Die TrinkwV 2001 fordert orientierende Untersuchungen auf Legionellen in öffentlichen und gewerblichen Gebäuden, um damit eine systemische Kontamination einer Trinkwasser-Installation mit Legionellen erkennen zu können. Hierzu wurden im untergesetzlichen Regelwerk die Begriffe „zentrale“ und „periphere“ Probennahmestellen geprägt und entsprechende Probennahmeverfahren entwickelt. An 7.109 anonymisierten Datensätzen aus 1.093 orientierenden Legionellenuntersuchungen in den Jahren 2012 bis 2014 aus Frankfurt am Main wurde geprüft, inwieweit das derzeit propagierte Verfahren zielführend ist. Es zeigte sich, dass die sogenannten „zentralen“ Probennahmestellen zur Erkennung einer systemischen Kontamination eher ungeeignet sind.
Ziel der Bemühungen der auf Legionellen bezogenen Trinkwasserhygiene ist nicht primär die Verbesserung der Technik von Trinkwasser- Installationen, sondern die Prävention von Legionellosen, deren Bedeutung angesichts von etwa 3.000 Toten und ca. 30.000 infizierten Menschen in Deutschland nicht unerheblich ist. Das bedeutet aus infektiologischer Sicht, dass die „gute“ Technik der Trinkwasser-Installation nur Mittel zum Zweck ist. Ohne „gute“ Technik ist das Präventionsziel aber nach heutigem Wissen nicht zu erreichen. In Deutschland sind die technischen Vorgaben zum legionellensicheren Bau und Betrieb sowie zur Sanierung von Trinkwasser- Installationen im DVGW-Arbeitsblatt W 551 seit 1996 beschrieben und haben sich bewährt.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH | |
Quelle: | Heft 02 - 2016 (Februar 2016) | |
Seiten: | 6 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 4,00 | |
Autor: | Dipl.-Ing. Wolfgang Hentschel | |
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Optische Methoden ermöglichen neuen Blaualgen-Schnelltest
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Verfärbt sich im Sommer das Wasser in Badeseen und Teichen grün, dann handelt es sich dabei oft um Blaualgen. Diese können für Mensch und Tier gefährliche Gifte in sich tragen, so dass immer wieder Gewässer von den Behörden schon vorsorglich gesperrt werden müssen. Ein Physiker- und
Physikerinnenteam arbeitet an der Leibniz Universität Hannover an einem Schnelltest, um die giftigen Blaualgen schon vor Ort sicher von den harmlosen zu unterscheiden. Damit können die Kosten für Wasseruntersuchungen gesenkt und unnötige Gewässersperrungen vermieden werden.
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Neuer Ansatz zum Risikomanagement für Talsperren-Einzugsgebiete – Teil 2
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Einfluss von gelöstem organischem Kohlenstoff (DOC) auf die Aufbereitung von Talsperrenwässern
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Seit ca. 20 Jahren steigt die Konzentration des gelösten organischen Kohlenstoffes (DOC) in Gewässern Nordeuropas und Nordamerikas. In Deutschland sind insbesondere Trinkwassertalsperren in den Mittelgebirgen betroffen. Ziel des vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung Leipzig (UfZ) koordinierten BMBF-Verbundforschungsvorhabens „Belastung von Trinkwassertalsperren durch gelösten organischen Kohlenstoff: Prognose, Vorsorge, Handlungsempfehlungen (TALKO)“ war es, die Prozesse bei der Mobilisierung und beim Abbau des DOC in den Einzugsgebieten von Trinkwassertalsperren zu identifizieren und Empfehlungen für eine integrative Bewirtschaftung unter Einbeziehung des DOC zu erarbeiten. Im Rahmen des Vorhabens wurde durch das TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser das Teilprojekt „Einfluss des DOC auf die Aufbereitung von Talsperrenwässern“ bearbeitet. Ziel war es, methodische Grundlagen zu entwickeln, um die Leistungsgrenzen der Flockungs- und Flockenfiltration bei steigenden DOC-Konzentrationen zu ermitteln. Außerdem sollte aufgezeigt werden, welche Möglichkeiten die Ultrafiltration bei hohen DOC-Konzentrationen bietet.
Klimatischbedingte Anpassungsstrategien für ein Talsperrenverbundsystem im Harz
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Das Nordharzspeicherverbundsystem mit den Talsperren Grane, Oker und Innerste wird von der Harzwasserwerke GmbH betrieben. Zur Anpassung der Betriebsregeln an die Klimaänderung wurde das Gesamtsystem mit einem Betriebsmodell auf Tagesbasis und Input von generierten Zuflussserien über 10 000 Jahre für die Vergangenheit und Zukunft untersucht. Mit dem Betriebsmodell konnten die Auswirkungen von geänderten Betriebsregeln auf den Verbundspeicherbetrieb mit und ohne Klimaänderung detailliert sowie transparent quantifiziert werden.
Weitere Autorin: Dipl.-Ing. Lisa Unger
Harzwasserwerke GmbH
Nikolaistraße 8
31137 Hildesheim
unger@harzwasserwerke.de