Am 01. Juni 2012 ist das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz in Kraft getreten, welches den Grundstein für die Einführung einer einheitlichen Wertstofftonne legt. In der Tonne sollen neben linzensierten Leichtverpackungen auch Stoffgleiche Nichtverpackungen (StNVP) und gegebenenfalls Nichtstoffgleiche Nichtverpackungen (NStNVP) entsorgt werden. Dadurch können Wertstoffe aus dem Hausmüll erheblich einfacher, in größerer Menge und in besserer Qualität erfasst und somit einer hochwertigen stofflichen Verwertung zugeführt werden.
Im Zuge der Einführung erwarten viele Entsorgungsunternehmen eine neue Zusammensetzung und Menge des zu behandelnden Abfalls sowie Veränderungen im Betriebsablauf. Dies war Anlass für eine gemeinsame Machbarkeitsstudie der Firma Nehlsen GmbH & Co. KG in Bremen und der Hochschule Bremen, die u.A. in Heibeck et al. ausführlicher beschrieben wird.
Mit Einführung einer Wertstofftonne wird bei Sortieranlagen für Leichtverpackungen (LVP) eine veränderte Zusammensetzung und Menge des zu behandelnden Abfalls erwartet. Es ist mit Stoffstromverschiebungen und einem veränderten Betriebsablauf in den Behandlungsanlagen zu rechnen. Aus diesem Grund wurde der Ist- Zustand der LVP-Sortieranlage der Firma Nehlsen GmbH & Co. KG analysiert und Szenarien für verschiedene Zusammensetzungen einer Wertstofftonne erarbeitet. Anlagentechnische Probleme und Maßnahmen zur Prozessoptimierung wurden aufgezeigt. Die Zuweisung von Stoffgleichen Nichtverpackungen (StNVP) aus Kunststoffen und Metallen zu einer Wertstofftonne wurde positiv bewertet. Ein erhöhtes Abfallaufkommen von 7,03 kg/EW*a stellt für die Mehrzahl der Anlagenkomponenten kein sortiertechnisches Problem dar. Lediglich die Integration einiger Sortiertechniken wie Folien-Abscheider und NE-Abscheider ist erforderlich. Für Nichtstoffgleiche Nichtverpackungen (NStNVP) aus Elektrokleingeräten, Holz und Textilien hingegen wird die Zuweisung zu einer Wertstofftonne negativ bewertet. NStNVP können den Sortierprozess als Störstoffe dauerhaft negativ beeinträchtigen. Mit der derzeitigen Technik der LVP-Sortieranlage können die meisten Stoffgruppen weiterhin sortenrein separiert werden, so dass die Sortierqualität der Endprodukte nicht beeinträchtigt wird.
Copyright: | © Deutsche Gesellschaft für Abfallwirtschaft e.V. (DGAW) | |
Quelle: | 4. Wissenschaftskongress März 2014 - Münster (März 2014) | |
Seiten: | 5 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 2,50 | |
Autor: | Jasmin Kornau-Pitzer | |
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The new Waste Framework Directive and its impact on textile waste
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2020)
In the course of implementing the circular economy package of the European Union, the Waste Framework Directive was amended recently. Textiles are no longer the poor relation of waste management but have come to the fore.
Modellvorhaben Graue Wertstofftonne im Landkreis Kassel – weitere Ergebnisse des Untersuchungsprogramms
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2014)
Nach den Praxisversuchen der Vorjahre wurde das Untersuchungsprogramm zur Grauen Wertstofftonne weitergeführt. Beim sogenannten Volumenversuch wurde die notwendige Größe für eine Graue Wertstofftonne (Restabfälle + LVP) in Abhängigkeit der Haushaltsgröße ermittelt. Ein Volumen von 40 l pro Person bei 14-täglichem Abfuhrzyklus ist für die Rahmenbedingungen des Landkreises Kassel angemessen und würde, im Gegensatz zum Gelben Sack, einen Vermeidungsanreiz geben. Die Einführung einer Grauen Wertstofftonne könnte kostenneutral erfolgen und hätte gegenüber der herkömmlichen Wertstofftonne einen Vorteil von 400.000 Euro/Jahr, weil die Einsparungen bei den Logistikkosten im Flächenlandkreis Kassel die Mehrkosten der Sortierung mehr als kompensieren.
Modellversuch Wertstoffsack in der Restmülltonne
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2014)
Motiviert durch eine erhebliche Menge nutzbarer Wertstoffe in den Restabfällen, die Vorgaben des KrWG und ein in Rede stehendes Wertstoffgesetz, prüft der Kreis Rendsburg-Eckernförde Varianten einer Erweiterung seines bestehenden, haushaltsnahen Wertstofferfassungssystems aus Bio-, PPK-Tonne und Gelber Sack. Hiermit soll das Potenzial an trockenen Wertstoffen (Metalle, E-Schrott, Behälterkunststoffe, CDs), das derzeit noch im Restmüll vorhanden ist, besser abgeschöpft werden.
Ressourcenschöpfung aus der Wertstofftonne – technischer Aufwand und
Sortiererfolg
© IWARU, FH Münster (2/2013)
Der Zugriff auf Ressourcen aus Abfällen erfolgt in der Bundesrepublik Deutschland seit mehr als 30 Jahren und deckt inzwischen nahezu alle Abfallströme ab. Einen relevanten Beitrag zur Ressourcenschöpfung leisten die Haushalte in Form einer Vorseparierung und Verteilung ihrer Abfälle in unterschiedliche Erfassungssysteme. Hier haben sich in der letzten Dekade flächendeckend nur noch geringe Veränderungen in den lokal oft unterschiedlich organisierten und strukturierten Systemen ergeben.
Verwertungsmöglichkeiten von Bettaschen aus der Abfallverbrennung
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (12/2024)
Wirbelschichtfeuerungsanlagen machen etwa ein Drittel der österreichischen Abfallverbrennungskapazität aus. In diesen Verbrennungsanlagen entstehen unter Anderem Bettaschen als fester Rückstand. Diese enthalten große Mengen an Glas, sowie Metalle und inerte Materialien wie Keramik, Steine, Beton oder Ziegel. Mittels moderner Aufbereitungstechnologie ist es möglich, in den Bettaschen enthaltene Wertstoffe rückzugewinnen.