Erneuerung der MVA Leudelange unter Integration vorhandener Anlagenteile Dipl.-Ing. Uwe Jolas SIDOR ist ein abfallwirtschaftlicher Zweckverband in Luxemburg. Dem SIDOR angegliedert sind 36 Gemeinden aus dem Süden und der Mitte Luxemburgs inklusive Luxemburg Stadt. SIDOR ist somit verantwortlich für die Entsorgung der Abfälle von etwa 345.000 Einwohnern und somit etwa Zweidritteln der Gesamtbevölkerung von Luxemburg. Neben SIDOR gibt es in Luxemburg noch die Zweckverbände SIGRE und SIDEC. |
Anlagentechnik zur thermischen Verwertung von Abfällen – Einflussgrößen für die optimale Auslegung und den bedarfsgerechten Anlagenbetrieb – Dipl.-Ing. Jörg Eckardt Abfälle sind ein bedeutender Energieträger der Neuzeit. Ihr energetisches Potential dient der Strom- und Wärmeerzeugung und ersetzt Primärbrennstoffe wie Kohle, Öl oder Gas. Durch die thermische Verwertung der Abfälle wird die Entstehung von Treib-hausgasen verringert und vermieden. Verringert, weil die bei der Deponierung der Abfälle entstehenden zusätzlichen Emissionen verhindert werden, und vermieden, weil durch die Substitution weniger fossile Brennstoffe verbrannt werden. |
Martin Rückschub-Rost Vario Dipl.-Phys. Ph.D. Edmund Fleck, Dipl.-Ing. Johannes J. E. Martin Restabfälle werden heute in zunehmendem Umfang zur Energiegewinnung verwendet. Dabei hat sich der Brennstoff Restabfall in den letzten Jahren gegenüber früheren Haushaltsabfällen grundlegend verändert. Verschiedenste Maßnahmen der Vorbehandlung und ein regional stark unterschiedliches Stoffstrommanagement führen zu höheren, stark schwankenden Heizwerten, geringeren Ascheanteilen, unterschiedlichsten Monofraktionen und dadurch einem schwankenden Verbrennungsverhalten. |
Anlage zur integrierten thermischen Verwertung von Abfall und Klärschlamm für Milano Sud Dipl.-Ing. Thomas Vollmeier, Dipl. Chem. Ing. Luciano Pelloni Die Stadt Mailand entsorgt seit den sechziger Jahren ihre Siedlungsabfälle zu einem großen Teil über den Weg der Abfallverbrennung. Hierfür wurden zwei Anlagen erstellt, eine im Süden der Stadt, die Anlage Viale Zama, eine im Norden, Silla 1. Beide Anlagen waren im Eigentum der Stadt und wurden von deren öffentlich-rechtlichen Werken betrieben, heute bekannt unter dem Namen Amsa – Azienda Milanese Servizi Ambientali, nun eine Tochtergesellschaft der halbstaatlichen Holding A2A. |
Kennzahlen zur Betriebsoptimierung von Kesselanlagen Dipl.-Ing. Jost Sternberg, Dipl.-Ing. Sven Gose Nach Schätzungen des BDH sind heute in Deutschland etwa 30.000 Kesselanlagen mit Leistungen oberhalb von 1 MW Leistung für die Erzeugung von Wärme und Dampf installiert. Zusammengenommen haben diese Anlagen einen nennenswerten Anteil am Primärenergieverbrauch in Deutschland. Sie werden jedoch wegen unterschiedlicher Anforderungen an den Wärmebedarf nur zu einem geringen Anteil kontinuierlich betrieben, so dass für eine zielgerichtete energetische Optimierung auch das Betriebsverhalten berücksichtigt werden muss. Wie im Folgenden dargestellt, ist das Verhältnis von Aufwand und Nutzen bei energetischer Optimierung der Wärmeerzeuger sehr stark von den tatsächlichen Betriebsbedingungen abhängig. So sind zum Beispiel aufwändigere Maßnahmen wie Abgaswärmetauscher und Luftvorwärmung nur bei Anlagen mit hohen Betriebszeiten kommerziell sinnvoll. |
