Verteilte faseroptische Dehnungsmessungen in Betonbauwerken, Lockergestein und Hangrutschungen

Verteilte faseroptische Dehnungsmessungen in bewehrten Betonstrukturen sowie Staumauern ermöglichen die ortsgenaue Erkennung von Rissen und geben einen Einblick in die Dehnungsverteilung im Bauwerk. Bei Untersuchungen in Lockergestein liegt der Fokus auf der Detektion und Messung von Deformationen in Filter- und Drainageschichten bei Dämmen und in alpinen Naturböden. Dehnungsmessungen entlang erdverlegter Rohrleitungen sollen als Frühwarnsystem bei Untergrundbewegungen in geologisch aktiven Gebieten dienen. Im Folgenden wird der aktuelle Stand nach 6 Jahren Labor- und Feldversuchen im Rahmen der Forschungsarbeiten an der TU München, dem Institute of Technology for Development in Curitiba, Brasilien, und der Universität Innsbruck zusammengefasst.

Verteilte faseroptische Dehnungsmessungen bieten eine Vielzahl von Möglichkeiten für die Bauwerksüberwachung im Wasserbau und darüber hinaus. Die Messgenauigkeit des Systems, der Einbau der Kabel, die Interpretation der Messergebnisse sind in den letzten Jahren weit fortgeschritten. Die Messungen wurden mehrfach unter verschiedenen Randbedingungen durchgeführt und deren Reproduzierbarkeit nachgewiesen. Der Einbau von Glasfaserkabeln in Lockergestein ist heute ebenso möglich wie in Beton oder natürlichem Boden zum Monitoring von Hangrutschungen. Auch unter extremen Druckbedingungen von bis zu 1,6 MPa, wie sie im verdichteten Körper von Dämmen herrschen, wurden die Kabel nicht nachhaltig beschädigt.
Allerdings ist bei allen genannten Anwendungen die richtige Wahl des Messinstruments und der Kabel sowie insbesondere deren Anordnung und Einbau von besonderer Bedeutung für die Qualität der Messergebnisse. Zur Vermeidung der Interferenz zwischen Dehnungs- und Temperaturmessungen und zur Verbesserung der Temperaturkompensation können Messgeräte der neusten Generation direkt mit einem Temperaturlaser auf Raman-Basis gekoppelt werden, um die Temperatureinflüsse mit höchstmöglicher Genauigkeit eliminieren zu können.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft 9 / 2012 (September 2012)
Seiten: 7
Preis inkl. MwSt.: € 10,90
Autor: Dipl.-Ing. Roland Hoepffner
Dipl.-Ing. Gerhard Kapeller
Dr. Matthias Goltz
Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Markus Aufleger

Artikel weiterleiten In den Warenkorb legen Artikel kommentieren


Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Systemauslegung des modifizierten Denil-Passes für die Passage des Bemessungsfisches auf Basis empirischer Erkenntnisse
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (5/2025)
Die Grundlage für die Systemauslegung von beckenartigen Fischaufstiegsanlagen liefert die Annahme, dass ein Fisch in Engstellen einen Korridor von mindestens der dreifachen Fischbreite benötigt. Mit den vorliegenden Untersuchungen wurde für Salmoniden geprüft, ob dieser Bemessungsansatz auch als Dimensionierungsgrundlage für den modifizierten Denil-Pass (MDP) in Bezug auf den Lamellenausschnitt Anwendung finden kann.

Herausforderungen in der Wasserwirtschaft bedürfen innovativer Lösungen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (5/2025)
Wasser ist ein besonderes Gut. Es dient Menschen, Tieren und Pflanzen als Lebensgrundlage und ist nicht substituierbar. Obwohl Deutschland ein wasserreiches Land ist, ist die Wasserversorgung mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert. So wird es aufgrund des Klimawandels in Zukunft häufiger regional und saisonal zu Wasserknappheiten kommen, die Nutzungskonflikte unter und zwischen privaten, gewerblichen und landwirtschaftlichen Verbrauchern befördern.

500 Jahre Talsperrenbewirtschaftung in Sachsen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (5/2025)
Die ersten heute noch bekannten und überlieferten Stau- und Absperrbauwerke waren einfache Erddämme, die im Wesent lichen als Fischteiche oder Aufschlagwasserspeicher für Wasserräder verschiedener Mühlenarten genutzt wurden. Diese kleinteilige Wasserwirtschaft änderte sich mit Erzfunden in Sachsen, die eine wirtschaftliche Bewegung in Gang setzten. Die Silberfunde im Jahr 1168 im heutigen Stadtgebiet von Freiberg führten zu einem „Berggeschrey“, womit eine Vielzahl von kleinen und kleinsten, noch relativ ungeordneten Bergwerken gemeint ist.

Intensivierung natürlicher Prozesse zur Elimination von organischen und anorganischen Spurenstoffen in modifizierten Bodenfiltern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (4/2025)
Vor dem Hintergrund der novellierten Kommunalabwasserrichtlinie rückt die Elimination von Spuren stoffen vermehrt in den Fokus. Naturnahe Systeme können in diesem Zusammenhang insbesondere für kleinere Kläranlagen sowie für die Niederschlagswasser- und die Mischwasserbehandlung eine adäquate Technologie darstellen.

Neuzeitliche Deiche und Küstenschutz
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (4/2025)
Der Schutz vor Sturmfluten ist eine Daueraufgabe für den Küstenschutz, bei dem verschiedene Elemente eingesetzt werden. Ein kurzer Überblick wird gegeben.

Name:

Passwort:

 Angemeldet bleiben

Passwort vergessen?

Der ASK Wissenspool
 
Mit Klick auf die jüngste Ausgabe des Content -Partners zeigt sich das gesamte Angebot des Partners
 

Selbst Partner werden?
 
Dann interessiert Sie sicher das ASK win - win Prinzip:
 
ASK stellt kostenlos die Abwicklungs- und Marketingplattform - die Partner stellen den Content.
 
Umsätze werden im Verhältnis 30 zu 70 (70% für den Content Partner) geteilt.
 

Neu in ASK? Dann gleich registrieren und Vorteile nutzen...