POLEN - Zukunftsmarkt für europäische Lieferanten von Abfallverbrennungsanlagen

Bereits 2006 hat das polnische Ministerium für Regionale Entwicklung die erste sogenannte Indikativliste der MVA - Projekte veröffentlicht. Es wurden seinerzeit 12 MVA - Projekte mit zugehörigen Investitionskosten und möglichen EU- Subventionen definiert. Die angestrebte Gesamtkapazität der Anlagen belief sich auf 2,415 Mio. Jahrestonnen, das Investitionsvolumen betrug über 6 Mrd. Zloty (ca. 1,5 Mrd. Euro), davon sollten ca. 61% durch die EU- Subventionen aus dem Kohäsionsfond gedeckt werden. Eine wesentliche Voraussetzung für die EU- Subventionen war/ist, dass die geförderten Projekte bis Ende 2015 abgerechnet sein müssen.

Die thermische Abfallbehandlung in Deutschland kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Zwar wurden viele der ersten Müllverbrennungsanlagen im Süden und Westen des Landes gebaut, dennoch haben in den letzten 10 Jahren die neuen Bundesländer nachgezogen. Mit aktuell 69 Müllverbrennungsanlagen und etwa 30 EBS - Kraftwerken ist der Bedarf an thermischer Verwertung von Siedlungs- und Gewerbeabfällen in Deutschland gedeckt. Das Potenzial für den Bau von neuen Verwertungskapazitäten ist mittelfristig stark eingeschränkt. Im Gegenteil, man spricht aktuell von einer ca. 10%-iger Überkapazität im Entsorgungsmarkt und denkt über eine Art von Abwrackprämie für ältere Anlagen nach. Ähnliche Situation ist auch in anderen nordeuropäischen Ländern vorzufinden.

Während der vorhandene Anlagenbestand durch die neueste Entwicklung der Gesetzgebung genug Möglichkeiten für Service und Umbauten bietet, verschiebt sich das Neubaugeschäft von den Lieferanten von Müllverbrennungsanlagen aufgrund der aktuellen EU- Gesetzgebung ins europäische Ausland. Nachdem eine große Auftragswelle aus Großbritannien langsam abflaut, konzentrieren sich die Vertriebsaktivitäten der Anlagenbauer auf die osteuropäischen Märkte, hier speziell auf Polen und die Tschechische Republik.



Copyright: © Texocon GbR
Quelle: 10. Potsdamer Fachtagung - 21.2. bis 22.2. 2013 (Februar 2013)
Seiten: 6
Preis inkl. MwSt.: € 3,00
Autor: Dipl.-Ing. Mariusz Maciejewski

Artikel weiterleiten In den Warenkorb legen Artikel kommentieren


Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Perspektiven der thermischen Abfallbehandlung vor dem Hintergrund BEHG und Klimaschutz
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2023)
Beginnen wir mit Zitaten von MdB Lisa Badum (Bündnis 90/Die Grünen) zur Aussprache zum Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) im Bundestag am 20.10.2022: „Zuletzt mein Tipp, um öfter glücklich zu sein, liebe Kolleginnen und Kollegen [an die CDU/CSU gerichtet]: Nicht einfach nur mit den Unternehmen in der Wirtschaft reden, die noch in der Vergangenheit hängen, sondern auch mit denen, die schon auf dem Pfad der Klimaneutralität sind, mit den Pionieren.

Abfälle als Brennstoffe nach dem BEHG? (Teil 2)
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2020)
Emissionshandel vs. Abfallrecht mit EU-Aktionsplan, EU-Plastiksteuer, Deponiegas und Bioabfälle Emissionshandels- und Abfallrecht verfolgen grundlegend unterschiedliche Konzepte für den Klimaschutz. Das zeigen deutlich der Grundansatz des Brennstoffemissionshandels einerseits und der Green Deal, der Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft der Kommission vom März 2020 sowie die beschlossene EU-Plastiksteuer andererseits. Siedlungsabfälle können nicht mit Brennstoff- bzw. Energieerzeugnissen gleichgesetzt werden. Eine spezifische Behandlung erfahren Deponiegas und Bioabfälle.

bifa-Text Nr. 65: Eigenverwertung von Bioabfällen - Eigenkompostierung, Eigendeponierung, illegale Eigenentsorgung
© bifa Umweltinstitut GmbH (12/2015)

Neue Märkte, neue Anforderungen – Zurück in die Zukunft –
© Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH (1/2015)
Die klassischen Schwerpunktmärkte in Westeuropa für thermische Abfallbehandlungsanlagen haben sich weitgehend einem Sättigungspunkt genähert. Gesetzliche Vorgaben und jahrelange Anstrengungen zur umweltverträglichen Regelung der Entsorgung von Siedlungsabfällen resultieren in einem Netz von Anlagen und Kapazitäten, die derzeit einen wesentlichen weiteren Ausbau – mit Ausnahme einiger Länder Südeuropas – nicht mehr erkennen lassen.

Internationale Märkte für alternative Verfahren und Strategien der wichtigsten Marktteilnehmer
© Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH (1/2014)
Nach negativen Erfahrungen mit Vergasung und/oder Pyrolyse von gemischten Haus- und Gewerbeabfällen in Europe zwischen 1995 und 2005 scheint der Vergasungs-/ Pyrolysemarkt in letzter Zeit wieder eine neue Dynamik zu entwickeln

Name:

Passwort:

 Angemeldet bleiben

Passwort vergessen?

Der ASK Wissenspool
 
Mit Klick auf die jüngste Ausgabe des Content -Partners zeigt sich das gesamte Angebot des Partners
 

Selbst Partner werden?
 
Dann interessiert Sie sicher das ASK win - win Prinzip:
 
ASK stellt kostenlos die Abwicklungs- und Marketingplattform - die Partner stellen den Content.
 
Umsätze werden im Verhältnis 30 zu 70 (70% für den Content Partner) geteilt.
 

Neu in ASK? Dann gleich registrieren und Vorteile nutzen...