Quecksilberemissionen durch MVA

Eine Studie stellt häufige Grenzwertüberschreitungen des toxischen Schwermetalls fest und fordert verstärkte kontinuierliche Messungen

Obwohl die Emissionskonzentrationen von Quecksilber (Hg) bei Hausmüllverbrennungsanlagen in den vergangenen Jahren deutlich gesenkt wurden, tragen diese im Regelbetrieb mit geschätzten 350 Kilogramm immer noch einen erheblichen Anteil (circa 5 Prozent) zu den Gesamtquecksilberemissionen der Industrie in Deutschland bei. Häufig werden erhebliche Mengen an Quecksilber in die Hausmüllverbrennungsanlagen über illegale Abfallentsorgungen eingebracht, ohne daß die Betreiber davon Kenntnis haben. Für derartige Ereignisse sind jedoch die installierten Rauchgasreinigungen nicht ausgelegt, so daß es in Folge solcher Einträge in den vergangenen Jahren zu teilweise massiven Grenzwertüberschreitungen kam. Hierbei wurden bis zu mehrere Kilogramm Quecksilber über den Schornstein in die Umwelt freigesetzt. Der bislang größte Störungsfall trat an der MVA Weisweiler im Jahr 2001 auf. Nach überschlägigen Berechnungen wurde dabei bis zu eine Tonne Quecksilber in die Anlage eingebracht. Hierdurch wurden circa 35 Kilogramm Quecksilber in der Umgebung der Anlage freigesetzt. Verglichen mit den Gesamtquecksilberemissionen der Anlage im Regelbetrieb von circa 8 Kilogramm pro Jahr, ist eine solche Menge als dramatisch zu bezeichnen. Das Ingenieurbüro für Umweltschutztechnik hat in Kooperation mit dem Landesverband das Bessere Müllkonzept Schleswig Holstein untersucht, inwieweit der Störungsfall in der MVA Weisweiler ein Einzelfall war, oder ob es vergleichbare Vorfälle auch an anderen Anlagen gab.1 In die Studie wurden insbesondere die für die Anlagenüberwachung zuständigen Behörden sowie die einzelnen Anlagenbetreiber einbezogen. Im Folgenden werden die wesentlichen Ergebnisse der Studie zusammengefaßt.



Copyright: © Rhombos Verlag
Quelle: 04/2005 - Ökodesign (Januar 2006)
Seiten: 3
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