Klärschlamm aus kommunaler Abwasserreinigung enthält nicht nur schädliche Stoffe, sondern auch Nährstoffe, wie z. B. Phosphor. Die Menge des bisher vorrangig importierten Phosphors kann durch Behandlung des Klärschlamms und Rückführung des Phosphors in den Nährstoffkreislauf verringert werden, was meist auf größere Kläranlagen fokussiert wird. Auch an Kläranlagen geringerer Ausbaugröße kann eine wettbewerbsfähige Klärschlammverwertung eingerichtet werden.
In Deutschland fallen jährlich etwa 40 – 50 Mio. t Klärschlamm aus kommunalen Kläranlagen an. Die meistens unangenehm stinkende Brühe ist Fluch und Segen zugleich. Neben schädlichen Stoffen, wie Kunststoffpartikeln, Hormonen, Desinfektions- und Reinigungsmitteln, Krankenhausabfällen sowie Schwermetallen, enthält sie auch wertvolle Mineralien, wie Phosphor, Kalium und Stickstoff. Als lebensnotwendiger Nährstoff ist Phosphor das wichtigste Element für den Energiestoffwechsel von Menschen, Tieren und Pflanzen. Seine natürlichen Ressourcen sind begrenzt und weisen zudem Verschmutzungen auf, die die Umwelt belasten. Bislang ist Europa beinahe zu 100 % auf Importe aus geopolitisch unsicheren Ländern angewiesen, obwohl sich allein bezogen auf Deutschland im Klärschlamm aus den kommunalen Kläranlagen rund 65.000 t Phosphor befinden. Aus diesen Gründen werden zunehmend Anlagen entwickelt und eingesetzt, die die Menge an Klärschlamm minimieren, die Schadstoffe neutralisieren und zugleich den Rohstoff Phosphor zur Rückführung in den Nährstoffkreislauf erhalten. Dabei wird der Fokus in der Regel auf große Kläranlagen gelegt und die Vielzahl der kleinen und mittelgroßen Kläranlagen bleibt oft außen vor. In der Vergangenheit waren dezentrale Klärschlamm- Verwertungsanlagen für kleinere und mittelgroße Kläranlagen wirtschaftlich nicht oder nur schwerlich darstellbar. Im folgenden Verlauf wird deshalb ein System vorgestellt, dass in kommunalen Kläranlagen im Leistungsbereich zwischen 50.000 und 100.000 Einwohnergleichwerten (EW) zu wettbewerbsfähigen Konditionen Anwendung findet.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH | |
Quelle: | Wasser und Abfall 01 (Januar 2023) | |
Seiten: | 6 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 10,90 | |
Autor: | Uwe Heider | |
Artikel weiterleiten | In den Warenkorb legen | Artikel kommentieren |
Ansätze zur alternativen thermischen Klärschlammbehandlung
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (1/2023)
Durch die Beendigung der landwirtschaftlichen Verwertung und die zukünftige Pflicht zur Phosphorrückgewinnung gewinnt die thermische Klärschlammverwertung in Deutschland an Bedeutung. Neben Verbrennungsverfahren werden hierzu, insbesondere für dezentrale Lösungen, auch alternative thermische Behandlungsverfahren diskutiert, die vorgestellt und zur Diskussion gestellt werden.
Rezyklatqualitäten und Frachtenbetrachtung
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (1/2023)
Die Ziele der novellierten Klärschlammverordnung wurden nicht mit eindeutigen Zahlen, Quoten oder Bezugsgrößen hinterlegt. Daher dürfte der Weg zur Erfüllung dieser Ziele Fragen aufwerfen. Vorgestellt werden Überlegungen hinsichtlich des Vorgehens bei der Rückgewinnung von Phosphor und den erreichbaren Qualitäten.
PFAS im Altlastenbereich – Erfahrungen aus Europa und Österreich
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2022)
Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) sind eine Gruppe synthetischer,
persistenter organischer Schadstoffe, die aufgrund ihrer breiten Anwendungsmöglichkeiten und ihrer stofflichen Eigenschaften ubiquitär in der Umwelt vorkommen. In den vergangenen beiden Jahrzehnten wurden in Europa zahlreiche PFAS-Verunreinigungen in Böden und Gewässern identifiziert. Zu den wichtigsten Eintragsquellen zählen die PFAS-produzierende Industrie, die Ausbringung von Reststoffen der Abwassereinigung, die Verwendung PFAS-hältiger Feuerlöschschäume, sowie diffuse atmosphärische Deposition. In Österreich wurden in jüngster Zeit mehrere Monitoring-Programme und Studien zu der Thematik durchgeführt. Auf Basis der Ergebnisse wurden in der Folge zwei Fälle im Detail untersucht, bei denen es durch die Verwendung von Löschschäumen zu weitreichenden Grundwasserverunreinigungen gekommen ist.
In die Zukunft gerichtete Klärschlammbehandlung und -verwertung in der Metropole Ruhr
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (11/2021)
Die zukünftigen Anforderungen an die CO2-Reduzierung und die Phosphorrückgewinnung bei der Klärschlammentsorgung stellen die Kläranlagenbetreiber vor Herausforderungen. Mit der weltweit größten solarthermischen Klärschlammtrocknung und einer großtechnischen Demonstrationsanlage zum Phosphorrecycling aus Klärschlammaschen werden dazu in Bottrop innovative Lösungen angegangen.
Kompakte Verbrennungsanlage für Klärschlämme
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (12/2020)
Die thermische Klärschlammverwertung mit anschließender Phosphor-Rückgewinnung nimmt an Bedeutung zu. Im Folgenden wird ein Verbrennungskonzept mit einfacher Struktur und hohem
thermischen Wirkungsgrad für kleine Kläranlagen vorgestellt.