Gewässerbezogene Anforderungen an kommunale Abwassereinleitungen
Im Regierungsbezirk Freiburg bilden gewässerökologische Gutachten die Grundlage für die Formulierung gewässerbezogener Anforderungen an kommunale Kläranlagen und zunehmend auch für Regen-/Mischwassereinleitungen. Die hierbei gemachten Erfahrungen sind in den neuen Leitfaden des Landes Baden-Württemberg gleichen Titels eingeflossen.
Im Regierungsbezirk Freiburg befinden sich 187 kommunale Kläranlagen. Bis zu einer Ausbaugröße von 100.000 EW sind in Baden-Württemberg für die Erteilung der wasserrechtlichen Erlaubnis die Wasserbehörden der zehn Landkreise, darüber das Regierungspräsidium Freiburg zuständig.
Bisher prüften die zuständigen Wasserbehörden in Baden-Württemberg, ob an eine Abwassereinleitung weitergehende Anforderungen zu stellen sind, insbesondere dann, wenn das Mischungsverhältnis aus Abwasser/Gewässer 1:10 erreicht oder überschreitet. Darauf aufbauend haben sich im Regierungsbezirk Freiburg seit einigen Jahren gewässerökologische Gutachten als fester Bestandteil der Wasserrechtsverfahren etabliert. Das gewässerökologische Gutachten beschreibt anhand von Untersuchungen und Messungen die Auswirkung der (zumeist schon bestehenden) Abwassereinleitung auf die Gewässereigenschaften und empfiehlt gewässerverträgliche Ablaufwerte. Diese bilden die Grundlage für die Formulierung der wasserrechtlichen Anforderungen durch die Wasserbehörde.
Die überwiegende Zahl der in der zurückliegenden Dekade im Regierungsbezirk Freiburg erstellten 130 gewässerökologischen Gutachten steht im Zusammenhang mit der Erteilung der wasserrechtlichen Erlaubnis zur Beurteilung von Einleitungen und deren lokale Auswirkungen. Weist die Fließgewässerbewertung der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) für ein Gewässer oder einen Wasserkörper Defizite auf (insbesondere Saprobie oder Makrophyten und Phytobenthos), dann können anhand gewässerökologischer Untersuchungen im Rahmen einer größer angelegten Studie Belastungsschwerpunkte- und -ursachen aufgezeigt und Maßnahmen(bündel) zur Verbesserung der Gesamtsituation und Zielerreichung erarbeitet werden. Die nachfolgenden Beispiele veranschaulichen diese beiden wesentlichen Konstellationen.
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| Quelle: | Wasser und Abfall 06 2016 (Juni 2016) | |
| Seiten: | 6 | |
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| Autor: | Dr. Bernd Serr  Julian Schab Jürgen Hilscher | |
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