Recycling von Baustoffen schont Ressourcen, Deponien und das Klima
Ökologischen Fußabdruck beim Bauen reduzieren
Baden-Württemberg/Karlsruhe. Beim Rohstoffverbrauch
zählt die Bauwirtschaft zu den Spitzenreitern. Deutschlandweit benötigt
sie über 70 Prozent aller abgebauten nicht-nachwachsenden Rohstoffe, wie
Kiese, Sande, Ton und Natursteine. Die Gewinnung dieser Primärrohstoffe
bedeutet erhebliche Eingriffe in die Umwelt, hinzu kommt der
Energiebedarf beim Abbau und der Weiterverarbeitung. Die Bauwirtschaft
hat auch einen enormen Deponiebedarf für mineralische Abfälle. Erdaushub
und Bauabfälle machen bundesweit 53 Prozent des Abfallvolumens aus, in
Baden-Württemberg sind es sogar knapp 80 Prozent. Der ökologische
Fußabdruck ist entsprechend groß.
„Bauverantwortliche können
bereits in der Planung berücksichtigen, wie sie den ökologischen
Fußabdruck ihres Vorhabens verkleinern. Mithilfe der Prinzipien des
zirkulären Bauens können sie ihn deutlich verringern und leisten so
einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz“, sagt Dr.
Ulrich Maurer, Präsident der LUBW Landesanstalt für Umwelt
Baden-Württemberg und ergänzt: „Wir möchten Bauverantwortliche in
Baden-Württemberg bei dieser Aufgabe unterstützen. Deshalb haben wir
gemeinsam mit dem baden-württembergischen Ministerium für Umwelt, Klima
und Energiewirtschaft die wichtigsten Informationen, Ansprechpartner und
Möglichkeiten in dem Leitfaden ‚Ressourcenschonung in der Baubranche‘
zusammengestellt.
Baden-Württemberg will bis zum Jahr 2040 klimaneutral sein
„Baden-Württemberg
strebt bis zum Jahr 2040 Treibhausgasneutralität an. Unser Klimaschutz-
und Klimawandelanpassungsgesetz legt hierfür Sektorziele fest. Der
Bereich Gebäude muss dazu bis zum Jahr 2030 eine Einsparung der
Treibhausgasemissionen um 49 Prozent gegenüber 1990 erreichen. Das geht
nur im Schulterschluss und mit der Expertise der Bauherren“, so Thekla
Walker, Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landes
Baden-Württemberg. Sie betont: „Alle Bauverantwortlichen müssen zum
Thema „Zirkuläres Bauen“ Bescheid wissen, wenn wir das gemeinsame Ziel –
mehr Umwelt- und Klimaschutz im Gebäudesektor – erreichen wollen. Dafür
haben wir diese Broschüre entwickelt.“
Zirkuläres Bauen
Zirkuläres
Bauen bedeutet in der Praxis: Umbau und Sanierung statt Abriss und
Neubau, Bausubstanz wiederverwenden, Baumaterial mit einem hohen Anteil
von recyceltem Material einsetzen sowie den eigenen Bauaushub sinnvoll
auf dem Grundstück einsetzen statt zu deponieren. Wer diese
Möglichkeiten nutzt, reduziert Abfall, verbraucht weniger Ressourcen und
kann zudem mithilfe der EU-Taxonomie-Verordnung Zugang zu günstigen
Finanzierungskonditionen erhalten. Diese Verordnung enthält Kriterien,
welche Wirtschaftstätigkeiten als ökologisch nachhaltig eingestuft
werden können.
Ressourcenschonung in der Baubranche
Die
Broschüre „Ressourcenschonung in der Baubranche“ unterstützt Planer und
Bauherren bei diesen Herausforderungen. Sie stellt Beispiele vor, weist
auf gesetzliche Vorgaben hin und zeigt, wo weiterführende Informationen
rund um das Thema zu finden sind. Sie macht deutlich, wie Bauen im
Bestand, der Umgang mit Bodenaushub, die Baustoffwahl bei Neubauten und
die Grundstücksfläche rund um die Gebäude möglichst umwelt- und
ressourcenschonend gestaltet werden können.
Aus Gründen der
Ressourcenschonung wurde die Broschüre nicht gedruckt, sondern kann
online als PDF-Datei im Publikationsdienst der LUBW heruntergeladen
werden über den Link:
https://pd.lubw.de/10535 Weitere Informationen zum Thema finden Sie auf den Webseiten des
Innovationszentrums Zirkuläres Bauen der LUBW.
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