Untersuchung der Gültigkeit von mobilen Messtechniken zur Geräteeinstellung und Abgasverlustmessung vor dem Hintergrund höherer CO2- und H2-Anteile im Brenngas

Aufgrund der zunehmenden Einspeisung von aufbereiteten Biogasen ins Erdgasnetz und einer daraus folgenden Diversität bei Gasbeschaffenheiten wird in einem DVGW-Kurzvorhaben untersucht, inwieweit sich höhere CO2- und H2-Gehalte im Brenngas auf die Ergebnisse von mobiler Rauchgas-Messtechnik auswirken.

Herkunftsabhängig enthalten verteilte Erdgase heute in der Praxis etwa 2 Prozent CO2. Das DVGW-Arbeitsblatt G 262 (Stand 11/2004) gibt für Gase aus regenerativen Quellen einen maximalen CO2-Anteil im Mischgas von 6 Prozent an. Der Wasserstoffanteil wird auf maximal 5 Prozent begrenzt. Die aktuelle Version (Stand 09/2011) gibt keine Kohlenstoffdioxidgrenze vor, sondern fordert einen Mindestmethangehalt von 90 Prozent im L-Gas und 95 Prozent im HGas. Der Wasserstoffanteil wird nicht direkt begrenzt. Vielmehr gelten hier Restriktionen, die je nach Standort zu beachten sind, z. B. bei Erdgastankstellen (max. 2 Prozent Wasserstoffanteil nach DIN 51624 – 02/2008), sensiblen Verbrennungsprozesse in der Industrie oder der Nutzung von Gasturbinen. Durch eine zunehmende Einspeisung von Biomethan und Wasserstoff ins Erdgasnetz können sich Änderungen bei der Gasbeschaffenheit einstellen.
Für diese möglichen Varianzen in der Gasbeschaffenheit sind eventuelle Modifikationen der im Feld (Schornsteinfeger, Installateure, …) verwendeten mobilen Abgasanalysegeräte zu überprüfen. Die Messung der Abgasverluste im Rahmen der Schornsteinfegerprüfung sowie die Einstellung neuer Geräte bei Haushaltskunden erfolgt in der Praxis durch mobile Messgeräte. Marktverfügbare mobile Messgeräte geben sowohl direkt gemessene als auch daraus errechnete Messgrößen aus. Neben den direkt gemessenen Parametern wie Verbrennungsluft- und Abgastemperatur, CO2 und O2 werden andere Parameter aus den gemessenen Werten und den fest im Gerät hinterlegten Parametern errechnet. Dazu zählen zum Beispiel die CO2-Konzentration im Abgas, das Luftzahlverhältnis, der Abgasverlust und der Wirkungsgrad der Anlage. Ziel dieses Kurzvorhabens ist die Klärung, ob und in welchem Umfang bei diesen Werten eine Abweichung durch veränderte Gasbeschaffenheiten festzustellen ist.



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 10 - 2012 (Oktober 2012)
Seiten: 4
Preis inkl. MwSt.: € 4,00
Autor: Dipl.-Ing. Janina Senner
Dipl.-Ing. Frank Burmeister
Dr.-Ing. Rolf Albus

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