GWF 04/2008


Leistungsvergleich Schwebebettreaktor und Anaerob-Stufe zur Hochlastbehandlung von Abwässern einer Deinking-Papierfabrik
Heiko Hilbert
Das Werk Schongau der UPM-Kymmene Papier GmbH & CO.KG wurde 1887 gegründet und hat derzeit eine Produktionskapazität von ca. 750 000 t graphischer Papiere pro Jahr. An Altpapier werden ca. 720 000 t/a verarbeitet. Hierbei entstehen ca. 5,3 Mio m3 Abwasser pro Jahr, entsprechend ca. 7–7,5 l/kg Papier. Das Abwasser wird in einer eigenen Kläranlage aufbereitet. Diese besteht aus einer Hochlaststufe bestehend aus zwei parallel geschalteten Hochlastreaktoren sowie einer anschließenden zweistufigen Belebungsanlage. Die Hochlaststufe bestand bis 2006 aus zwei Schwebebettreaktoren (MBBR bzw. Fliessbettreaktoren), welche zu 50 % mit so genannten Aufwuchskörpern bestückt waren. Im Rahmen des Umbauprojektes 2006 wurde Ende letzen Jahres der bestehende Natrix-Reaktor, welcher bislang mit ca. 70 % der Abwassermenge beschickt worden war, auf Anaerob-IC-Technologie mit Biogasentschwefelungsanlage und anschließender Verstromung nach Verbrennung in einem BHKW umgebaut. Die restlichen 30 % Abwasser werden wie bisher über den bereits vorhandenen Schwebebettreaktor (FlooBed [1]) geschickt.
Perspektiven der Co-Vergärung auf Kläranlagen
Herman Joseph Roos
Seit Anfang der neunziger Jahre ist eine Intensivierung der Bemühungen zur Co-Vergärung von flüssigen und festen Abfallstoffen in Kläranlagen festzustellen. Sie bietet Vorteile sowohl für den Anlagenbetreiber als auch für den Substratlieferanten. Die Möglichkeiten und Grenzen der Co-Vergärung werden anhand eingehender Betrachtungen von Stoffpotentialen und Anlagenkapazitäten aufgezeigt. Die deutschen Kläranlagen verfügen in ihren Faulbehältern über Reservekapazitäten von schätzungsweise 750 000 m3. Hierin könnten theoretisch über 3 Millionen Megagramm (Mg) Bioabfall oder 6,6 Millionen Mg Speiseabfälle pro Jahr mitbehandelt werden. Die zukünftige Entwicklung der Co-Vergärung hängt u. a. von den rechtlichen Rahmenbedingungen, dem Wettbewerb mit Kompostierungs- und Biogasanlagen um geeignete Abfallstoffe sowie der Verfügbarkeit nachwachsender Rohstoffe für den Vergärungsmarkt ab.
Wasserdurchlässig befestigte Verkehrs flächen als Beitrag für ein ganzheitliches Entwässerungskonzept in urbanen Gebieten
Dr.-Ing. Stefan Fach, Dipl.-Geol Holger Stubbe
Niederschlagswasser ist grundsätzlich durch atmosphärische Verunreinigungen belastet und nimmt während des Abflussvorganges auf der Oberfläche zusätzliche Stoffe auf. Daher besteht grundsätzlich die Gefahr, dass mit dem Sickerwasser auch Schadstoffe (häufig Schwermetalle) in den Boden und das Grundwasser gelangen. Bei der Versickerung über unterirdische Anlagen ist das Risiko erhöht. Für eine oberirdische Versickerung über die belebte Bodenzone ist indessen in urbanen Gebieten die vorhandene Freifläche häufig nicht ausreichend. Aufgrund des großen Anteils von Verkehrsflächen an der Siedlungsfläche bietet sich die Entsiegelung von Flächen mit geringem Verkehrsaufkommen und niedrigen Geschwindigkeiten an. Daher wurde die Verlagerung der in urbanen Oberflächenabflüssen vorkommenden Schwermetalle in Lysimeter-Versuchen untersucht, und der Stofftransport mit einem Finite-Elemente-Modell für 50-jährigen Betrieb berechnet. Aus den Ergebnissen geht hervor, dass bei einer derartigen Regenwasserversickerung keine Gefahr für Boden und Grundwasser zu befürchten ist.
Abwasserreinigung – Quo vadis?
Dr.-Ing. Hermann Meyer
Der Begriff "Weitergehende Abwasserreinigung" steht heute nicht mehr für die Stickstoff- und Phosphorelimination sondern im Sinne einer nachhaltigen Wasserwirtschaft für die Elimination von Spurenstoffen aus dem Wasser- und Stoffkreislauf (vergl. auch EU-WRRL, Anhang X). Diese anthropogenen Stoffe / prioritär gefährlichen Substanzen sind den Stoffgruppen Industriechemikalien, Pharmaka, Personal-Care-Produkte, Röntgenkontrastmittel, Pflanzenschutzmittel, Östrogene, Desinfektionsmittel, Schwermetalle … zuzuordnen. Der Eintragspfad dieser Substanzen in die aquatische Umwelt und in die Trinkwasserversorgung geht in der Regel über die Abwasserableitung und die Abwasserreinigung. Eine wirksame Unterbrechung dieser Eintragspfade gelingt – abgesehen von der Elimination an der Quelle – quantitativ über die Nachrüstung vollbiologischer Kläranlagen mit Adsorptions- und/oder Oxidationsstufen. Die Jahreskosten für diese sehr weit gehende Abwasserreinigung können sozialverträglich gestaltet werden.
Herausforderungen des globalen Klimawandels für die Wasserwirtschaft in Deutschland: Praxisberichte, Handlungsfelder und Forschungsbedarf
Dr.-Ing. Wolf Merkel, Dr. Wolfgang Leuchs, Gerhard Odenkirchen
Mit der Veröffentlichung des 4. Sachstandsberichts des IPCC (International Panel on Climate Change) sind wesentliche Ergebnisse zum globalen Klimawandel, die Übereinstimmung von Klimaprognosemodellen mit Messergebnissen und Langzeitbeobachtungen dokumentiert und zeigen weitgehende Auswirkungen auf den regionalen Wasserhaushalt auf. Erforderlich sind sowohl ein abgestimmtes Handeln in der internationalen Staatengemeinschaft als auch die Schließung von Kenntnisdefiziten und Entwicklung von Lösungen auf regionaler Ebene. Der aktuelle Kenntnisstand der globalen und regionalen Klimaprognosen und beobachtete Auswirkungen auf den Wasserhaushalt, Land- und Flächennutzung an Beispielen aus Nordrhein-Westfalen und anderen Bundesländern werden vorgestellt.
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