Stand und Perspektiven der Bioabfallerfassung und -verwertung nach dem 01.01.2015 RDir Dr. Claus-Gerhard Bergs Zur Umsetzung der fünfstufigen Abfallhierarchie der EU-Abfallrahmenrichtlinie (RL 2008/98) auch im Bereich der Bioabfälle wurde in das Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG vom 29. Februar 2012) durch § 11 Abs. 1 die Bestimmung eingefügt, dass Bioabfälle spätestens ab 01.01.2015 getrennt zu erfassen sind; implizit wird damit die Erwartung verbunden, dass diese damit auch einer hierarchiekonformen (stofflichen) Verwertung und hierbei möglichst der Kaskadennutzung zugeführt werden. Die Frage, inwieweit die Vorgaben des § 11 Abs. 1 auch in der Fläche umgesetzt wurden, stand und steht immer noch im Fokus der Abfallwirtschaft. |
EEG 2016 – Eckpunkte und Anforderungen aus Sicht der Vergärungsbranche Dr. Claudius da Costa Gomez Als erneuerbare Energie ist die Bioenergie besonders vielseitig: Neben Strom und Wärme können auch Treibstoffe aus fester, flüssiger und gasförmiger Biomasse gewonnen werden. Diese Vielseitigkeit spiegelt sich auch im heutigen Bioenergie-Anlagenpark wider. |
Thermische Veredelung von Biomassen im PYREG®-Verfahren Helmut Gerber Eine nachhaltige und wirtschaftliche Verwertung von Biomassen wird künftig nur durch die vollständige Verwertung der wertvollen biogenen Einsatzstoffe möglich sein. Das PYREG®-Verfahren zur thermischen und stofflichen Verwertung von Biomassen setzt daher zunehmend auf Veredelungsprozesse, bei denen die Biomasse bei konsequenter Nutzung der Gesamtenergie zu hochwertigen Sekundärprodukten, wie Futtermittelkohlen, Aktivkohlen oder Phosphordünger, veredelt wird. |
Kontinuierliche Pfropfenstromvergärungsanlage für Bioabfälle in Schwerin Stefan Grüner Für die Verwertung der Bioabfälle war der komplette Neubau einer Anlage notwendig, da SAS bislang nicht über eine bestehende Kompostierungsanlage verfügte. Um die gesteckten Ziele hinsichtlich Biogasausbeute, emissionsarmer Anlagenbetrieb und gütegesicherte Produkte sicher zu erfüllen, wurde eine kombinierte Kompostierungs- und Vergärungsanlage errichtet. |
Aktuelle Herausforderungen und Chancen für den Betrieb eines Entsorgungszentrums für Bio-, Grün- und Restabfall Hans-Georg Kellermann Seit 1997 werden am AEZ Asdonkshof im Kreis Wesel unterschiedliche Anlagen zur Behandlung von Rest-, Bio- und Grünabfall, Vorsortier- und Nachaufbereitungsanlagen sowie eine Deponie betrieben. Der Kreis verfolgte immer ein ökologisch und ökonomisches Gesamtkonzept bei dem Synergien und nicht Konkurrenz der Stoffströme im Vordergrund stehen. |
Bio-OPTI – Defizite und Optimierungspotenziale bei der Erfassung von Küchen- und Nahrungsabfällen Dr.-Ing. Michael Kern, Dipl.-Ing. Jörg Siepenkothen, Dr. Felix Richter, Dipl.-Ing. Thomas Raussen Mit rund 9 Millionen Mg erfasstem Bio- und Grüngut blieb die Erfassungsmenge 2013 gegenüber dem Vorjahr unverändert. Somit stellen die Bioabfälle die größte separat erfasste Wertstofffraktion in Deutschland dar. Hierbei stammen ca. 4,4 Millionen Mg aus der Biotonne (Biogut) und ca. 4,7 Millionen Mg aus der separaten Grüngutsammlung. Im Schnitt werden ca. 112 kg Bio- und Grüngut je Einwohner und Jahr in Deutschland erfasst. |
