Nutzung von Eisenhüttenschlacken

Bis zur Entwicklung des Hochofenverfahrens zu Beginn der Neuzeit wurde im Zuge der Metallerzeugung ein zähes Gemisch aus Metall und Gestein erzeugt, bei dem die Gesteinsanteile durch wiederholtes Aufheizen und Schmieden vom Metall abgetrennt werden mussten. Von diesem Schmieden (Schlagen, slaggen) leitet sich letztlich auch der metallurgische Begriff Schlacke ab. Im Zuge der Entwicklung der Prozesstechnik hat sich jedoch inzwischen auch die Bedeutung der Schlacke entscheidend geändert: Bei den modernen metallurgischen Verfahren fungiert die Schlacke als wichtiges gezielt eingestelltes Reaktionsmittel, an das extrem hohe Ansprüche gestellt werden. Gleichzeitig verlor die Schlacke auch den Charakter eines lästigen Abfalls und wurde als wertvolles Nebenprodukt erkannt, welches neben dem Hauptprodukt Metall erzeugt wird. Die Entwicklung der metallurgischen Verfahrenstechnik führte dazu, dass heute Stahl im Wesentlichen auf zwei Verfahrensrouten erzeugt wird [1], im Zuge derer auch entsprechende
Schlacken gewonnen werden (Bild 1).

1. Gleisbau
2. Asphaltschichten
3. Pflasterbettung
4. Ausblick
5. Literatur
 
Hochofenschlacke wird als etwa 1.500 °C heiße Gesteinsschmelze bei der Herstellung von Roheisen im Hochofen erzeugt. Je nach Abkühlungsbedingungen lässt sich die flüssige Hochofenschlacke zu kristalliner Hochofenstückschlacke (HOS) oder zu glasigem Hüttensand (HS) verarbeiten. Stahlwerksschlacke (SWS) wird bei der Herstellung von Rohstahl im Konverterprozess nach dem Linz-Donawitz-Verfahren (LD-Schlacke, LDS) bzw. im Elektrolichtbogenprozess (Elektroofenschlacke, EOS) erzeugt und im flüssigen Zustand bei etwa 1.600 °C in vorbereitete Beete abgegossen. Nach dem Abkühlen zu einem kristallinen Gestein wird sie – wie die HOS – aufgenommen und in Aufbereitungsanlagen durch Brechen und Klassieren zum verkaufsfähigen Endprodukt weiterverarbeitet.



Copyright: © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH
Quelle: Recycling und Rohstoffe 4 (2011) (Juni 2011)
Seiten: 13
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Dr.-Ing. Thomas Merkel

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