Zwei Jahre Standzeit eines 460 °C Überhitzers in einer thermischen Abfallverwertungsanlage Stefan Schmalz, Dipl.-Ing. Jörg Taubitz, Dipl.-Ing. Thorsten Witzke In der Europäischen Union wird der Anteil der zu verbrennenden Abfallmengen immer größer. Dies beruht im Wesentlichen auf der europäischen Entscheidung, den anfallenden Abfall in Zukunft möglichst nicht mehr zu deponieren, sondern ihn in effizienten Abfallverwertungsanlagen (MVA) thermisch zu nutzen. |
Wärmeübertragung bei hinterlüfteten und hintergossenen Feuerfest-Plattensystemen Dipl.-Ing. Sebastian Grahl, Professor Dr.-Ing. Michael Beckmann Keramische Feuerfest-Plattensysteme finden zur Einhaltung von verfahrenstechnischen Prozessanforderungen und als Schutzsystem für Rohrwände weit verbreiteten Einsatz unter stark korrosiven sowie abrasiven Bedingungen, wie sie in Abfall- und Biomasseverbrennungsanlagen in der Regel zu finden sind. Für geringe Wärmedurchgangswiderstände, geringe Verschmutzungsneigung, gutes Online-Reinigungsvermögen, schnelle Montage, planbare Wartungsintervalle und höhere Wirtschaftlichkeit werden seit einigen Jahren bevorzugt Plattensysteme eingesetzt. Nach dem sich daraus ergebenden Wandaufbau des Dampferzeugers kann eine Unterteilung in sogenannte geklebte, hintergossene und hinterlüftete Systeme vorgenommen werden. |
Temperatur- und Wärmestrommessungen bei hintergossenen und hinterlüfteten Feuerfest-Plattensystemen Dipl.-Ing. Karl-Ulrich Martin Der Schutz der Membranwand in Verbrennungskesseln für Haus- und Industrieabfall, Biomassen, Ersatzbrennstoffen ist durch die Entwicklung der Auskleidungssysteme, insbesondere der keramischen Plattensysteme, in den letzten Jahre auch hinsichtlich deren sicheren abschätzbar langen Standzeiten zufriedenstellend gelöst |
Wärmeübertragungsverhalten von hinterlüfteten Platten am praktischen Beispiel einer Abfallverbrennungsanlage Dipl.-Ing. Markus Horn, Hans-Peter Aleßio, Dipl.-Min. Christian Bratzdrum, Dipl.-Ing. Joos Brell, Dipl.-Ing. Dominik Molitor Ziel einer Abfallverbrennungsanlage ist es neben der Entsorgung der Abfälle, die durch die Verbrennung freigesetzte Energie so effizient wie möglich in eine nutzbare Form (Dampf zur Stromerzeugung, Prozessdampf für Industriestandorte, Fernwärme usw.) umzuwandeln. Für mit Ersatzbrennstoffen (EBS) betriebene Anlagen tritt das Entsorgungsmotiv hinter das der Energiewandlung sogar zurück. |
Der Pyrobustor – zwei Praxisbeispiele zur Klärschlammpyrolyse Dr.-Ing. Uwe Neumann, Dipl.-Ing. Réka Tittesz Allgemein bekannt ist die thermisch oxidative Verwertung von teilgetrockeneten Klärschlämmen in Form der Monoverbrennung in stationären Wirbelschichtfeue-rungen. Ein solches Verfahren bietet sich grundsätzlich als zentraler Verwertungspfad bei größeren Kläranlagen an, wie es sich z.B. seit Jahren im Klärwerk Karlsruhe bewährt hat. |
Technischer Stand beim Schweißplattieren Dipl.-Ing. Wolfgang Hoffmeister, Dipl.-Wirtsch.-Ing. Michael Bartels Die thermische Verwertung von Abfällen in MVA, Bio- und Ersatzbrennstoffanlagen führt bekanntermaßen zu Korrosionsphänomen an den üblicherweise verwendeten Materialgüten wie z.B. 16Mo3, P265GH, 13CrMo45. Besonders bei hoher Werkstofftemperatur führen die im Abgas freigesetzten Elemente Chlor und Schwefel zu extremen Abzehrungen durch Hochtemperatur-Chlorkorrosion und Salzschmelzenkorrosion. Die Begrenzung der Abgastemperaturen, sowie Abgaszusammensetzung und die Betriebsweise können dazu beitragen Korrosionsmechanismen zu minimieren. |
