Anforderungen an die nachhaltige Verwertung von Komposten und Klärschlämmen in der Landwirtschaft

Regionale Verwertung, Zukunftsaspekte, Qualitätssicherung und Bewertung von organischen Düngemitteln als Grundlage eines nachhaltigen Verwertungsmanagements

Grundlage einer umfassenden wissenschaftlichen Bewertung der Nützlichkeit und Nachhaltigkeit einer landbaulichen Verwertung von Klärschlämmen und Komposten und der mit der Verwertung verbundenen Schadstoffsituation im System Boden/Pflanze sind ausschließlich langjährige agrikulturchemische Felddauerversuche und darauf aufbauend Gefäßversuche. Auf diesem wissenschaftlichen Fundament haben bereits Ende der 50er Jahre Mitgliedsinstitute des Verbandes Deutscher Landwirtschaftlicher Untersuchungs- und Forschungsanstalten (VDLUFA) Feldversuche mit Klärschlämmen verschiedener Aufbereitung angelegt, die in den 70er und 80er Jahren mit Mitteln des Umweltbundesamtes (UBA) gefördert wurden.

Einige dieser Versuche wurden bis zum heutigen Tag weitergeführt, so dass man nunmehr auf eine z.T. über 40jährige Versuchsdauer zurückblicken und somit als Funktion der Zeit gesicherte Ergebnisse zu Schadstofffragen im System Boden/Pflanze liefern kann. In den letzten Jahren ist die Diskussion um Sinn und Zweck der landwirtschaftlichen Klärschlammverwertung nicht verstummt, obwohl mit der Klärschlammverwertung kein medienwirksamer Umweltskandal verbunden war. Das Umweltbundesamt (UBA) verfolgt dagegen eine Strategie, die zum Ziel hat, über Grenzwertregelungen ein faktisches Verbot der landwirtschaftlichen Klärschlammverwertung zu erreichen.

Klärschlamm erfüllt scheinbar die Funktion eines argumentativen Ventils für anderweitig verursachte Umweltprobleme. Komposte haben in der Öffentlichkeit dagegen ein positives und ökologisches Image, auch weil sie Gegenstand von Prüfrichtlinien im ökologischen Landbau sind. Zur Minimierung von Restrisiken, zu Zwecken der Transparenz der Verwertungskette und zur Akzeptanz des Bürgers im Sinne der Agenda 21 ist die Umsetzung von Qualitätssicherungssystemen zwingend. Erst ein ökosystemarer Ansatz, der eine Qualitätssicherung der gesamten Verwertungskette vornimmt, entspricht den Anforderungen an Nachhaltigkeit.



Copyright: © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH
Quelle: 16. Kasseler Abfallforum-2004 (April 2004)
Seiten: 22
Preis inkl. MwSt.: € 11,00
Autor: Dr. agr. Ing. Harald Schaaf

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