Erfassung hydraulischer Wechselwirkungen bei wasserbaulichen Modellversuchen am Beispiel der Sieg im Bereich der Siegener Innenstadt

Wasserbauliche Modellversuche sind auch aktuell zur Erfassung hydraulischer Wechselwirkungen, wie sie beispielsweise durch komplexe Gewässereinbauten hervorgerufen werden, unerlässlich. Ein ausreichend großer Modellmaßstab unter Berücksichtigung der entsprechenden Modellgesetze, eine hochwertige Modellsteuerung und Messtechnik sind zur adäquaten Erfassung dieser Wechselwirkungen jedoch Voraussetzung. Dies wird besonders am Beispiel der Neugestaltung der Sieg in der Siegener Innenstadt deutlich.

Die Sieg war bis November 2012 auf einer Länge von rund 300 m durch eine massive Überkragung verbaut. Dieses Bauwerk lagerte wiederum auf einer entlang der Gewässerachse gegründeten Pfeilerreihe. Im Rahmen der wasserwirtschaftlichen Genehmigungsplanung zur Neugestaltung der Sieg wurde der betroffene Abschnitt am Forschungsinstitut Wasser und Umwelt der Universität Siegen im wasserbaulichen Modell abgebildet und der Einfluss der Pfeilerreihe auf den Wasserstand im Hochwasserfall untersucht.
In den Jahren 1967 und 1968 wurde die Sieg im Bereich der Siegener Innenstadt zwischen Station km 134,400 und 134,700 auf einer Länge von ca. 300 m durch eine massive Überkragung, die sogenannte Siegplatte, überbaut (Bild 1 und Bild 2). Das Bauwerk ist aus einzelnen Stahlbetonfertigteilträgern zusammengesetzt; die Fertigteile haben eine Breite von 1,52 m und sind über 12 cm starke Ortbetonergänzungen und Querschotte miteinander verbunden. Zwischen Fertigteilen, Querschotten und Ortbetonergänzung befinden sich Hohlkammern. Die Auflagerung der Siegplatte besteht am rechten Ufer aus einer Bestandsmauer und einem Randbalken auf Bohrpfählen. Von dort spannt sie über 14,00 m zu einem massiven Unterzug, der auf 29 Pfeilern entlang der Gewässerachse in der Sieg gründet.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft 04/2013 (April 2013)
Seiten: 7
Preis inkl. MwSt.: € 10,90
Autor: M. Sc. Jens Bender
Dipl.-Ing. Jörg Wieland
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Jürgen Jensen
Dr.-Ing. Torsten Frank

Artikel weiterleiten In den Warenkorb legen Artikel kommentieren


Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Simulation von Biofilmverfahren
© Vulkan-Verlag GmbH (6/2012)
Sowohl Biofilmverfahren als auch Belebungsverfahren sind die derzeit gebräuchlichsten biologischen Verfahren in der Abwasserreinigung. Im kommunalen Bereich haben sich bisher die Belebungsverfahren durchgesetzt. Allerdings besitzen die Biofilmverfahren im Vergleich zum Belebungsverfahren einige klare Vorteile, gerade im Hinblick auf den Einsatz in anderen Klimazonen und Entwicklungsländern. Im Rahmen eines BMBF-Verbundprojektes wurden die relevanten Biofilmverfahren unter Verwendung experimenteller Daten aus verschiedenen Labor- und Technikumsanlagen und des im Simulationsprogramm SIMBA® enthaltenen Biofilmblockes erfolgreich in der Simulation nachgebildet

Zeitliche und räumliche Verteilung der Grundwasser-Oberflächenwasser-Interaktion in den Niederlanden
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (4/2013)
Die Grundwasser-Oberflächenwasser-Interaktion in den Niederlanden variiert räumlich und unterliegt einer jahreszeitlichen Dynamik. In diesem Beitrag wird der mit dem Niederländischen Hydrologischen Modellinstrumentarium berechnete Wasseraustausch für drei repräsentative Jahre (feucht, mittel, trocken) in seiner räumlichen Verteilung für die Niederlande dargestellt. Neben der räumlichen Verteilung für das gesamte Untersuchungsgebiet in Form von Landkarten wird für fünf charakteristische Gebiete der Wasseraustausch quantitativ im Jahresverlauf gezeigt.

Die geplante Ertüchtigung des Sylvensteinstaudamms
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (4/2010)
Der Sylvensteinspeicher soll nach 50-jähriger Betriebszeit durch eine zusätzliche Schlitzwand im Damm sowie mit einem neuen Überwachungssystem für das Sickerwasser ertüchtigt werden. Die vorgesehenen Maßnahmen sind auch als Vorsorge gegen die Folgen möglicher Klimaänderungen zu verstehen, da die Größe und enge Folge der jüngeren Hochwasserereignisse in den Jahren 1999, 2002 und 2005 eine künftig stärkere Beanspruchung der Talsperren im alpinen Raum aufgrund des Klimawandels erwarten lassen.

50 Jahre Fluidik – Wirbelströmungseffekte und Abflusssteuerung
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (2/2010)
Die Geschichte der Nutzung von Wirbelströmungseffekten begann 1928 mit der Erfindung der Rückstromdrossel durch Prof. Thoma. Dieses Gerät wirkt wie ein etwas undichtes Rückschlagventil, benötigt jedoch keine beweglichen Teile. Vor 50 Jahren kam eine neue Technologie zu uns, die „Fluidik“, die die Rückstromdrossel wiederentdeckte. Aus der Familie der Fluidik wurden zwei Elemente zum Zweck der Abflusssteuerung in der Wasser- und Siedlungswasserwirtschaft ausgewählt und weiterentwickelt. Es entstand eine Generation von neuen Wirbelkammergeräten. Heute sind in Deutschland mehr als 7 000 Wirbeldrosseln und -ventile an Regenrückhaltebecken in Betrieb.

Wenn jeder Tropfen zählt - Singapur – globales Zentrum für nachhaltiges Wasser-Management
© Deutscher Fachverlag (DFV) (7/2007)
Mangels eigener Quellen setzt Singapur auf eine viergleisige Strategie, in deren Mittelpunkt die Schließung des Wasserkreislaufs steht. Im Zuge der Umsetzung entwickelt sich der asiatische Tigerstaat zum internationalen Zentrum für nachhaltige Wasser-Technologien.

Name:

Passwort:

 Angemeldet bleiben

Passwort vergessen?

Der ASK Wissenspool
 
Mit Klick auf die jüngste Ausgabe des Content -Partners zeigt sich das gesamte Angebot des Partners
 

Selbst Partner werden?
 
Dann interessiert Sie sicher das ASK win - win Prinzip:
 
ASK stellt kostenlos die Abwicklungs- und Marketingplattform - die Partner stellen den Content.
 
Umsätze werden im Verhältnis 30 zu 70 (70% für den Content Partner) geteilt.
 

Neu in ASK? Dann gleich registrieren und Vorteile nutzen...