Entwicklung eines korrosions- und anbackungshemmenden Beschichtungssystems für Abfallverbrennungs- und Biomasseanlagen Frank Meyer, Dimitrina Lang Chlorkorrosion und/oder Anbackungen sind in Biomasseanlagen und thermischen Abfallbehandlungsanlagen ein großes Problem und führen unter anderem dazu, dass die betreffenden Anlagen bei relativ niedrigen Dampftemperaturen (maximal 450 °C zur Minimierung der Chlorkorrosion) betrieben werden müssen. Darüber hinaus sind aufwändige Reinigungsvorrichtungen und häufige Revi-sionszyklen (1 bis 2 pro Jahr) notwendig und führen daher zu geringer Effizienz, einer gewissen Ausfallwahrscheinlichkeit und hohen Instandhaltungs- und Betriebskosten. |
Feuerfestauskleidungen – Neuentwicklung zur Erhöhung der Oxidationsbeständigkeit Dr.-Ing. Fabiano Rodrigues, Rainer Weiss, Dipl.-Ing. Sascha Alexander Koch In den letzten Jahrzehnten führten die Verbrauchergewohnheiten moderner Gesellschaften zu einem signifikanten Anstieg des Hausmüllaufkommens. In demographisch dichten und hoch entwickelten Nationen wurden sehr schnell die Grenzen der Deponiekapazitäten erreicht. Zum Beispiel wurde vom Europäischen Umweltministerium ein durchschnittlicher Anstieg des Hausmüllaufkommens von 15 % zwischen 1995 und 2005 festgestellt. Für den Zeitraum von 2005 bis 2020 werden nochmals 25 % vorhergesagt. Energiekrisen und die Problematik der globalen Erwärmung haben das Interesse an alternativen, grünen Energien zudem erhöht. Gefördert von diesen Faktoren erfuhr die Technologie der Abfallverbrennung ein deutliches Wachstum. |
Cladding im Überhitzerbereich bei erhöhten Dampfparametern am Beispiel des MHKW Frankfurt Dipl.-Geol. Werner Schmidl, Dr. rer. nat. Hansjörg Herden, Dipl.-Ing Rainer Keune, Dipl.-Geogr. Susanne Klotz, Dipl.-Ing. Karl-Heinz Schuhmacher In der Zeit von 2003 bis 2009 wurde die Abfallverbrennungsanlage der Stadt Frankfurt komplett erneuert. Dabei wurde auch die Verbrennungsleistung von 400.000 t Abfall/Jahr auf 525.000 t Abfall/Jahr angehoben und im Heizkraftwerk ein neuer Turbogenerator von 46,5 MW elektrischer Leistung sowie ein vergrößerter Heizkondensator zur Fernwärmeversorgung von 99 MW installiert. |
Einsatz innovativer Rußbläsersysteme zur effizienten Überhitzerreinigung mit Wasser Dr.-Ing. Dimitri Mousko, Leopold Groselj, Manfred Frach, Dr.-Ing. Christian Mueller Die in Müllverbrennungsanlagen, Biomassekesseln sowie in Ersatzbrennstoffkesseln eingesetzten Brennstoffe variieren von sortenreinen hochqualitativen Fraktionen bis zu vielfältigen Kombinationen von schwierigen Brennstoffen mit eventuell gefährlichen bzw. unbekannten Komponenten. Die daraus resultierende Vielzahl an möglichen Brennstoff- und Aschezusammensetzungen ist enorm. Dies ist sehr oft ein Grund für das starke Verschlackungs- und Verschmutzungsverhalten in einem Kessel, das zu reduzierter Wärmeübertragung und unter Umständen auch zu intensiver Korrosion führen kann. Hieraus kann für die Kesselbetreiber die Problematik der begrenzten Anlagenverfügbarkeit, des reduzierten Wirkungsgrades und der damit verbundenen Verluste entstehen. |
Energetische Optimierungspotentiale von Abgas- reinigungsverfahren hinter Abfallverbrennungsanlagen Professor Dr.-Ing. Rudi H. Karpf, Dipl.-Ing. Tina Krüger Der Aspekt der Energieerzeugung aus Abfällen gewinnt durch die steigenden Anforderungen an den Klimaschutz sowie die knapper werdenden Ressourcen an Primärenergieträgern immer mehr an Bedeutung. Auch die stetig steigenden Primärenergiepreise geben neue Anreize, die noch im Abgas zur Verfügung stehenden Energiepotentiale zu nutzen. |
