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Der Klimaschutzbeschluss des Bundesverfassungsgerichts vom 24.3.20211 wird gemeinhin als Jahrhundertbeschluss tituliert –wenngleich aus unterschiedlichen Gründen, denn der Kreis der uneingeschränkten Befürworter der Entscheidung ist jenseits der Politik eher übersichtlich. Zu groß sind
insbesondere aus verfassungsrechtlicher Perspektive die ungeklärten
Fragen dogmatischer, methodischer und materiell-rechtlicher Natur. Trotz einer kaum noch überschaubaren Vielfalt an Ersteinschätzungen, aber auch bereits erster Detailanalysen bleiben wesentliche Gedankengänge und Begründungsansätze der Entscheidung nachwie vor opak. Der überwiegende Teil der Einschätzungen widmet sich daher der Vermessung und Verbreiterung des argumentativen Fundaments des intertemporalen Freiheitsschutzes. Die
grundsätzliche Berechtigung generationen übergreifender Freiheitseffekte wird dabei freilich in der Regel ebenso enig bestritten wie die überragende Relevanz des Klimaschutzes.
With its landmark decision on climate protection two years ago, the Federal Constitutional Court took the legal consideration of the consequences of climate change to a completely new level. The legal concept of intertemporal safeguarding of freedom that characterised the decision should be applied to the urgent problem of species extinction or biodiversity loss, especially since the Convention on Biological Diversity already emphasises the “importance of biological diversity for evolution and for maintaining life-sustaining systems of the biosphere” in its preamble. It is true that there is (still) a lack of scientific models in this area that would enable a clear quantification of human activities that are still or no longer acceptable. However, this merely makes the transfer more complex, but does not categorically rule it out.
Copyright: | © Lexxion Verlagsgesellschaft mbH | |
Quelle: | EurUp 03/2023 (August 2023) | |
Seiten: | 5 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 32,00 | |
Autor: | PD Dr. jur. Dr. rer. pol. Tade Matthias Spranger | |
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