Ein Jahr Betriebserfahrung mit der Biomassevergärungsanlage im Rhein-Hunsrück-Kreis

Durch eine neuartige Kombination bekannter Techniken aus der Abfallwirtschaft im Bereich der Biogutverwertung konnte in Kirchberg (Hunsrück) eine innovative Biomassevergärung mit flexibler Stromeinspeisung entstehen. Neben klassischen Komponenten der Trockenvergärung wird für die Aufbereitung des kommunal anfallenden Bioabfalls eine Hochdruckpresse eingesetzt, diese trennt den Bioabfall in ein hochwertiges für die Vergärung geeignetes Material mit hohem Biogaspotenzial sowie eine Festfraktion, in der vor allem Fremd- und Störstoffen enthalten sind. Bei eingesetzten 13.000 Mg/a Bioabfall mit entsprechendem Gasertrag erzeugt das BHKW 4,2 Mio. kWh/a, die neben der Eigenversorgung ins öffentliche Stromnetz geleitet werden.

Der Rhein-Hunsrück-Kreis (RHK) erreicht durch sein Erfassungssystem für Bio- und Grüngut mit nahezu 300 kg/EW*a mit die höchsten spezifischen Erfassungsleistungen
in Deutschland. Das Erfassungssystem, bestehend aus 127 Sammelplätzen für Baum und Strauchschnitt sowie einer bereits 1993 eingeführten Biotonne, bildet dabei die Basis für eine hohe stoffliche wie nachhaltige und regionale Verwertung. Im Bereich Grüngut wurde die energetisch-stoffliche Nutzung bereits durch ein innovatives Aufbereitungs-und Verwertungskonzept optimiert. Im Bereich Biogutverwertung konnte nunmehr, durch die neuartige Kombination bekannter Techniken aus der Abfallwirtschaft, ein ebenso innovatives Konzept umgesetzt werden. In der am 06.07.2021 in Betrieb genommenen Biomassevergärung mit flexibler Stromeinspeisung wird nunmehr der kommunal gesammelte Bioabfall aus den 35.000 Haushalten des RHK, etwa 13.000 Mg/a, verarbeitet. Eigentümer und Betreiber der Anlage ist die Rhein-Hunsrück Entsorgung AöR (rhe).



Copyright: © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH
Quelle: Biomasse-Forum 2022 (November 2022)
Seiten: 5
Preis inkl. MwSt.: € 2,50
Autor: Tobias Fichtel

Artikel weiterleiten In den Warenkorb legen Artikel kommentieren


Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Fremdstoffgehalte in den Sieblinien von Biogut nach Voraufbereitung
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2024)
Fremd- und Kunststoffeinträge im getrennt erfassten Biogut rücken zunehmend in den Fokus des Gesetzgebers. Mit der Novellierung der BioAbfV treten zum 01.05.2025 erstmals Grenzwerte in Kraft, die sich auf das frische Biogut vor der biologischen Behandlung beziehen.

Biovergärungsanlage Backnang-Neuschöntal
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2012)
Die Anforderungen an die Abfallwirtschaft haben sich in den letzten Jahren vom reinen Entsorgen fortentwickelt zu einer Kreislauf- und Energiewirtschaft. Künftig gilt es auch immer mehr im Abfallbereich, die global knapper werdenden Ressourcen zu schonen und durch Nutzung energetischer Potenziale aus Abfällen einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Weiterentwicklung der Trockenvergärungstechnologie innerhalb der Viessmann Gruppe
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2012)
Durch den Erwerb der Schmack Biogas GmbH zu Beginn 2010 konnte der Bereich Biogas innerhalb der Viessmann Group weiter ausgebaut werden. Neben der Firma BIOFerm im Bereich der Trockenvergärung konnten dadurch zusätzliche Kompetenzen im Bereich der Nassvergärung sowie Gasaufbereitung (CARBOTECH GmbH, ebenfalls Viessmann Group) aufgebaut werden. Somit ist man der einzige Komplettanbieter am Biogasmarkt, da durch die Firma ESS auch Blockheizkraftwerke aus dem Hause Viessmann stammen. Durch die Zusammenführung der beiden Kompetenzmarken BIOFerm und Schmack Biogas am Standort Schwandorf ergeben sich vielseitige Vorteile, vor allem für die BIOFerm GmbH.

Wasserstoffperoxid als Oxidationsmittel während der zwischengeschalteten aeroben Hydrolyse
© Institut für Abfall- und Kreislaufwirtschaft - TU Dresden (9/2011)
In dem DBU geförderten Projekt soll der Einfluss von Sauerstoff auf mittel und schwer abbaubare Verbindungen im Biomüll untersucht werden. Nach einer ersten Vergärung mit kurzer Verweilzeit sind einfach abbaubare Verbindungen in Biogas umgesetzt worden, wohingegen mittel und schwer abbaubare Komponenten übrig bleiben. In einem zweiten Schritt wird der vorfermentierte Inhalt in einem getrennten Fermenter mit Sauerstoff begast. Durch das Einbringen von Sauerstoff werden aerobe Stoffwechselwege aktiviert, durch welche sich mittel und schwer abbaubare Verbindungen wie Cellulose und höhere Fette in niedermolekulare Bruchstücke spalten lassen. Diese werden in einem weiteren Schritt in den ersten oder einen weiteren anaeroben Behälter zurückgeführt.

Co-Vergärung von Speiseabfällen in Faulbehältern kommunaler Kläranlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2011)
Durch die Co-Vergärung, d. h. durch die Mitbehandlung biogener Abfälle in den Faulbehältern einer Kläranlage, kann die Faulgasproduktion beträchtlich gesteigert werden. Je nach Art und Menge der zugegebenen Bioabfälle kann die Gaserzeugung so stark ansteigen, dass ein energieautarker Betrieb der Kläranlage ermöglicht wird. Gerade in Zeiten stark wachsender Energiepreise ist die Steigerung der Eigenproduktion an Energie sehr willkommen und wird zunehmend interessant für die Kläranlagenbetreiber. Außerdem wird bei der Co-Vergärung Energie aus erneuerbaren Quellen erzeugt und damit auch ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet.

Name:

Passwort:

 Angemeldet bleiben

Passwort vergessen?

Der ASK Wissenspool
 
Mit Klick auf die jüngste Ausgabe des Content -Partners zeigt sich das gesamte Angebot des Partners
 

Selbst Partner werden?
 
Dann interessiert Sie sicher das ASK win - win Prinzip:
 
ASK stellt kostenlos die Abwicklungs- und Marketingplattform - die Partner stellen den Content.
 
Umsätze werden im Verhältnis 30 zu 70 (70% für den Content Partner) geteilt.
 

Neu in ASK? Dann gleich registrieren und Vorteile nutzen...