Upgrading von Nasswäschern in Abfallverbrennungsanlagen Dipl.-Ing. Karl-Heinz Schmidt, Wolfgang Karl Die prinzipielle Aufgabe eines SO2-Wäschers besteht neben der eigentlichen Abscheidung darin: • das Gas relativ schnell gleichmäßig über die Wäscherquerschnittsfläche zu verteilen, • das Gas mit der Suspension in Kontakt zu bringen, • die Reaktion zwischen SO2 und dem Absorptionsmittel optimal ablaufen zu lassen, • die Oxidation des entstehenden Sulfits zu Sulfat zu realisieren. |
Leistungsfähigkeit von Abgasreinigungsanlagen Prof. Dr.-Ing. Peter Quicker, Dipl.-Ing. Yves Noël, Dr.-Ing. Robert Daschner, Prof. Dr.-Ing. Martin Faulstich, Dipl.-Ing. Ulf Raesfeld Anlagen zur thermischen Behandlung von Abfällen dienen der Verwertung bzw. der Beseitigung eines breiten Spektrums an Abfällen, in denen oftmals eine Vielzahl umweltgefährdender Stoffe enthalten ist. Ein Teil dieser Stoffe verlässt den Konversionsprozess über das Abgas. Mit dem Ziel, die Umwelt vor schädlichen Einwirkungen, insbesondere durch Luftverunreinigungen, zu schützen, unterliegen diese Anlagen der 17. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes – der Verordnung über die Verbrennung und Mitverbrennung von Abfällen |
Das SNCR-Verfahren – Entwicklungsstand und Perspektiven Dipl.-Ing. Bernd von der Heide In Verbrennungsanlagen für Abfall, Ersatzbrennstoffe und Biomasse haben sich in den letzten Jahren zunehmend SNCR-Verfahren für die NOx-Abscheidung im Abgas durchgesetzt. Mit diesem Verfahren können je nach Anlagenkonzept NOx-Reingaswerte < 100 mg/Nm³ bei einem NH3-Schlupf < 10 mg/Nm³ sicher eingehalten werden, so dass dieses Verfahren für die zur Zeit gültigen und auch für die in absehbarer Zukunft zu erwartenden NOx-Grenzwerte als die Beste Verfügbare Technik zu betrachten ist. |
Zuverlässig und kostengünstig – Antworten auf die erhöhten Anforderungen an die Emissionsgrenzwerte
aus Sicht eines Anlagenbauers Dipl.-Ing. Rüdiger Margraf Quasitrockene bzw. konditioniert trockene Verfahren unter Verwendung von Cabasierten Additiven zur Gasreinigung hinter Verbrennungsanlagen für Abfall- und Ersatzbrennstoffe (EBS) haben insbesondere in Deutschland in den letzten Jahren eine herausragende Stellung eingenommen. Diese konzeptionell einfache Technik ermöglicht die simultane Abscheidung von Partikeln, sauren Schadgaskomponenten wie HF, HCl und SOx, Quecksilber und anderen Schwermetallen sowie Dioxinen/Furanen in einer Stufe. |
Modifizierte Trockenabsorption zur energetischen und wirtschaftlichen Optimierung der Abgasreinigung Dr. Bernd Morun Während in den sechziger bis neunziger Jahren bei der Abfallverbrennung das Hauptaugenmerk der Minimierung und Stabilisierung/Inertisierung der Abfälle galt, werden heute Abfälle verschiedenster Herkunft zum teilweisen oder kompletten Ersatz fossiler Energieträger immer stärker als echte Brennstoffquelle zur Ressourcenschonung genutzt. Da kesselseitig eine Steigerung der Energieeffizienz kaum noch möglich, steht die Energieeffizienzsteigerung der häufig noch energieintensiven Abgasreinigung im Blickfeld. |
