Lösung von Sedimentationsproblemen in Staugewässern

Jährlich gehen etwa 1 bis 2 % des weltweiten Stauvolumens durch Sedimentation verloren. Dieser Verlust wird nicht einmal durch den aktuell bedeutenden Zubau von Talsperren kompensiert. In Stauseen werden somit Hochwasserrückhaltevermögen und Betriebsraum reduziert. Umgekehrt fehlt stromabwärts das für den Gewässererhalt wichtige Sediment, so dass sich stromab durch die Störung des ursprünglichen Gleichgewichts Gewässererosion und Substratmangel einstellen. Beispielsweise vertieft sich der Rhein in Höhe der niederländischen Grenze seit dem Verbau von Gewässern wegen Sedimentmangels jedes Jahr um etwa 3 cm. Inzwischen wird dieser Effekt durch die Bergsenkungen des Ruhrgebiets nicht mehr ausgeglichen.

Bei der Stauraumverlandung beschränkten sich klassische Lösungsversuche bislang auf Baggermaßnahmen oder Stauraumspülungen. Erstere sind mit enormen Kosten verbunden und entziehen dem Gewässer wichtiges Sediment. Letztere sind in den meisten Fällen heute wegen der nachteiligen Begleiterscheinungen ökologisch nicht mehr verantwortbar.
Um die Gewässermorphologie und -ökologie annähernd wieder herzustellen, ist eine naturnahe Sedimentdurchgängigkeit sinnvoll. Auch die WRRL hat die Bedeutung einer Sedimentdurchgängigkeit erkannt und in Ihrem Anhang 5 als Kriterium aufgenommen. Zur praktischen Umsetzung wurde von Bundesmann und Bartelt erstmals ein innovativer Ansatz vorgestellt. Hierbei wird durch eine schwimmende Einrichtung kontinuierlich und schonend Sediment aufgenommen, über eine Förderleitung zu den Abflussorganen transferiert und dort in naturnahen Mengen dem Abfluss beigegeben. Schüttrumpf und Detering zeigen den Stand der technischen Entwicklung und Randbedingungen mit Automatisierbarkeit des Verfahrens, Sedimentbeschaffenheit und geeigneten Wassertiefen auf.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft 5 / 2012 (Mai 2012)
Seiten: 2
Preis inkl. MwSt.: € 10,90
Autor: Reiner Bundesmann

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