Einflussgrößen und Maßnahmen zur Reduzierung von Fremdstoffen bei der Bioabfallverwertung o. Prof. Dr.-Ing. Martin Kranert, Dipl.-Ing. Lea Böhme, Dipl.-Ing. Ralf Gottschall, Dipl.-Ing. Anna Fritzsche Im Hinblick auf die geforderte flächendeckende Erfassung (§ 11, Abs. 1, KrWG) und damit steigenden Bioabfallmengen steht die Bioabfallbehandlung und -verwertung vor der Herausforderung im Sinne eines versorgungsorientierten Kreislauf- und Ressourcensystems eine gleichmäßige und hohe Qualität ihrer Produkte zu gewährleisten. Allerdings haben manche Anlagen mit Verunreinigungen im angelieferten Bioabfall zu kämpfen. Hier sind verschiedene Akteure gefordert diese Situation zu verbessern. Neben den Bürgerinnen und Bürgern am Ort der Abfallentstehung, sind auch Verantwortliche der Bereiche Erfassung sowie Planung und Betrieb von Bioabfallverwertungsanlagen in der Pflicht. |
PV, Wind und Power-to-Gas – Wozu benötigen wir noch Biomasse? Dr. Bernd Krautkremer Der Ausbau von PV und Windenergie schreitet mit beeindruckenden Lernkurven voran. Auch Bioenergieanlagen haben eine deutliche technologische Entwicklung erfahren, konnten aber besonders im Biogasbereich durch die (notwendigerweise) gestiegenen, technologischen Anforderungen keine positive Lernkurve entwickeln. Zusätzliche Kostensteigerungen entstehen, wenn Bioenergie bedarfsgerecht bereitgestellt wird. Die Nachhaltigkeit der Konzepte muss hinterfragt werden. Bioenergie leistet aber einen wichtigen Systembeitrag und kann dies auch zu niedrigeren Kosten als alternative Technologien tun. Biogas ist ein wichtiger Partner von Power-to-Gas. Gemeinsam sind sie unverzichtbar für eine EE-Vollversorgung. Bioenergie als integraler Bestandteil der Landwirtschaft bietet Lösungen für eine Steigerung der Nachhaltigkeit. |
WastERGY®-Nassvergärungsanlage Hochfranken in Rehau Volker Liebel Zur Entsorgung der kommunalen Bioabfälle der Landkreise Hof und Wunsiedel sowie regional verfügbarer weiterer Bioabfälle ist seit Ende 2014 die Bioabfall-Vergärungsanlage Hochfranken mit einer Jahreskapazität von 32.000 t in Betrieb. |
Technische Ansätze zur optimierten Behandlung flüssiger Gärreste – Leitfaden Baden-Württemberg Dipl.-Ing. Thomas Raussen, Dr.-Ing. Michael Kern, M.Sc.agr Auke Lootsma, Gerald Balthasar, Markus Blume Oft wird bei der Planung von Vergärungsanlagen für Biogut der Fokus alleine auf das Produkt Biogas gelegt. Ökonomisch und ökologisch von mindestens gleicher Bedeutung für einen erfolgreichen Anlagenbetrieb ist die Nutzung der entstehenden Gärreste. Aufkommen, Qualität und Nutzungsoptionen sind neben dem Inputmix von der eingesetzten Vergärungs- und Aufbereitungstechnik abhängig. |
Kreisläufe schließen – Potenziale und Anforderungen an den Komposteinsatz im Biolandbau Eckhard Reiners Reststoffe zu verwerten gehört zu den Prinzipien des ökologischen Landbaus. Speziell für die Düngung ist dieses in den Grundsätzen der EU-Verordnung Nr. 824/2007 zum Ökologischen Landbau festgeschrieben und ist in den Richtlinien der Biolandbauverbände geregelt. |
