Erfassung und Verwertung von Mobiltelefonen – Ergebnisse und Erfahrungen aus Bayern

Die gegenwärtige Erfassung und Verwertung von Mobiltelefonen ist ökonomisch und ökologisch ineffizient und weit von den gesetzlichen bzw. politischen Zielen entfernt. Die gesetzliche Grundlage dafür in Deutschland ist das Elektro- und Elektronikgerätegesetz - ElektroG aus dem Jahre 2005. Danach haben Besitzer von Altgeräten diese einer vom unsortierten Siedlungsabfall getrennten Erfassung zuzuführen. Dafür sieht das Gesetz insbesondere zwei Entsorgungspfade vor: die im Rahmen ihrer Pflichten nach dem Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz von den öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern einzurichtenden Sammelstellen sowie freiwillig eingerichtete und betriebene Rücknahmesysteme der Hersteller bzw. Vertreiber von Elektro- und Elektronikgeräten. Beide Rücknahmesysteme sind i. d. R. Bringsysteme.

Die gegenwärtige Erfassung und Verwertung von Mobiltelefonen ist weit von den gesetzlichen bzw. politischen Zielen entfernt. Von 100 ausgedienten Handys werden nur vier bis fünf getrennt erfasst, 20 werden über den Restmüll entsorgt und die Hälfte wandert in häusliche Schubladen. Gründe dafür sind Unkenntnis, das Ersatzhandy- bzw. Nostalgieargument, die vergleichsweise aufwändigen Bringsysteme, Befürchtungen bezüglich Datenschutz und die Intransparenz, was mit den Althandys passiert. In Bayern wurde im Mai/Juni 2012 in Kooperation zwischen dem Freistaat sowie Schulen, Herstellern und Vertreibern von Mobiltelefonen, Kommunen und umweltbewussten Unternehmen eine landesweite Althandysammlung durchgeführt, die versucht hat, bestehende Barrieren gezielt zu überwinden. Die Sammelaktion, die neue Wege gegangen ist, war ein Erfolg. Es wurden knapp 70.000 Althandys gesammelt. Das sind zweieinhalb mal so viel, als normalerweise in zwei Monaten auf Wertstoffhöfen und bei Netzbetreibern abgegeben werden. Aus der Aktion lassen sich eine Reihe von Schlussfolgerungen für eine bessere Erfassung und Verwertung von Mobiltelefonen ableiten.



Copyright: © IWARU, FH Münster
Quelle: 13. Münsteraner Abfallwirtschaftstage (Februar 2013)
Seiten: 6
Preis inkl. MwSt.: € 3,00
Autor: Herbert Köpnick

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