Den Wertstoffhof der Zukunft gibt es schon
Ein verblüffend naheliegender, aber nicht selbstverständlicher Gedanke: Wertstoffhöfe von Kommunen, Krankenhäusern und Industrieanlagen aus wiederverwendbaren Modulen und damit rohstoffsparend aufzubauen.
Kommunale
Recyclinghöfe ähneln oft einer Betonwüste mit enormem Platzbedarf. Sie scheinen
für die Ewigkeit gebaut zu sein. Dabei müssen sie sich ständig neuen
Gegebenheiten anpassen: Einerseits ändert sich der gesetzliche Rahmen für die
Einsammlung von Wertstoffströmen ständig und die Recyclinghöfe müssen darauf
mit organisatorischen Anpassungen reagieren, was in der Regel bauliche Aspekte
berührt. Andererseits werden in den Niederlanden noch immer zahlreiche Kommunen
zusammengelegt. Nach einer Fusion stellt sich automatisch die Frage nach
Überkapazitäten, etwa bei den Wertstoffhöfen. All diese Aspekte sprechen für
Recyclinghöfe nach einem Modulsystem, die also einfach umgebaut und wieder
abgebaut werden können.
BetonfertigmoduleModulo Beton ist ein
Unternehmen aus Soest, aus ein umfassendes System für Planung und Bau von
Wertstoffhöfen aus Betonfertigmodellen anbietet. „Wir verkaufen nicht nur
Produkte, sondern finden Innovation und Entwicklung genauso wichtig, erklärt
Ron van Ommeren, Gründer und Inhaber von Modulo Beton aus Soest. »Vor allem in
Deutschland wird oft der Wunsch nach Performance Contracting geäußert, oder es
besteht der Wunsch nach einer Nutzungsdauer von zehn oder 20 Jahren. Modulo
bleibt dann Eigentümer der Kapitalgüter, der Kunde nutzt sie und nach zehn oder
20 Jahren holen wir dann den Wertstoffhof wieder ab und stellen ihn woanders
wieder auf.” Bei Neubau oder Revitalisierung von Wertstoffhöfen bietet Modulo
Beton derzeit das Angebot, das Projekt vorzufinanzieren und eine Rückzahlung
innerhalb von drei Jahren bei null Prozent Zinsen zu ermöglichen. Außer auf
Kommunen konzentriert sich Modulo Beton auf die Industrie und den
Krankenhausmarkt. So konnte für die Universitätsklinik Maastricht ein erster
Wertstoffhof gebaut werden.
Modulo Beton setzt
ein in Frankreich entwickeltes, weltweit patentiertes Modulsystem für
Wertstoffhöfe nach der Einführung in den Beneluxländern auch in Deutschland um.
Hier existiert bereits die Modulo GmbH und als Referenz ein erster
Modulo-Wertstoffhof bei der Stadtreinigung Hamburg. Hochqualifizierte
Spezialisten bei Modulo decken alle Fachbereiche im Spektrum Mülleinsammlung,
Konstruktion, Beratung und Genehmigungen ab. Gemeinsam mit Auftraggebern,
Architekten, Bauingenieuren und Tiefbauspezialisten entwirft Modulo den
Wertstoffhof an einem großen Tisch mit einer Art Bauklötzen. Dieses Modell wird
abfotografiert; anschließend findet in einem dreidimensional arbeitenden
Konstruktionsprogramm die Feinplanung statt. 100 Prozent Wiederverwendbarkeit Insgesamt
wird das System in 48 Ländern eingesetzt. Ron van Ommeren fasst die
Nachhaltigkeitsaspekte des modularen Wertstoffhofs aus vor gefertigten
Betonteilen zusammen: „Alles, was wir bauen, ist flexibel und zu 100 Prozent
wiederverwendbar, weil es wieder zu entfernen ist. Innovation, Wiederverwendung
und Flexibilität sind der Motor unserer Firma. Wir nutzen den verfügbaren Platz
außerdem durch die von unten hohlen Plattformen doppelt." Dadurch ist das
System auch für weiche Untergründe geeignet. Die untere Arbeitsebene kann
verschiedenen Zwecken dienen: etwa für Räumlichkeiten zur Sammlung von
chemischen Problemabfällen oder zur sortenreinen Nachtrennung von
Wertstoffströmen. Personalräume, Büros, eine Kantine, einen Repair Shop oder
Kreislaufladen. Die zwei Arbeitsebenen ermöglichen außerdem die strikte
Trennung von Wertstoffanlieferern und den abholenden Fahrzeugen.
Modulo-Projekte sind auf Grund ihrer Eigenschaften europaweit nicht
ausschreibungspflichtig. Dadurch sind auch ,,schlüsselfertige” Projekte
möglich. Mit dem "Zero-Waste-Programm" will Modulo Beton mithelfen,
einen Recyclinghof zum Ort der Inspiration und der Kommunikation mit den
Bürgern zu machen. Er soll das Bewusstsein für die Bedeutung der
Wiederverwendung von Wertstoffen steigern, etwa indem für die Mülltrennung ein
Belohnungsanreiz gesetzt wird und so das Reststoffvolumen reduziert wird.
Schließlich stellt van Ommeren sich den Wertstoffhof als Podium und Brutkasten
für Initiativen der Kreislaufwirtschaft vor. Außer an potenziellen Kunden ist
Modulo Beton interessiert an Kooperationen auf dem Gebiet der
Wertstoffhof-Entwicklung.
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