VapoLAB – Die Evolution in der Abgasreinigung Grundlagen – Konzepte – Ausführung Dipl.-Ing. Christian Fuchs, Frank Tabaries Abgasreinigung für die bei der energetischen Verwertung von Hausmüll und Ersatzbrennstoffen entstehenden Abgase ist eine anspruchsvolle Aufgabe: Die sichere Entsorgung von Reststoffen und den darin enthaltenen Schadstoffen bei Einhaltung der gesetzlichen Emissionsgrenzwerte ist vordringlich. Für die Betreiber dieser Verwertungsanlagen kommen allerdings noch weitere Forderungen hinzu. So ist der sichere und zuverlässige Dauerbetrieb der Anlagen ebenso wie der wirtschaftliche Umgang mit Betriebsstoffen und die maximierte Energiegewinnung eine Forderung. Aus dieser komplexen Aufgabenstellung heraus erklären sich die Entwicklungen der letzten Jahre für die verschiedensten Abgasreinigungsverfahren und Betriebsstoffe. |
Vergleichende ökonomische Betrachtung verschiedener Einsatzstoffe bei Trockensorptionsverfahren zur Abgasreinigung Professor Dr.-Ing. Michael Beckmann, Professor Dr.-Ing. Rudi H. Karpf, Dipl.-Ing. Volker Dütge, Dipl.-Ing. Tao Wen Im Bereich der Umwelttechnik und insbesondere in der Abgasreinigung werden Kalkprodukte seit langem erfolgreich zur Abscheidung von sauren Schadgasen wie Chlorwasserstoff (HCl), Fluorwasserstoff (HF) und Schwefeldioxid (SO2) eingesetzt. Bei den Trockensorptionsverfahren konkurriert das Calciumhydroxid bzw. Kalkhydrat (Ca(OH)2) mit Natriumhydrogencarbonat (NaHCO3), einem weiteren Reagenz für die trockene chemisorptive Schadstoffabscheidung. |
Sicherheitstechnische Aspekte bei der Anwendung von kohlenstoffhaltigen Sorbentien zur Flugstromadsorption Dipl.-Ing. Jürgen Wirling Die Aktivkohletechnik, die als Schüttschichtfilter mit körnigen Sorbentien oder als Flugstromverfahren mit pulverförmigen Sorbentien ausgeführt wird, zählt wegen der erreichbaren hohen Abscheidegrade zu den weitest verbreiteten Verfahren in der Abgasreinigung. Die in den letzten Jahren zunehmend zum Einsatz kommende adsorptive Abgasreinigung in einem Flugstromverfahren bei Nutzung vorhandener Entstaubungsaggregate, stellt hierbei eines der einfachsten und zugleich kostengünstigsten Verfahren dar. Zur sicheren Handhabung der verfahrensintegrierten Aktivkohletechnik sind Kenntnisse über die Eigenschaften der zum Einsatz kommenden Aktivkohle sowie über das Verhalten dieser Aktivkohle unter den praktischen Bedingungen erforderlich. |
Vermahlung von Natriumbicarbonat zur trockenen Abgasreinigung Dipl.-Ing. (FH) Alexander Krauser Die trockene Abgasreinigung mit Natriumhydrogencarbonat, auch bekannt als Natriumbicarbonat, doppeltkohlensaures Natrium oder Natron, stellt heute neben den sonst bekannten Verfahren, wie z.B. (quasi)trockene Verfahren mit Calzium-Sorbenzien oder Nasswäschern ein mögliches effizientes Verfahren dar, unterschiedlichste Schadstoffe aus Abgasen der verschiedensten Feuerungsprozessen zu entfernen. Der Einsatzbereich liegt dabei nicht nur bei Abfall- oder EBS-Verbrennungsanlagen, sondern auch bei Feuerungen in unterschiedlichsten Industriebereichen. Exemplarisch können hier u.a. die Glas-, die Zement- und teilweise die metallurgische Industrie genannt werden, bei denen die zulässigen Grenzwerte nach 17. BImSchV wirtschaftlich erreicht, ja sogar unterschritten werden können. |
Ein Vergleich der Möglichkeiten von SCR und SNCR Dr.-Ing. Thomas Reynolds, Philip Reynolds, Dipl.-Ing. Reinhard Pachaly Stickoxide, NO und NO2, in der Summe als NOx bezeichnet, entstehen primär bei Verbrennungen bei hohen Temperaturen. Die Reaktanden sind Sauerstoff und Stickstoff aus Verbrennungsluft und Brennstoff. Durch gesetzliche Verordnungen, wie der Bundes-Immissionsschutzverordnung (BImSchV) sind Betreiber von Feuerungsanlagen verpflichtet, NOx-Emissionsgrenzwerte einzuhalten. |
