Die Trinkwasserversorgung aus Talsperren unterliegt in vielfacher Weise Umwelteinflüssen, die sich auf Wassermenge und -qualität auswirken. Im Rahmen eines Forschungsprojekts der Arbeitsgemeinschaft Trinkwassertalsperren e. V. (ATT) und der TU Dresden werden seit 2012 Langzeitdaten ausgewertet, um die Frage zu beantworten, wie sich Qualitätsparameter klimabedingt verändern, und daraus Handlungsstrategien für eine stabile Versorgung abzuleiten. Im folgenden Beitrag werden neben wesentlichen Ergebnissen beispielhaft Möglichkeiten dargestellt, wie bereits jetzt auf Veränderungen reagiert wird.
Im Ergebnis der Datenauswertung zeigt sich deutlich, dass die Veränderungen im Temperaturregime von Talsperren Auswirkungen auf die physikalische Struktur im Gewässer und damit auf die biologischen und chemischen Prozesse haben. Diese Folgeprozesse führen zu Qualitätseinschränkungen. Inzwischen kann die Frage beantwortet werden, welche Konstellationen im Einzugsgebiet und im Wasserkörper die klimainduzierten Qualitätsveränderungen maßgeblich bestimmen und wie darauf reagiert werden kann. Durch eine gezielte Bewirtschaftung der Ressourcen können bereits im Rohwasser Qualitätseinschränkungen verringert werden. Im Vergleich zu Grundwasserkörpern sind die Wasservorräte in Talsperren schnell regenerierbar. Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserqualität wirken deshalb in vergleichsweise kurzer Zeit.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH | |
Quelle: | Heft 12 - 2015 (Dezember 2015) | |
Seiten: | 1 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 4,00 | |
Autor: | Dipl.-Biol. Hartmut Willmitzer Kathrin Jäschke Prof. Dr. Thomas U. Berendonk Dr. Lothar Paul | |
Artikel weiterleiten | In den Warenkorb legen | Artikel kommentieren |
Interviewstudie zu Resilienzstrategien für die Wasserversorgung
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (3/2024)
Stakeholder der Wasserversorgung wurden zu Ansätzen im Umgang mit Wassermangellagen befragt, um Wünsche, Befürchtungen und Erwartungen bezüglich der Definition von Weiterentwicklungspotenzialen offenzulegen. Kernbefunde umfassen die Problematisierung der Klimakrise und eines angelnden Bewusstseins für die Ressource Wasser sowie eine ambivalente Einschätzung technischer Neuerungen.
Klimaszenarien zur Optimierung eines Talsperren-Betriebsplans
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (6/2023)
Die Wiehltalsperre ist die größte Talsperre des Aggerverbands und wird seit 1973 zur Trinkwasserversorgung betrieben. Bei einer Einzugsgebietsgröße von 46,4 km² und einem Speichervolumen von 31,8 Mio. m³ fasst die Wiehltalsperre ca. einen Jahresabfluss (MQ = 1 m³/s). Nahezu die Hälfte des Jahreszuflusses wird für die Trinkwasserversorgung genutzt. Zusammen mit der Genkeltalsperre versorgt die Wiehltalsperre ca. 500 000 Menschen
mit etwa 25 Mio. m³ Trinkwasser pro Jahr.
Evaluierung von Transfersystemen zur Wasserversorgung von Jordanien und Palästina
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2022)
Um den zukünftigen Wasserbedarf in Jordanien und Palästina zu decken, müssen neben den Meerwasserentsalzungsanlagen Mega-Wassertransfersysteme gebaut werden, um das Frischwasser zu den Bedarfszentren zu fördern. Diese Studie befasst sich mit der Entwicklung und Dimensionierung von nationalen und regionalen Transferrouten unter Berücksichtigung der bestehenden planungsrelevanten Wassersysteme und Infrastruktur, um prognostizierte Wasserdefizite in 2035 und 2050 auszugleichen.
Modellbasierte prädiktive Regelung des Sees Genezareth zur verbesserten Wasserversorgung des Unteren Jordantals
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2022)
Der See Genezareth ist von großer Bedeutung für die israelische und jordanische Wasserversorgung. Dies gilt auch für das Untere Jordantal, da hier ein großer Anteil der landwirtschaftlichen Produktionsflächen Jordaniens liegt. Die Wasserressourcen in der Region sind jedoch knapp, weshalb die effektive Nutzung des vorhandenen Süßwassers von besonderer Relevanz ist. Diese Studie befasst sich daher mit der Frage, ob und wie die Wasserabgabe des Sees ins Jordantal durch ein Entscheidungsunterstützungssystem zur länderübergreifenden, multikriteriellen Optimierung weiter verbessert werden kann.
Grundwasseranreicherung mit entsalztem Meerwasser in Festgesteinsgrundwasserleitern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2022)
In dieser Studie wird die Eignung von Festgesteinsaquiferen im östlichen mediterranen Raum zur Nutzung als Speicher von entsalztem Meerwasser untersucht. Hierzu wurden zunächst technische Kriterien als Indikatoren zur Eignung definiert und auf deren Basis eine Voruntersuchung durchgeführt,
um anschließend für ausgewählte Aquifere mit numerischen Modellen Bewirtschaftungsmaßzahlen zu quantifizieren. Es zeigt sich, dass eine Reihe von Aquiferen als Speichermedium genutzt werden könnten, dies zum Teil sogar entgegen naheliegender Erwartungen.