Die nachträgliche Herstellung der Durchgängigkeit an bestehenden Kraftwerksanlagen erfolgt in jedem Fall anders als bei einem Neubau, bei dem von vornherein die Erfordernis der Fischdurchgängigkeit berücksichtigt werden kann. An der Wehranlage Runserau am Tiroler Inn kann die Fischdurchgängigkeit nicht mit einer konventionellen Lösung hergestellt werden.
Angesichts der beengten Platzverhältnisse und der sehr hohen Wasserspiegelschwankungen im Oberwasser wurde eine Literaturstudie zu Fischliften und deren Einsatz weltweit durchgeführt. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse wurden in der Lösung „Fischlift Runserau" umgesetzt, so dass für diesen Standort aus ökologischer und technisch-wirtschaftlicher Sicht das Optimum erreicht wurde. Über ein konventionelles Einstiegsbauwerk werden die Fische zum Fischlift geführt. Durch die Überhöhung des Liftes und die Kombination mit einer langen Abschwemmleitung können die Fische in 600 m Entfernung zum Querbauwerk an einer optimalen Stelle wieder in den Inn entlassen werden. Die Wanderzahlen der ersten Monitoringperiode bestätigen die Funktionalität dieser Sonderlösung, die de facto eine Kombination erprobter Standard-Lösungen darstellt.
| Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH | |
| Quelle: | Wasserwirtschaft 03 - 2017 (März 2017) | |
| Seiten: | 7 | |
| Preis inkl. MwSt.: | € 10,90 | |
| Autor: | Dipl.-Ing. Stefan Thonhauser Mag. Dr. Martin Schletterer Ing. Martin Oberwalder Ing. Frank Mühlbacher Dipl.-Ing. Erwin Frick | |
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