Neuartiges SNCR-Verfahren Dr. Jörg Krüger, Dr.-Ing. Sascha Krüger Da Stickoxide umweltschädlich sind und technische Möglichkeiten bestehen, diese Gase in den Abgasen von Verbrennungsanlagen zu minimieren, haben sich die Gesetzgeber der meisten Industrieländer entschieden, die Stickoxidemissionen stärker zu begrenzen. Die Grenzwerte für NOx-Konzentrationen von Abfallverbrennungsanlagen werden in den aktuellen europäischen Richtlinien Industrieemissionen (integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung) mit 200 bzw. 400 mg/Nm³ festgelegt. Die beiden Grenzwerte gelten für 93 % bzw. 100 % aller Halbstundenmittelwerte des Jahres. |
Anwendung von Energiekennzahlen für Abfallverbrennung Dr. Oliver Gohlke, M.Sc. Dipl.-Ing. Martin J. Murer Die Zielsetzung der Behandlung von Hausmüll war lange die Beseitigung der Abfälle, wobei die Hygienisierung und die Minimierung von Umweltbelastungen im Vordergrund standen. In der heutigen Zeit sind Entwicklungen wesentlich, die zusätzlich den Anforderungen an Energieeffizienz und Ressourcenschonung entsprechen. Darüber hinaus werden Technologien vorangetrieben, die zur Vermeidung von Deponierung und Förderung von Recycling führen. |
Energetische Optimierung von Abfallverbrennungsanlagen – am Beispiel des MHKW Kassel – Dr.-Ing. Norbert Tanner Die unterschiedlichen Verfahren der thermischen Abfallbehandlung sind ausgerichtet auf eine sichere und umweltverträgliche Verwertung von Abfällen. Die Energie wird im Wesentlichen zur Stromerzeugung und bei Vorhandensein von Abnehmern auch als Prozess- und Fernwärme genutzt. |
Steigerung der Energieeffizienz von MVA durch wärmegetriebene Erzeugung von Kälte Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Rommel, Dipl.-Ing. (FH), Dipl. (FH), MBA Bernhard Hartleitner Bereits heute werden angesichts der stetig steigenden Energiepreise die Auswirkungen eines nachlassenden Angebotes an fossilen Ressourcen erkennbar. Gleichzeitig trägt der weltweit noch immer steigende Einsatz fossiler Ressourcen zu einer Erhöhung des CO2-Ausstoßes und damit einer Verschärfung der Klimaproblematik bei. Angesichts dessen gilt es neben einem sparsameren Umgang mit Energie, sämtliche Möglichkeiten einer Steigerung der Effizienz über alle Bereiche der Energieerzeugung und des Energieverbrauchs auszuloten sowie möglichst zu nutzen. |
Betriebsartenkonzepte für die Abfallverbrennung Dipl.-Ing. Michael Busch, Dipl.-Ing. Johannes J. E. Martin, Dipl.-Elektroingenieur Albert Bossart, Silvia Bardi Abfallverbrennungsanlagen müssen heute immer flexibler betrieben und verstärkt in regionalen sowie überregionalen Energie-/Fernwärmekonzepten, wie z.B. auch in Kraftwerksparks eingebunden werden. Dies bedeutet, dass sich die wirtschaftlichste Fahrweise von Fall zu Fall unterscheiden kann. Unterschiedliche Ziele können z.B. maximaler Brennstoffdurchsatz, maximale Energieauskopplung, minimierte Schadstoffemission oder maximale Reisezeit sein. |
Kostenoptimierter Anlagenbetrieb – Benchmarking Dipl.-Ing. Michael Höling, Oliver Müller Die E.ON Energy from Waste AG (EEW) steuert im E.ON-Konzern die Aktivitäten im Bereich Strom-, Fernwärme-, und Prozessdampferzeugung aus Abfall- und Ersatzbrennstoffen. Die EEW betreibt derzeit direkt bzw. über Beteiligungen 18 Abfallheizkraftwerke sowie Ersatzbrennstoffkraftwerke mit insgesamt 36 Verbrennungslinien und einer technischen Verbrennungskapazität von etwa 5,1 Millionen Tonnen pro Jahr. In Deutschland ist die EEW mit einem Marktanteil von zwanzig Prozent, dies entspricht einer technischen Verbrennungskapazität von etwa 4,7 Millionen Tonnen pro Jahr, Marktführer. |
