Das Bundesumweltministerium plant, noch in dieser Legislaturperiode die Verordnung zur Neuordnung der Klärschlammverwertung zu verabschieden. Der Entwurf greift eine Forderung aus dem Koalitionsvertrag auf und sieht einen Ausstieg aus der stofflichen Klärschlammverwertung vor, verbunden mit einer Pflicht für den Klärschlammerzeuger, Phosphor technisch zurückzugewinnen.
Auch wenn heute (2015) nur noch knapp ein Viertel der anfallenden Klärschlämme landwirtschaftlich verwertet wird, wird diese ressourceneffiziente Nutzung des Phosphors zukünftig nicht mehr möglich sein. Ein bestehender Kreislauf wird gezielt unterbrochen. Vor dem Hintergrund einer umzusetzenden Abfallhierarchie, der Zulässigkeit einer bodenbezogenen Verwertung über die EU-Klärschlammrichtlinie sowie Umwelt- und Klimaschutzvorgaben zur Ressourcen- und Energieeffizienz, ist das Vorhaben durchaus umstritten. Die Europäische Kommission prüft derzeit im Rahmen des Notifizierungsverfahrens, ob die Verordnung gegen geltendes EU-Recht verstößt.
Copyright: | © IWARU, FH Münster | |
Quelle: | 15. Münsteraner Abfallwirtschaftstage 2017 (Februar 2017) | |
Seiten: | 7 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 3,50 | |
Autor: | Dr.-Ing. Annette Ochs | |
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Klärschlamm-Verwertung in Kläranlagen geringerer Ausbaugröße
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (1/2023)
Klärschlamm aus kommunaler Abwasserreinigung enthält nicht nur schädliche Stoffe, sondern auch Nährstoffe, wie z. B. Phosphor. Die Menge des bisher vorrangig importierten Phosphors kann durch Behandlung des Klärschlamms und Rückführung des Phosphors in den Nährstoffkreislauf verringert werden, was meist auf größere Kläranlagen fokussiert wird. Auch an Kläranlagen geringerer Ausbaugröße kann eine wettbewerbsfähige Klärschlammverwertung eingerichtet werden.
Ansätze zur alternativen thermischen Klärschlammbehandlung
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Durch die Beendigung der landwirtschaftlichen Verwertung und die zukünftige Pflicht zur Phosphorrückgewinnung gewinnt die thermische Klärschlammverwertung in Deutschland an Bedeutung. Neben Verbrennungsverfahren werden hierzu, insbesondere für dezentrale Lösungen, auch alternative thermische Behandlungsverfahren diskutiert, die vorgestellt und zur Diskussion gestellt werden.
Rezyklatqualitäten und Frachtenbetrachtung
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Die Ziele der novellierten Klärschlammverordnung wurden nicht mit eindeutigen Zahlen, Quoten oder Bezugsgrößen hinterlegt. Daher dürfte der Weg zur Erfüllung dieser Ziele Fragen aufwerfen. Vorgestellt werden Überlegungen hinsichtlich des Vorgehens bei der Rückgewinnung von Phosphor und den erreichbaren Qualitäten.
Versuchsbetrieb einer Wirbelfeuerung zur dezentralen thermischen Klärschlammbehandlung
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Der Bedarf an Monoverbrennungskapazitäten in Deutschland nimmt zu. Dezentrale Verfahren zur Klärschlammverbrennung können hierbei durch Vermeidung langer Transportdistanzen einen wichtigen Beitrag leisten. Eine Wirbelfeuerung als innovatives Verbrennungsverfahren zur dezentralen Verwertung von Klärschlämmen wird erprobt. Zwischenergebnisse eines Versuchsbetriebs werden vorgestellt.
PFAS im Altlastenbereich – Erfahrungen aus Europa und Österreich
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2022)
Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) sind eine Gruppe synthetischer,
persistenter organischer Schadstoffe, die aufgrund ihrer breiten Anwendungsmöglichkeiten und ihrer stofflichen Eigenschaften ubiquitär in der Umwelt vorkommen. In den vergangenen beiden Jahrzehnten wurden in Europa zahlreiche PFAS-Verunreinigungen in Böden und Gewässern identifiziert. Zu den wichtigsten Eintragsquellen zählen die PFAS-produzierende Industrie, die Ausbringung von Reststoffen der Abwassereinigung, die Verwendung PFAS-hältiger Feuerlöschschäume, sowie diffuse atmosphärische Deposition. In Österreich wurden in jüngster Zeit mehrere Monitoring-Programme und Studien zu der Thematik durchgeführt. Auf Basis der Ergebnisse wurden in der Folge zwei Fälle im Detail untersucht, bei denen es durch die Verwendung von Löschschäumen zu weitreichenden Grundwasserverunreinigungen gekommen ist.