Herausforderung Magnesiumrecycling: Pyrometallurgische Entfernung kritischer Verunreinigungen

Für die Rohstoffversorgung der produzierenden Industrie ist die Verfügbarkeit von Rohstoffen ein essentieller Aspekt. Recycling stellt dabei einen wichtigen Beitrag dar, um die Verfügbarkeit von Rohstoffen zu erhöhen und in gewissem Maße eine Pufferung gegen Volatilitäten des Marktes zu erreichen.

Ein Vorteil des Recyclings von Metallen sind die im Vergleich zur Primärgewinnung häufig auftretenden Energie- und Kosteneinsparungen bei der Gewinnung von Metallen aus Sekundärrohstoffquellen (Schrotten). Dies gilt im Besonderen auch für Magnesium (30 bis 35 kWh/kg Primär-Mg zu 1 kWh/kg sauberer Mg-Schrott). Hier stehen vor allem die sogenannten Post-Consumer Schrotte im Mittelpunkt, also die Magnesiumteile am Ende Ihrer Nutzungsdauer (Post-Consumer Scrap). Sie zeichnen sich allerdings dadurch aus, dass sie nicht sortenrein vorliegen und meist einen hohen Grad an Verunreinigungen aufweisen, der im Falle des Magnesiums aufgrund seines eher unedlen Charakters im Vergleich zu edleren Elementen wie Kupfer oder Eisen eine besondere Herausforderung für das Recycling darstellt.

Magnesium wird als Hochleistungswerkstoff im Automobilbau sowie in der Luft- und Raumfahrttechnik eingesetzt. Seine Vorteile liegen in der hohen spezifischen Festigkeit bei einer Dichte von etwa 1,7 g/cm³ (bei 20 °C; 1,8 bei > 650 °C) und seiner guten Gießbarkeit. Außerdem lässt es sich sehr gut spanend bearbeiten. Dem gegenüber steht eine gewisse Empfindlichkeit gegenüber Verunreinigungen, was etwas eingeschränkte Korrosionseigenschaften zur Folge hat. Im Automobil dient es dem Leichtbau und wird beispielsweise in Lenksäulen, Getriebegehäusen oder Teilen des Motorblocks verbaut.



Copyright: © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH
Quelle: Recycling und Rohstoffe 8 (2015) (Juni 2015)
Seiten: 8
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Dr.-Ing. Stephanie Duwe

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