Optimierungspotenzial bei der Kombination von video- und infrarot-kamera-basierten Kenngrößenberechnungen für die Feuerleistungsregelung Prof. Dr.-Ing Christian Gierend, He Ping, Uwe Schneider, Sebastian Georg Die thermische Behandlung von Abfällen basiert auf deren Verbrennung. Sie ist eine Weiterentwicklung der primär der Abfallbeseitigung dienenden Abfallverbrennung der letzten Jahrzehnte aufgrund einer geänderten Aufgabenstellung [1]. Die Verbrennung mittels Rostfeuerung hat sich über viele Jahrzehnte als ein Verfahren zur thermischen Behandlung von Hausmüll und hausmüllähnlichem Gewerbemüll bewährt. Neben der sicheren Entsorgung stehen der emissionsarme Anlagenbetrieb, die energetische Verwertung und eine weitgehend stoffliche Nutzung der Reststoffe im Vordergrund. |
Erneuerung (Ertüchtigung) des MHKW Bamberg Arnd Externbrink Das Müllheizkraftwerk (MHKW) Bamberg ging mit zwei Verbrennungsstraßen im Jahr 1978 in Betrieb. Aus Kapazitätsgründen kam im Jahr 1982 die dritte Verbrennungsstraße dazu, so dass über die Betriebszeit von 30 Jahren jährlich in der Größenordnung 100.000 bis 120.000 t Hausmüll und hausmüllähnliche Gewerbeabfälle vermischt mit etwa zehn Prozent mechanisch entwässertem Klärschlamm verbrannt werden konnten. Auf der Abgasseite erfolgten im Laufe der Jahre entsprechend den steigenden Anforderungen aus der Gesetzeslage die in den meisten Anlagen auch durchgeführten Nachrüstungen. |
Organisation der teilweisen Erneuerung der Abfallverbrennungsanlage Berlin Ruhleben Dr.-Ing. Alexander Gosten Die Planungen haben kurz nach dem Mauerbau 1961 begonnen. Die Konzeption der Anlage mit den relativ kleinen Kesseln ist daher der damaligen politischen Situation aufgrund der Insellage und dem damaligen Stand der Technik geschuldet. Entsorgungssicherheit und Redundanz waren wichtige Entscheidungskriterien, da in Westberlin die Ablagerungsmöglichkeiten naturgemäß begrenzt waren. |
swb wird Stromertrag aus MHKW Bremen verdreifachen Dipl.-Ing. Jens-Uwe Freitag, Dipl.-Ing. Uve Luttmann Energie aus Abfall zu nutzen, ist seit vielen Jahren fester Bestandteil der Strategie der swb. Diese Strategie wurde insbesondere in 2007 nach dem Ende des Kohlekraftwerkprojektes Block 21 im Zuge der Überarbeitung der Erzeugungsstrategie nochmals geschärft und bestätigt. Hier wurde als Ziel die langfristige Sicherung der Stromerzeugungsposition und darüber hinaus profitables Wachstum durch Effizienzsteigerung in der industriellen Energieerzeugung als wesentliche Zielsetzung definiert. Gleichzeitig wurde die Nachhaltigkeitsstrategie der swb entwickelt, in der die Erzeugung von Strom und Wärme aus Abfall einen wichtigen Beitrag zur Zielerreichung leistet. |
Neubau des RZR II Herten als Generalunternehmer-Auftrag Dr.-Ing. Jens Sohnemann, Dr.-Ing. Walter Schäfers, Dipl.-Ing. Hans Moll Die Abfallentsorgungs-Gesellschaft Ruhrgebiet (AGR) mit dem Regional Verband Ruhr (RVR) als Gesell schafter betreibt in Herten das RZR. Dieser Standort im Kreis Recklinghau sen ist seit 1982 in Betrieb und wurde im Laufe der Jahre kontinuier lich erweitert. Im Jahr 1990 waren die folgenden thermischen Behandlungsanlagen in Betrieb (Bild 1): • 2 Linien für Siedlungsmüll (SM) mit Vorschubrosten und Mittelstromfeuerung, Inbetriebnahme SM1 im Jahr 1982 und SM2 im Jahr 1990, • 2 Linien für Sondermüll/Industriemüll (IM) mit Drehrohrfeuerung, Inbetriebnahme IM1 im Jahr 1982 und IM 2 im Jahr 1989. |