von der kommunalen Müllentsorgung sowie Verbrennungsrückstände aus den Müllverbrennungsanlagen abgelagert werden. Die Fläche des abgesicherten Deponiegeländes umfasst etwa 59 Hektar. Die derzeitige Schütthöhe beträgt zwischen 30 und 45 m über Geländeoberkante (GOK) oder 205 m über Adria. Die wasserrechtlich genehmigte Schütthöhe liegt bei 45 m über der Geländeoberkante.
Demercurisationsanlage für das Recycling von Batterien
Dipl.-Ing. Ernst Thomé
Die Stadt Wien hat ein Abfallwirtschaftskonzept entwickelt, das in erster Priorität die Verwertung nicht vermeidbarer Abfälle vorsieht. Nicht verwertbare Abfälle sollen schadlos beseitigt werden.
Entsorgung von Sekundärabfällen aus der Abfallverbrennung
Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h. c. Karl J. Thomé-Kozmiensky, Dr.-Ing. Margit Löschau, Dr. rer. nat. Gerd Kley, Dr. rer. nat. Peter Köcher, Dr.-Ing. Stephanie Thiel
Die Abfallverbrennung weist emissionsseitig dank der gesetzlichen Normen hohe Standards auf, wie sie vor einigen Jahren kaum vorstellbar waren. Die rechtlich festgelegten Abgasgrenzwerte werden in Wien nochmals weit unterschritten, so dass sie weltweit als vorbildlich gelten.
Aufbereitung von Schlacken aus der Abfallverbrennung
Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h. c. Karl J. Thomé-Kozmiensky, Dr.-Ing. Margit Löschau, Dr. rer. nat. Gerd Kley, Dr. rer. nat. Peter Köcher, Dr.-Ing. Stephanie Thiel
Schlacken sind die festen Rückstände, die bei der Verbrennung von Abfällen entstehen und aus dem Ofen ausgetragen werden. Ihre Entstehung und damit auch ihre Qualität ist von der Art des Reaktors – Rost-, Drehrohr- oder Wirbelschichtofen – den darin herrschenden Betriebsbedingungen und der Art des Abfalls abhängig.
10.2.1. Solur-Schmelzverfahren – Lurgi Energie und Umwelt GmbH, Sorg GmbH
Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h. c. Karl J. Thomé-Kozmiensky, Dr.-Ing. Margit Löschau, Dr. rer. nat. Gerd Kley, Dr. rer. nat. Peter Köcher, Dr.-Ing. Stephanie Thiel
Die Gemengeaufbereitung für das Solur-Schmelzverfahren (Bild 74) besteht aus einer Siloanlage für Sekundärabfall, Sand und Soda sowie Dosier-, Wäge-, Mischund Transporteinrichtungen und einer Förderschnecke zur Wannenbeschickung.
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