Welche Rolle spielt holziges Grüngut bei der Erfassung und Verwertung sekundärer Energiehölzer? Dr. Felix Richter, Dipl.-Ing. Thomas Raussen, Dr.-Ing. Hubertus Hofmann, Matthias Wenderoth, Dr. Rainer Wallmann Die bundesweiten Ziele zum Ausbau der erneuerbaren Wärmeversorgung (Anteil von 14 % im Jahr 2020) werden bei Fortschreibung der gegenwärtigen Entwicklung voraussichtlich verfehlt. Aufgrund ungenügender Anreize zum Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung liegen die Ausbaupotenziale derzeit vor allem bei Biomasse-Heizwerken zur Nahwärmeversorgung. Im Bereich biogener Festbrennstoffe bestehen bislang ungenutzte Potenziale neben nachwachsenden Rohstoffen und Reststoffen aus der Landwirtschaft nur noch bei sekundären Energiehölzern. Den größten Anteil unter diesen machen holziges Grüngut und holzige Materialien aus der Landschaftspflege aus. Während Letztere jedoch häufig nur mit hohem finanziellem und logistischem Aufwand als Brennstoff zu mobilisieren und verwerten sind, stellt Ersteres ein vergleichsweise leicht zu erschließendes Brennstoffpotenzial dar. |
Das neue Düngerecht – Konsequenzen für die Verwertung von Kompost und Gärresten aus Bioabfällen Hans-Walter Schneichel Für eine stoffliche Nutzung von Bioabfällen als Düngemittel, Bodenhilfsstoff oder Kultursubstrat sind neben abfallrechtlichen Rechtsnormen die Vorschriften des Düngerechts maßgebend. Somit haben Änderungen düngerechtlicher Bestimmungen direkten Einfluss auf die Bioabfallverwertung. |
Entsorgungswege für Holzaschen – Stand und Perspektiven Dr. Rainer Schrägle Rost- und Kesselaschen aus der Verbrennung von naturbelassenem Holz können, sofern sie die abfall- und düngemittelrechtlichen Voraussetzungen erfüllen, als Düngemittel(ausgangsstoff) Verwendung finden. |
Optimierung der Energieeffizienz bei der Kaskadennutzung von Bioabfällen Dipl. -Ing. Axel Hüttner, Prof. Dr.-Ing. Klaus Fricke, Dipl.-Ing. Thomas Turk Die effektive Nutzung biogener Reststoffe leistet einen wichtigen Beitrag zur Schonung von Ressourcen und zum Klimaschutz. Hierzu gehören auch Biomasseprodukte, die als Nebenprodukt, Reststoff oder Abfall/Abwasser in unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen neben dem eigentlichen Produkt entstehen. |
Diskontinuierliche Trockenvergärungsanlage für Bioabfälle in Heppenheim Peter Volk, Simon Rinnus Im Jahr 2009 wurde von dem Vorstand des Zweckverbandes Abfallwirtschaft Kreis Bergstraße (ZAKB) eine Strategie festgelegt, welche die Ausschöpfung der Erneuerbaren-Energie-Potenziale vorsah. Unter anderem sah diese Strategie eine vollständige Verwertung der Bioabfälle im Kreisgebiet vor. Zu diesem Zeitpunkt wurden lediglich 40 % in einer ZAKB-eigenen Kompostanlage verwertet und 60 % fremdentsorgt. |
Thermische Nutzung von Roh- und Restbiomassen im Drehrohrkessel Dr.-Ing. Christian Wirtgen Bedingt durch die Abnahme der Ressourcen fossiler Energieträger ist die Nutzung von Biomasse als Energieträger immer mehr in den Vordergrund gerückt. Insbesondere nicht-konventionelle Biomassen stehen oftmals lokal und günstig zur Verfügung – eine passende technische Lösung zur thermischen Nutzung ist für diese Einsatzstoffe oftmals nicht verfügbar. |
Auswirkungen der Novelle des Düngerechts auf die Vermarktung von Kompost- und Gärprodukten Dipl. agr. Ing. Michael Schneider Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden im Jahr 2012 in Deutschland aus 1.882 Bioabfallbehandlungsanlagen insgesamt 3.880.000 t Kompost- und 3.614.000 t Gärprodukte abgesetzt. Bei der Vermarktung der aus Bioabfällen hergestellten organischen Dünger stellt die Landwirtschaft den mit Abstand wichtigsten Absatzmarkt dar. 74 % der gesamten Kompost- und nahezu 100 % der Gärprodukte wurden zu landwirtschaftlichen Düngungszwecken eingesetzt. |