Die Energiewende – lange zurückgedrängt von anderen Themen – ist in der politischen und medialen Aufmerksamkeit wieder stärker in den Vordergrund gerückt. Dabei stehen zunehmend zwei Fragen im Mittelpunkt: Kann Deutschland das für das Jahr 2030 angestrebte Klimaschutzziel realistisch erreichen, und ist ein solcher Weg finanziell tragbar?
Deutschland wird das erste große Ziel der Klimapolitik, 40 % CO2-Reduktion bis 2020 gegenüber 1990, verfehlen. Im Jahr 2017 lag die Senkungsquote bei 27 %, und alle aktuellen Prognosen gehen davon aus, dass sie im Jahr 2020 im besten Fall bei 35 % liegen wird. 50-100 Mio.t CO2/Jahr mehr Emissionen als anvisiert sind zu erwarten. Blickt man zurück auf den bisherigen Verlauf der Energiewende, so sind die Gründe für diese Zielverfehlung durchaus nachvollziehbar. Bei der Festlegung des Ziels wurde zum einen übersehen, dass es im Zuge des Ausbaus der Erneuerbaren Energien (EE) zu freien Produktionskapazitäten und damit zu verstärkten Stromexporten aus Kohlekraftwerken kommen würde. Deren jährliche CO2-Emissionen von derzeit 30–40 Mio. t belasten die deutsche CO2-Bilanz, obwohl sie in den importierenden Ländern die CO2-Emissionen der dortigen Kraftwerke mindern. Zum anderen wurde die Tatsache unterschätzt, dass der im Nachhinein beschlossene Ausstieg aus der CO2-freien Kernenergie bis 2022 die Zielerreichung erheblich erschweren würde: Im Jahr 2020 gibt es so 40 – 50 Mio.t mehr CO2-Emissionen im Strombereich als ohne diesen Ausstieg.
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Quelle: | Wasser und Abfall 12 - 2018 (Dezember 2018) | |
Seiten: | 7 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 10,90 | |
Autor: | Dr. Thomas Unnerstall | |
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