Im Beitrag von Malcherek aus 2016 „Die irrtümliche Herleitung der Torricelli-Formel aus der Bernoulli-Gleichung“ wird postuliert, dass die anhand der Bernoulli-Gleichung abgeleitete theoretische Ausflussgeschwindigkeit aus einer Bodenöffnung eines Wasserbehälters mit der Füllhöhe h nach Torricelli falsch sei und stattdessen für die Ausflussgeschwindigkeit die aus der Impulserhaltung hergeleitete Beziehung gelten müsse. Da sich in der Herleitung von Malcherek kein offensichtlicher Fehler finden lässt, wird die Diskrepanz in einer fehlerhaften Annahme vermutet. Diese konnte identifiziert werden: Die berechnete Verschiebung der Gesamtschwerpunkthöhe ist doppelt so groß wie angenommen. Im Beitrag wird gezeigt, dass der theoretische Ansatz von Malcherek mit einer entsprechenden Korrektur die Torricelli-Ausflussgeschwindigkeit als Ergebnis liefert: Torricelli hat doch recht!
1 Einleitung und Hintergrund
Im Beitrag von Malcherek [3] wird postuliert, dass die anhandder Bernoulli-Gleichung abgeleitete theoretische Ausflussgeschwindigkeitaus einer Bodenöffnung eines Wasserbehälters ************* mit der Füllhöhe h nach Torricelli, z. B. in Schröder[4] falsch sei und stattdessen für die Ausflussgeschwindigkeit die aus der Impulserhaltung hergeleitete Beziehung *********** [3] gelten müsse. Da sich in der Herleitung von Malcherek kein offensichtlicher Fehler finden lässt, wird die Diskrepanz in einer fehlerhaften Annahme vermutet. Diese vermutete fehlerhafte Annahme wird in Kapitel 2 erläutert und in Kapitel 3 werden die entsprechenden Experimente, d. h. Ausflussversuche zu den o. g. Theorien dargestellt. Zunächst wird jedoch für das bessere Verständnis die Herleitung beider Ansätze in Kurzformdargestellt.
1.1 Ausflussgeschwindigkeit nach Torricelli
Die Ausflussgeschwindigkeit nach Torricelli basiert auf demnachfolgend dargestellten theoretischen Ansatz. Unter Vernachlässigungvon Reibung (d. h. bei einer idealen Flüssigkeit) gilt für ein abgeschlossenes Volumen einer Flüssigkeit die folgende Energieerhaltungsgleichung:
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH | |
Quelle: | Wasserwirtschaft - Heft 07/08 (August 2021) | |
Seiten: | 7 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 10,90 | |
Autor: | Dipl.-Ing. Jörg Wieland M.Sc. Leon Jänicke Univ.-Prof. Dr.-Ing. Jürgen Jensen | |
Artikel weiterleiten | In den Warenkorb legen | Artikel kommentieren |
PFAS Leibnitzer Feld – Chancen und Grenzen der Grundwasser- und
Schadstoffmodellierung
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (12/2024)
Auf dem Gelände der Feuerwehr- und Zivilschutzschule Steiermark in Lebring – Sankt Margarethen im westlichen Leibnitzer Feld befindet sich die Quelle einer etwa 5 km langen PFAS-Fahne.
Kommunikationsdefizite in der Frühwarnung und Risikokommunikation
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (5/2024)
Für das Hochwasser 2021 wird ein eklatantes Versagen des Warnsystems festgestellt. In diesem Befund spiegeln sich Missverständnisse des Warnbegriffs, Schwächen des Warnmittelmixes und technische Unzulänglichkeiten der Warninfrastrukturen.
Zuckmückenlarven in Wasserversorgungssystemen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2023)
Begünstigt durch den Klimawandel und mehr Nährstoffe sind Zuckmückenlarven häufiger in Trinkwasserleitungen vorhanden. Zuckmückenlarven stellen hauptsächlich ein ästhetisches Imageproblem für den Wasserbetreiber dar. Randbedingungen wie Fließgeschwindigkeit innerhalb von Trinkwasserleitungen müssen kontrolliert werden.
Umgang mit Daten im Katastrophenfall
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2023)
Wo befinden sich Opfer? Welche Brücken sind zerstört? Welche Gebiete sind überflutet? Welche Krankenhäuser sind vom Stromnetz abgeschnitten? Während einer Katastrophe gibt es eine Vielzahl von Fragen. Zur effektiven Bewältigung von Naturkatastrophen sind aktuelle und verlässliche Daten von entscheidender Bedeutung. Dabei spielt die Art der Naturkatastrophe
zunächst nur eine untergeordnete Rolle.
Ereignisanalyse Hochwasser im Juni 2013 in Sachsen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2023)
Neben den Starkniederschlägen im Mai und im Juni war eine Ursache für das flächendeckende Hochwasser im Juni 2013 in Sachsen, dass bis Ende Mai in den Flussgebieten so hohe Bodenfeuchtewerte vorlagen, wie sie seit Beginn der Messungen 1962 noch nicht beobachtet wurden.